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Nachtsafari (German Edition)

Nachtsafari (German Edition)

Titel: Nachtsafari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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machen! Also, ich fahre in den nächsten fünf Minuten los. Wir sehen uns dann gleich.«
    Jill legte auf und machte sich auf die Suche nach Kira und Luca. Kira stöberte sie bei ihrem Pony auf, Luca lag, die Kopfhörer seines MP3-Players in die Ohren gestöpselt, in einer Hängematte auf der Terrasse und las. Jill zog ihm die Kopfhörer weg.
    »Mami!«, jaulte er empört los.
    »Ich muss mit euch reden«, sagte Jill und wartete, bis sich ihr Sohn aus der Hängematte gehievt hatte.
    »Angelica kommt gleich und holt euch für ein paar Tage ab.«
    »Warum denn das?«, rief Kira alarmiert. »Das geht nicht, ich muss bei meinem Pony bleiben. Es ist sonst einsam.«
    Jill sah sie an und dachte, wie bildschön ihre Tochter geworden war. Tiefblaue Augen, glänzend dunkle Locken, ein Lachen, mit dem sie jeden mühelos um den kleinen Finger wickelte, besonders ihren Vater. »Es muss sein, jetzt tut mir den Gefallen und macht ein einziges Mal keinen Stress.«
    Aber die beiden taten ihr diesen Gefallen nicht, und ihre folgende Unterhaltung verlief lautstark, bis Kira plötzlich innehielt und sie eindringlich ansah.
    »Irgendwas ist doch, was du uns nicht sagst, oder? Komm, Mami, wir sind doch keine kleinen Kinder mehr. Du sagst immer, man muss ehrlich miteinander umgehen.«
    Jill stöhnte innerlich über Kiras Fähigkeit, ihr ihre eigenen Worte im richtigen Augenblick um die Ohren zu hauen. Sie gab sich geschlagen.
    »Okay, ich sag’s euch, aber nur, wenn ihr dann ohne Gemotze mit Angelica fahrt.« Die Kinder stimmten mit neugierigen Bli cken zu. Jill allerdings hatte nicht die Absicht, ihnen die volle Wahrheit zu sagen. »Es gibt Leute, die es auf unser Land abgesehen haben, und es könnte Streit geben.« Das war vage genug, hoffte sie.
    »Klasse! Wir könnten doch wieder Bodyguards haben, wie letztes Jahr. Das war supercool«, rief Luca und hüpfte auf und ab. »Die hatten Pistolen und haben mich sogar auf die Toilette begleitet.«
    »Worüber du dich damals ziemlich aufgeregt hast.« Jill strich ihm übers Haar. Aber ihr fehlten die Zeit und die Energie für eine längere Diskussion. Erfahrungsgemäß waren die beiden hartnäckiger und gerissener in ihren Argumenten als ein gewiefter Anwalt. »Ihr fahrt zu Angelica, und damit basta. Kapiert?«
    Offenbar war ihr Ton unmissverständlich, denn die beiden trollten sich ohne Widerrede.
    »Angelica wird in einer halben Stunde hier sein. Bis dahin müsst ihr gepackt haben«, rief sie hinter ihnen her und ging zur Rezeption, um sich bei Jonas zu erkundigen, wo Silke steckte.
    Erstaunt sah er hoch. »Sie ist doch zu dir zum Haus gegangen. Hast du sie nicht gesehen?«
    Jill erstarrte. »Sie war in unserem Haus? Wann?«
    Der Zulu zuckte mit den Schultern. »So vor einer Stunde, vielleicht etwas weniger. Sie war eine ganze Zeit lang dort, deswegen nahm ich an, dass ihr miteinander gesprochen habt. Übrigens war sie ziemlich durcheinander, als sie zurückkam. Habt ihr euch gestritten?«
    Jill wurde eiskalt. Sollte die Deutsche etwa ihr Telefonat mit Nils mitbekommen haben? Was das bei Silke ausgelöst haben könnte, wollte sie sich erst gar nicht vorstellen. »Nein, natürlich nicht. Wir haben uns irgendwie verpasst. Wo ist sie jetzt?«
    »Sie wollte zu Greta Carlsson fahren.«
    »Ich muss sie unbedingt sprechen.«
    Jonas musterte sie aufmerksam. »Sie hat das Zimmer noch nicht bezahlt.« Sein Tonfall verwandelte den Satz in eine Frage.
    Jill schüttelte den Kopf. »Darum geht es natürlich nicht. Das mit dem Geld hat Zeit.«
    »Es hat doch nichts mit dem geheimnisvollen Brief zu tun?«, fragte er argwöhnisch.
    »Ach wo«, rief Jill schnell. »Absolut nicht. Ich rufe sie einfach an. Sie hat ja ihr Handy wiederbekommen.«
    Um weiteren neugierigen Fragen aus dem Weg zu gehen, verließ sie eilig die Rezeption und zückte ihr Handy.
    Silkes Stimme ertönte, seltsam blechern, und informierte sie, dass sie nicht zu erreichen sei und man doch bitte eine Nachricht hinterlassen möge.
    »Silke, hier ist Jill, bitte ruf mich sofort an, wenn du das hier abgehört hast. Danke.«
    Zunehmend nervös wählte sie daraufhin Gretas Nummer.
    »Hi, Greta, Jill hier!«, meldete sie sich, als sie die Stimme der Far mersfrau vernahm. »Sag mal, ist Silke schon bei dir abgefahren?«
    »Was heißt abgefahren?«, war die erstaunte Antwort. »Die war heute noch gar nicht da. Und wie kommst du darauf, dass sie hier sein könnte?«
    »Weil sie gesagt hat, sie würde zu dir fahren. Um sich zu bedanken.« Jill lief

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