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Nathanael

Titel: Nathanael Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Landers
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nicht hierbleiben. Was ist mit meinem Job? Meiner Wohnung?», gab sie zu bedenken.
    Nathanael rollte mit den Augen und seufzte. «Tessa, hier stehst du unter unserem Schutz. Tag und Nacht.»
    «Natürlich bleibt Tessa hier, wo sie sicher ist», mischte auch Joel sich ein.
    «Und wie lange soll ich eurer Meinung nach hierbleiben?», fragte sie Joel. «Einen Monat? Ein ganzes Jahr? Unmöglich. Da draußen ist mein Leben, versteht ihr? Ich kriege keinen Urlaub, und wie soll ich das meinem Boss und meinen Freunden beibringen? Dass ich auf der Flucht vor Dämonen bin und irgendwo untertauchen muss? Die halten mich für übergeschnappt! Und dann …» Muss ich noch mit Steven reden, ihm erklären, dass unsere Beziehung beendet ist , fügte sie in Gedanken hinzu.
    Nathanael schien es zu erahnen, wie sein wissender Blick verriet.
    Es herrschte betretenes Schweigen.
    «Ich bin euch wirklich für die Aufnahme hier dankbar», fuhr sie hastig fort, «aber ich muss bald zurückkehren, wenn ich meinen Job nicht verlieren will. Außerdem will ich wissen, warum ich verfolgt werde, was wirklich mit Hazel geschehen ist und wer die Schuld daran trägt. Dazu muss ich noch einmal in ihre Wohnung.»
    Die Mienen der anderen drückten wenig Begeisterung aus, aber sie schwiegen.
    Ernest zog ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und wischte sich über die glänzende Stirn. «Tessa, ich weiß nicht …»
    «Wer sonst sollte Licht ins Dunkel bringen? Die Polizei? Die würden uns genauso für verrückt halten. Denk nur an damals. Ich werde schon jemanden finden, der mir helfen kann.»
    Sie wagte nicht zu Nathanael aufzusehen. Einerseits wünschte sie sich seine Hilfe, andererseits brachte sie auch ihn damit in Gefahr. Dennoch wollte und konnte sie ihre Recherche nicht einfach aufgeben.
    «Tessa, sei doch vernünftig. Hazel ist tot, lass sie in Frieden ruhen. Verwirf diesen elenden Plan.» Ernest hob seine zitternden Hände beschwörend in die Höhe.
    Wenn ihr Bruder doch nur verstehen könnte, dass sie es tun musste .
    «Schade, dass du mich nicht verstehen willst. Dann muss ich es wohl allein durchziehen.» Tessa senkte enttäuscht den Kopf. Nicht einmal Ernest wollte sie unterstützen.
    «Ich glaube, Tessa hat recht. Weshalb hat der Gefallene ausgerechnet sie bis nach Sacred Hearts verfolgt? Er hätte sich, nachdem ihr die Flucht aus dem Parkhaus gelungen war, ein anderes Opfer suchen können. Es muss einen Zusammenhang mit Hazels Tod geben», pflichtete ihr überraschenderweise Nathanael bei. Sie war froh, dass er ihr beistand.
    «Angenommen, Tessas Vermutung stimmt und sie ist ihr Ziel», begann Ernest, «Herr im Himmel, hilf, dann versuchen die es bestimmt wieder. Was können wir dagegen tun? Wie kann ich Tessa vor diesen Kreaturen beschützen?»
    Tessa erkannte die Furcht und Ratlosigkeit in seinen Augen, die auch sie empfand.
    Joel runzelte die Stirn und rieb sich am Kinn. «Einer von uns könnte Ihre Schwester beschützen», schlug er vor.
    Tessa wartete gespannt auf eine Reaktion Nathanaels. Aber er schwieg.
    «Wirklich? Das ginge? Wie denn?» Ernests Blick ruhte erwartungsvoll auf Nathanael, der sich unruhig hin und her bewegte.
    Plötzlich lag eine Spannung in der Luft, die Tessa mit einem lockeren Spruch zu überbrücken versuchte. «So was wie ein himmlischer Bodyguard?»
    Sie lachte und alle bis auf Nathanael stimmten ein. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie er kurz die Hände ballte. Was war los mit ihm? Warum sagte er nichts?
    «Es müsste jemand sein, der genügend Erfahrung besitzt und kühn genug ist, es mit dem Gefallenen und seinen Dämonen aufzunehmen. Und ich wüsste da auch schon jemanden ...» Joel warf Nathanael einen bedeutungsvollen Blick zu.
    Sofort versteinerte Nathanaels Miene. Er funkelte Joel wütend an. Jeder Muskel seines Körpers spannte sich, wie bei einem Raubtier, das sich auf seine Beute stürzen wollte.
    Cynthia lehnte sich auf den Tresen und stützte den Kopf in die Hand. «Allerdings kostet das was.»
    «Sagten Sie nicht, Reverend, dass Steven Greenberg mit ihrer Schwester zusammen sei?», fragte Joel.
    «Ist das nicht der, der gerade zum Unternehmer des Jahres gewählt worden ist? Der ist stinkreich», mischte sich Cynthia wieder ein.
    Was redete Joel da? Auf keinen Fall wollte sie Stevens Hilfe! Hatte Ernest vielleicht Andeutungen gemacht, als er mit Joel allein gewesen war, dass Steven für ihren Schutz bezahlen würde? Sie sah fragend zu ihrem Bruder, der sich verlegen am Kopf kratzte und

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