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Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Titel: Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Cohn
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brauche einen Terminkalender.
    Ely wartet nicht ab, dass. Er legt das erste Objekt auf den Tisch - mein »Girlie-Kit« mit überlebenswichtigen Utensilien, das ich in »meiner« Schublade bei ihm verstaut hatte. Jetzt wird die Schublade wahrscheinlich von Bruce dem Zweiten belegt. »Ich hab nicht ewig Zeit, Naomi. Lass uns das hinter uns bringen. Wenn du stumm bleiben willst, bitte, aber deine Hände schaffen es bestimmt noch, deinen Teil der Vereinbarung zu erfüllen.«
    Elys Gesicht ist leicht gerötet. Wahrscheinlich hat er sich erkältet. Ich hätte den Starbucks gegenüber von St. Marks auswählen sollen. Dort ist die Temperatur vier Grad höher. Warum bin ich so eine miese Zicke?
    Ich kann immer noch nichts sagen, aber ich lange zu dem Karton mit seinen Sachen hinunter, den ich auf den Boden gestellt habe.
    Wenn du mir eine Garantie geben könntest, Ely, eine Ga rantie, dass mein verletztes, blutendes Herz, das mir wie ein tonnenschwerer Backstein in der Brust liegt, reglos, ohne zu schlagen... dass mein Verletztsein irgendwann aufhört und ich wieder Hoffnung habe - für mich, für dich, für uns -, dann könnten vielleicht meine Lippen , und wir könnten weitermachen. Mit alldem hier. Ende.

Ely
    Ich erinnere mich an dieses Gefühl. Als Susan entdeckt hat, dass Mary eine Affäre mit Naomis Vater hatte... Ich erinnere mich daran, dass ich dachte, War es das? Ist jetzt alles vorbei? Ich dachte, Werden sie sich nun trennen? Meine Eltern. Naomis Eltern. Und ich habe festgestellt - nein, feststellen ist das falsche Wort. Feststellen hört sich so an, als hätte es sich um eine Tatsache gehandelt, die man einfach so registriert, während es eine Tatsache war, die ich innerlich spürte. Deshalb ist vielleicht am besten zu sagen: Ich habe begriffen. Ich begriff zum erstem Mal, dass nicht nur eine Beziehung in Trümmer geht, wenn ein Paar sich trennt. Jeder, der an dieser Trennung in irgendeiner Form beteiligt ist, wird in zwei Hälften aufgespalten. Jede meiner Mütter spaltete sich auf. Naomis Mutter und Naomis Vater spalteten sich auf. Naomi spaltete sich auf. Ich spaltete mich auf. Und die Reaktion darauf war - meine Reaktion darauf war -, so stark wie möglich an der Einheit festzuhalten. Zu versuchen, die Dinge zusammenzuhalten. Denn loszulassen würde das Ende von allem bedeuten. Würde die Auslöschung dessen, was einmal war, bedeuten.
    Vielleicht haben Naomi und ich nichts gelernt. Oder vielleicht wiederholt sich deine eigene Geschichte und wiederholt sich und wiederholt sich, bis sie dich so weichgeklopft hat, dass die Nähte, die dich zusammenhalten, aufplatzen. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass sich das alles falsch anfühlt. Aber wenn sie nicht mit mir reden will, gibt es keine Möglichkeit, daran etwas zu ändern.
    Ich bin so wütend auf sie.
    Was wir da gerade machen, ist technisch betrachtet das Gegenteil von Spaltung. Wir führen unsere Besitztümer wieder zusammen. Wir übereignen sie ihren rechtmäßigen Besitzern. Als würde ein eiserner Vorhang im Flur zwischen unseren Wohnungen hochgehen und wir tauschten Gefangene aus.
    »Hier«, sage ich und überreiche ihr das »IJAKE RYAN«-T-Shirt und ihre Pokemon-Uhr und ihre Dawson’s-Creek-DVDs und ihren Hello-Kitty-Schlafanzug, auf dem ich jeder dieser bescheuerten Hello Kittys eine Sprechblase gemalt hatte, weil es uns beide immer wahnsinnig aufgeregt hat, dass Hello Kitty keine Möglichkeit hat, irgendwas zu sagen. Eine Cartoon-Geisha, die von jedem vorüberstreunenden Hund gebissen werden kann und stumm bleiben muss.
    Sie nimmt alles, was ich auf den Tisch gelegt habe, und sagt kein Wort.
    »Wie läuft’s mit Gabriel?«, frage ich. Es gibt Gerüchte, dass er bei Naomi in letzter Zeit ganz schön gepunktet hat. Er soll sogar letztens »Signed, Sealed, Delivered« hinter ihr hergepfiffen haben, als sie nach ihrer Post geguckt hat.
    Keine Antwort.
    »Mit Bruce läuft alles prima«, sage ich. »Danke der Nachfrage.«
    Die Wahrheit ist: Mit Bruce fühlt sich alles ziemlich unsicher an, ich weiß auch nicht, warum. Ich frage mich immer wieder, was er wohl gerade denkt, häufiger als bei jedem anderen Jungen, mit dem ich bisher zusammen war.
    Ich weiß, es ist nicht gerade die nette Tour von mir, mit Naomi über Bruce reden zu wollen. Aber ich will einfach eine Reaktion von ihr. Irgendeine Reaktion.
    Nichts. Sie knallt mir nur eine Schachtel mit meinen Besitztümern auf den Tisch.

Naomi
    Wenn er lacht, will ich auch gleich lachen. Ich lächle

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