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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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er ihm mit befremdlich tiefer, kehliger Stimme zuraunte: »Tausend Jahre lang hat der Pakt mit mir gehalten. Aber jetzt, Boris Varinski, wird er zerbrechen. Mit jedem Tag kommen die Feuer der Hölle näher, denn Konstantine und seine Brut leben immer noch. Eliminiere sie, und du rettest damit den Pakt.Versage, und ich werde deine Seele bis zum Jüngsten Tag in der Hölle schmoren lassen.« Ivans Augen glühten, nicht rot wie die eines echten Varinski, sondern blauschwarz wie lodernde Kohlen.
    Boris riss sich schaudernd los - er ahnte, dass der leibhaftige Teufel ihm ein Ultimatum gestellt hatte.
    Die letzte Warnung folgte, als Boris mit den jüngeren Leuten zur Jagd ging. Sie erlegten zwar reichlich Beute, aber Boris wurde dabei unseligerweise ins Bein geschossen. Er schrie vor Schmerz, bevor er schaurig lachte und sich daheim verarzten ließ.
    Die Wunde war zwar verheilt, aber nicht so schnell wie sonst. Zudem behielt er ein leichtes Hinken zurück.
    Ein leichtes Hinken. Er hinkte! Die Varinskis hinkten nicht. Ihre Verletzungen heilten in null Komma nichts. Das war ein Bestandteil des Pakts - so hatte es zumindest früher geheißen.
    Nach einem Monat ging Boris allein auf Jagd - auf die Jagd nach einem Arzt. Er fand einen in Minsk. Der junge Mediziner gab sich skeptisch; er hatte offenbar noch nie von den Varinskis gehört und glaubte ihm kein Wort. Stattdessen machte er Röntgenaufnahmen von Boris’ Bein und attestierte ihm eine Arthritis.
    Arthritis! Er, Boris Varinski, der Anführer der Varinskis, hatte Arthritis! Sein Großvater war 127 Jahre alt geworden. Ihr Vorfahr, der berühmt-berüchtigte Konstantine, hatte Gerüchten zufolge 150 Jahre lang in Saft und Kraft gestanden.

    Und Boris … Boris war erst dreiundfünfzig.
    Boris hatte den Arzt getötet, was sonst? Er hatte ihn gewürgt und ein Mordsvergnügen dabei empfunden, diesen elenden Lügner leiden zu sehen. Wie er kämpfte, sich wehrte, wie ihm die Augen aus dem Kopf traten. Seine Wangen wurden krebsrot und dann aschfahl, bevor er röchelnd den Löffel abgab.
    Anschließend war Boris nach Hause gefahren. Er nahm heimlich seine Medikamente und verriet niemandem ein Sterbenswort.
    Vadim beobachtete ihn jedoch unablässig, in seinen Augen ein boshafter, mordlustiger Glanz.
    Wusste der Junge, was mit ihm los war? Ah, woher denn! Er hatte Boris doch gewiss nicht bespitzelt - oder?
    Boris hob den Kopf und blickte in den Hof, wo sich das Unkraut durch den maroden Eisenzaun rankte. Auf dem Platz drängten sich rostige und verbeulte Luxusschlitten. Sein Verstand raste.
    Der Ärger hatte damals begonnen, als sein Onkel Konstantine den Reizen dieser Zigeunerhexe erlegen war.
    Demnach würde er, Boris, Konstantine und seine gesamte Familie auslöschen müssen. Nach getaner Tat wäre der Teufel höchst zufrieden. Dann würden seine Söhne wieder so wie früher sein - ganze Kerle, grausame, charismatische Kämpfernaturen. Sein Zipperlein würde sich automatisch verlieren. Und Vadim wäre wieder einer aus der Masse von vielen, die den Blick niederschlagen und ihm Respekt erweisen mussten.
    Ja. Genau das würde passieren.
    Und jetzt wusste Boris auch, wie er Konstantine aus der Deckung locken konnte.
    Er griff abermals zum Hörer und wählte die Nummer des Varinski, der in Napa Valley Position bezogen hatte.

    In seinem Büro saß Jasha auf der Hantelbank und hob Gewichte, bis seine angestaute Wut verrauscht war und er wieder halbwegs logisch denken konnte.
    Ann hatte Recht behalten. Er hatte Boris eiskalt erwischt.
    Boris hatte jedoch geschickt gekontert. Mit seinem schweren Akzent hatte er gesagt: »Wie ich erfuhr, ist dein Bruder aus Schottland verschwunden. Hat er vielleicht zufällig einen Unfall gehabt, hä? Archäologische Ausgrabungen sind nicht ungefährlich, dabei kann einem Schlimmes passieren. Sollten wir seine Leiche entdecken, schicken wir sie natürlich zu euch. Immerhin sind wir Verwandte.«
    Jasha glaubte ihm kein Wort; seit der dramatischen Explosion hatten sie zwar nichts mehr von Rurik gehört, trotzdem ging er davon aus, dass sein Bruder sich hatte retten können.
    Immerhin hatte er an der Tatsache, dass die Varinskis über Ruriks Aktivitäten informiert waren, mächtig zu knabbern. Das bedeutete, dass sie die Wilders intensiver ausspionierten, als Jasha angenommen hatte.
    Er musste die Sicherheitsmaßnahmen in seinem Haus und auf dem Weingut verschärfen.
    Ann steckte den Kopf um die Tür. »Und, wie ist es gelaufen?«
    Ihre Sicherheit lag ihm

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