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Nachtsafari (German Edition)

Nachtsafari (German Edition)

Titel: Nachtsafari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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de Villiers?«
    »Ich habe von ihm gehört«, war die vorsichtige Antwort.
    Also kannte er de Villiers, dachte Silke und kratzte in Gedanken das zusammen, was sie über die Verbindung von de Villiers zu Mandla und diesem Pienaar gehört hatte. »Mr. de Villiers kennt Mandla«, begann sie und wählte ihre Worte mit Bedacht. »Beide waren zur selben Zeit in Angola, und beide fielen einem Mann namens Len Pienaar in die Hände.«
    Erleichtert stellte sie fest, dass dieser Name Hellfire und auch Meatball etwas sagte, dessen Clownsgesicht schlagartig jede Fröhlichkeit verlor.
    »Marcus war so schockiert von Pienaars Grausamkeiten gegen seine Gefangenen, dass er versucht hat, ihn zu töten. Pienaar hat ihn daraufhin schwer misshandelt. Marcus war auf der Seite von Mandla«, setzte sie verzweifelt hinzu, weil außer heißen Blicken keinerlei Reaktion von den Zulus kam. »Napoleon de Villiers kann das bezeugen. Marcus’ Name damals war …«, sie zögerte, fing Hellfires Blick ein, »Twani, man nannte ihn Twani«, vollendete sie den Satz.
    »Eh«, sagte Hellfire. Sonst nichts. Seine Miene war vollkommen ausdruckslos, sein Blick verschleiert.
    Für Silke war es offensichtlich, dass er ihr nicht glaubte. Schweigend zog sie ihr Handy hervor und wählte Napoleons Nummer. Als sie seine Stimme vernahm, meldete sie sich und erklärte ihm mit kurzen Worten, worum es ging, erklärte ihm auch, was sie von Hellfire wollte.
    »Lass mich mit diesem Hellfire sprechen«, sagte de Villiers.
    Silke hielt dem Zulu das Telefon hin. »Mr. de Villiers will mit dir reden.«
    Nach kurzem Zögern nahm Hellfire das Telefon und führte auf Zulu ein knappes Gespräch mit Napoleon de Villiers.
    »Was du sagst, stimmt«, meinte er anschließend und reichte ihr das Handy.
    Silke hatte eine plötzliche Eingebung. »Bitte warten Sie eine Sekunde«, rief sie de Villiers übers Telefon zu und packte Hellfire am Arm. »Hast du Mandlas Telefonnummer? Kannst du ihn erreichen?«
    Als Hellfire nickte, hätte sie vor Erleichterung fast losgeheult. Der Zulu rief die Nummer auf und las sie ihr laut vor. Silke teilte sie de Villiers mit.
    »Bitte rufen Sie Mandla an. Mir wird er ganz bestimmt nicht glauben.«
    »Mach ich«, versicherte ihr de Villiers und unterbrach die Verbindung.
    Ein Hoffnungsfunke flammte in ihr auf, der gleich darauf wieder in sich zusammenfiel. Auch ein Anruf von Napoleon de Villiers bei Mandla garantierte ihr nicht, dass Marcus keine Gefahr mehr von ihm drohte. Wenn Mandla buchstäblich durch seine Erlebnisse verrückt geworden war, würde auch Napoleon de Villiers ihn in seiner dunklen Welt nicht mehr erreichen. Außerdem wusste sie nicht einmal, ob Marcus überhaupt noch am Leben war. Langsam steckte sie ihr Telefon wieder ein.
    Hellfire hatte sich inzwischen seinen Genossen zugewandt und ratterte ein paar Sätze auf Zulu herunter, woraufhin die ihrerseits Silke mit steinernem Ausdruck anstarrten. Hellfire kaute auf einem Fingernagel, beobachtete sie dabei aber scharf.
    »Und jemand erpresst die Eigentümerin der Lodge Inqaba damit, dass ich bei ihr ein Zimmer gemietet habe«, sagte sie in dem Bemühen, dem Zulu eine Reaktion zu entlocken.
    Hellfire ließ seinen Fingernagel in Ruhe. »Was?«
    »Irgendein Verrückter weiß, dass Marcus der Sohn von Henri Bonamour, dem Hangman, ist, behauptet obendrein, dass ich dessen Tochter bin. Er bedroht die Chefin von Inqaba, weil ich bei ihr wohne. Anscheinend will er das Wasser von Inqaba vergiften, wenn sie ihm nicht eine große Summe zahlt.« Angespannt wartete sie auf die Wirkung der Aussage.
    Der Zulu wechselte einen Blick mit seinen Freunden.
    »Wiseman«, knurrte Prince und fuhr mit dem Daumen über die blanke Schneide seines Pangas.
    Hellfire nickte, aber Silke hatte keine Ahnung, von wem die Rede war. »Der Mann verlangt Geld«, fuhr sie in der verzweifelten Hoffnung fort, die vier Zulus irgendwie dazu zu bewegen, ihr zu helfen. Und zwar schnell. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass ihr nur noch wenig Zeit verblieb.
    Dass Marcus nur noch wenig Zeit verblieb.
    Ihr wurde schlecht.
    »Ich bezahle euch dafür«, platzte sie heraus. Der Reichtum eines Zulus wurde in der Anzahl seiner Kühe bemessen, das hatte sie mitbekommen, und auch, dass ein Mann in diesem Land eine bestimmte Anzahl von Kühen als Brautgeld für seine zukünftige Frau zahlen musste. »Was kostet eine Kuh?«, fragte sie.
    In Hellfires Augen blitzte es auf. Mit kalkulierender Miene musterte er sie. »Fünftausend Rand …

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