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Nachts kommt die Angst: Psychothriller (German Edition)

Nachts kommt die Angst: Psychothriller (German Edition)

Titel: Nachts kommt die Angst: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriela Gwisdek
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Hand.
    »Und worauf malst du?«
    »Auf Leinen. Die Rahmen stehen unten.«
    »Ich hol sie dir!«
    »Nein, lass mich das machen.«
    »Wie du willst! Dann musst du eben schwimmen.«
    »Wieso?«
    »Weil das Wasser so hoch steht!« Adam sprang auf die Füße und hielt die flache Hand an seine Gurgel. »Ich könnte ja vielleicht noch laufen, aber du?«
    »Dann ist es eh zu spät. Das Wasser hat das Leinen längst aufgeweicht.«
    Adam sah sie mit bitterböser Miene an. »Du willst mich nicht malen!«
    »Doch, aber ich brauche etwas, worauf ich malen kann.«
    Urplötzlich kam Bewegung in Adam. Hektisch rannte er von links nach rechts, riss Schränke auf, zerrte Kleider heraus und schob Kisten hin und her. Ihre Chance war gekommen, er war abgelenkt. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, hob sie langsam die Luke an. Es knarrte erheblich, aber die Geräuschkulisse, die Adam verursachte, übertönte alles. Behutsam schob Alexandra sich durch den Spalt, stützte sich mit einer Hand auf den Stufen ab und zwängte sich weiter hindurch. Er schien nichts zu bemerken, denn noch immer polterte es in den unterschiedlichsten Ecken des Dachbodens.Alexandra stand jetzt kopfüber mit den Händen auf der vierten Stufe von oben, nur ihre Füße steckten noch im Spalt der Deckenluke. Es würde unüberhörbar krachen, wenn sie die Füße herauszog und die Luke in den Rahmen fiel. Spätestens zu diesem Zeitpunkt würde er ihre Flucht bemerken. Alexandra hatte keine Ahnung, wie sie aus dieser Position heraus die Treppe hinunterkommen würde, es musste nur sehr schnell gehen. Der geplante Sturz kopfüber schien aus drei Metern Höhe plötzlich keine gute Idee zu sein. Alexandra spannte die Muskeln an und begann, ihren rechten Fuß Zentimeter für Zentimeter aus der Luke zu ziehen. Als das geschafft war, stellte sie den Fuß von unten an die Luke und stützte sie ein wenig ab. Wenn es ihr gelänge, den Linken herauszuziehen und mit dem rechten Fuß das Gewicht der Luke abzufangen, damit sie nicht krachend im Rahmen landete, dann … Eine gewaltige Kraft drückte plötzlich von oben auf die Luke und zerquetschte krachend ihren linken Knöchel. Alexandra schrie laut auf. Der Schmerz war so gewaltig, dass er ihr die Sinne nahm.
    Das Schwarz vor ihren Augen lichtete sich. Adam hockte leise singend unmittelbar neben ihr. »Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen am Himmel hell und klar.« Über sie gebeugt, kitzelten seine Haare ihren Hals, während er zart ihre Wange streichelte. »Der Wald steht schwarz und schweiget, und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar!« Sie wollte nur weg, weg von diesem hässlichen Gesicht, weg von der streichelnden Hand und dem Lied, welches ihr das Herz zerriss. Aber etwas hinderte sie daran. Ihre Füße umschlang eine dickes Tau, die Handgelenke ein flüchtig geknoteter Strick.
    »Warum hast du mich gefesselt?«
    »Das war ich nicht. Ich soll nur auf dich aufpassen. Ich soll gut auf dich aufpassen.«
    »Du bindest mich jetzt sofort los!« Alexandra warf ihm einen Blick zu, der keinen Ungehorsam duldete, und wie erwartet zog Adam wieder den Kopf zwischen die Schultern. »Das darf ich nicht. Wenn er zurückkommt und sieht, dass ich dir geholfen habe, dann …« Er verstummte und sah sich ängstlich um.
    Alexandra hatte jetzt nur noch eine Chance. Sie musste ihn wie ein Tier in die Ecke drängen, ihn provozieren. Erst dann, meinte sie, würde er sein wahres Gesicht zeigen. »Es ist Harris, nicht wahr?«, sagte Alexandra.
    Adam wackelte mit dem Kopf, zwinkerte dann auffällig mit dem rechten Auge und wendete sich ab. Es war zwar nicht die Reaktion, die Alexandra erhofft hatte, aber es gab ihr die Möglichkeit, die Handfesseln abzustreifen und sich dem dicken Tau um ihre Knöchel zu widmen. Als ihr Blick auf ihren linken Fuß fiel, drehte sich ihr förmlich der Magen um. Obgleich ihre Beine normal ausgestreckt waren, lag ihr Fuß in einem Fünfundvierzig-Grad-Winkel am Boden. Keine Anstrengung reichte, um ihn auch nur einen Millimeter zu bewegen. Er war glatt durchgebrochen. Das Merkwürdige daran war, dass sie keinerlei Schmerz spürte, ganz so, als würde dieser Fuß nicht zu ihr gehören. »Tut sicher weh«, hörte sie Adam sagen. »Aber das ist nicht meine Schuld, es ist deine.« Er verdeckte sein Gesicht mit den Händen und drehte sich zu ihr um. »So wie alles«, flüsterte er und sah zwischen den gespreizten Fingern hindurch.
    »Was soll das heißen?«
    »Nichts, nichts«, wisperte Adam und ließ

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