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Naokos Laecheln

Naokos Laecheln

Titel: Naokos Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haruki Murakami
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Tränen strömten nur so aus ihren schönen Augen. Ihr Anblick hätte Götter erweicht. Da bot ich ihr an, sie könne mich auch außerhalb des Unterrichts besuchen. Gleich schlang sie die Arme um mich und sagte: ›Ach, es tut mir ja so leid, aber wenn ich Sie nicht hätte, wüßte ich nicht, was ich tun sollte. Bitte, lassen Sie mich nicht im Stich. Wenn Sie mich im Stich lassen, weiß ich nicht wohin.‹
    Nun ja, da konnte ich wohl nicht anders, als ihren Kopf an mich zu drücken, sie zu streicheln und ›Ist ja gut, ist ja gut‹ zu sagen. Allmählich wurde mir ziemlich seltsam zumute. Mein Körper fühlte sich irgendwie heiß an. Da saß ich nun mit diesem bildschönen Mädchen im Arm auf dem Bett, und sie liebkoste unglaublich sinnlich meinen Rücken, so wie mein Mann es nie fertiggebracht hätte, und ich merkte, daß ich durch all diese Berührungen ganz außer mir geriet, so geschickt war sie. Ehe ich mich versah, hatte sie mir die Bluse und den BH ausgezogen und streichelte meine Brüste. Und da endlich begriff ich: das Mädchen ist eine waschechte Lesbe. So etwas war mir schon früher einmal passiert, in der Oberschule, mit einer der höheren Töchter dort. Ich befahl ihr, sofort aufzuhören.
    ›Ach bitte, nur ein bißchen‹, bettelte sie. ›Ich fühle mich so einsam. Weisen Sie mich nicht zurück. Ich bin so einsam, bitte, glauben Sie mir, ich habe doch nur Sie, oh, bitte, verstoßen Sie mich nicht.‹ Sie nahm meine Hand und legte sie auf ihre Brust – auf ihre wunderschöne Brust. Bei dieser Berührung ging es mir durch und durch. Obwohl ich eine Frau bin. Ich wußte nicht mehr ein noch aus und wiederholte nur wie eine Schwachsinnige ›laß das, laß das‹. Mein Körper rührte sich nicht. Damals in der Schule hatte ich mich zu wehren gewußt, aber diesmal war ich ausgeliefert, wie gelähmt. Sie preßte meine Hand mit ihrer Linken an ihre Brust und knabberte und leckte dabei hingebungsvoll an meinen Brustwarzen, und mit der rechten Hand streichelte sie meinen Rücken, meine Flanken und meinen Hintern. Heute kann ich es kaum fassen: Da ließ ich mich in meinem eigenen Schlafzimmer, hinter zugezogenen Gardinen, fast nackt – irgendwie war’s ihr gelungen, mich Stück für Stück auszuziehen – von einem dreizehnjährigen Mädchen streicheln und wand mich vor Lust. Ist das nicht Wahnsinn? Ich war wie behext. Sie saugte an meinen Brustwarzen und schluchzte immer weiter – ›Ich bin so unglücklich, ich habe doch nur Sie, verlassen Sie mich nicht, ich bin so unglücklich‹ –, und ich stammelte nur immer ›hör auf, hör auf‹.«
    Reiko unterbrach sich, um einen Zug an ihrer Zigarette zu nehmen.
    »Das ist das erste Mal, daß ich diese Geschichte einem Mann erzähle«, sagte sie und wandte mir ihr Gesicht zu. »Ich erzähle sie Ihnen, weil ich glaube, ich sollte es tun, aber ich schäme mich entsetzlich.«
    »Tut mir leid«, sagte ich. Mehr fiel mir nicht ein.
    »So ging es eine Weile, bis ihre rechte Hand nach unten wanderte und mich da berührte, durch mein Höschen hindurch. Inzwischen war ich klatschnaß. Ich schäme mich, es einzugestehen, aber ich war noch nie so naß gewesen – und war’s auch seither nie mehr. Ich hatte mich bis dahin immer für eine sexuell nicht besonders erregbare Frau gehalten und wußte nicht, wie mir geschah. Dann schob sie ihre weichen, schlanken Finger in mein Höschen, und… Sie wissen schon. Ich kann’s nicht aussprechen. Jedenfalls völlig anders, als wenn eine grobe, ungeschickte Männerhand dort rumfingert. Es war erstaunlich – wie von Federn oder Daunen berührt zu werden. Anscheinend war ich dabei, endgültig den Kopf zu verlieren. Glücklicherweise wußte ich bei aller Verstörtheit noch, daß ich dagegen ankämpfen mußte. Ließe ich es einmal geschehen, gäbe es kein Zurück mehr, und wenn ich ein solches Geheimnis mit mir herumtragen müßte, würde ich bestimmt wieder völlig ausrasten. Dann dachte ich an meine kleine Tochter. Was wäre, wenn sie mich so sähe? Samstags blieb sie immer bis drei Uhr bei meinen Eltern, aber sie konnte ja aus irgendeinem unvorhergesehenen Grund früher nach Hause kommen. Dieser Gedanke gab mir Kraft, ›aufhören, bitte!‹ schrie ich.
    Aber sie dachte nicht daran. Statt dessen zog sie mir das Höschen aus und begann, mich zu lecken – selbst meinem Mann hatte ich das fast nie gestattet, so verlegen machte es mich, und nun ließ ich mich von einer Dreizehnjährigen dort unten lecken! Fast gab ich mich geschlagen.

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