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Nebelflut (German Edition)

Nebelflut (German Edition)

Titel: Nebelflut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine d’Arachart
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zu zweit hätten aufklären können.
    Brady beugte sich über den Tisch und hielt dem Neuen die Hand hin. »Brady McCarthy.«
    Der Beamte stand auf und reichte ihm die Hand. »Kilian Westwood, guten Morgen. Es ist mir eine Ehre mit Ihnen und Ihrem Partner zusammenzuarbeiten. Ich werde Sie bestmöglich unterstützen.«
    »Wir können auch jede Hilfe gebrauchen.« Brady setzte sich und rollte mit seinem Stuhl ans Fenster, um das Rollo hochzuziehen.
    »Ich habe Mister Callahan schon angeboten, die letzten Dateien durchzusehen und mit dem Opferfoto und dem Phantombild abzugleichen. Dann können Sie sich anderweitig–«
    »Wenn ihr fertig damit seid, euch gegenseitig vollzuschleimen, was im Übrigen wirklich erbärmlich auf mich wirkt, dann würde ich euch gerne die neusten Ergebnisse vorlegen.« Sean saß in seinem Stuhl und sah noch mürrischer aus als gestern Abend.
    »Liegt der Obduktionsbericht schon vor?«
    »Nein, aber der Abgleich vom DNA-Schnelltest.«
    Brady musste das Ergebnis gar nicht hören, um zu wissen, was die Analyse ergeben hatte. »… sie ist es, oder? Es ist ihr Grab.«
    Sean nickte. »Es ist ihr Grab, ihr Nachthemd und es ist ihr Blut im Keller. Aber nicht nur ihr Blut.«
    Brady blickte auf. »Scheiße, bedeutet das, dass …«
    »Wer auch immer Amy Namara festgehalten hat, er hatte noch mindestens zwei weitere Personen in seiner Gewalt.«
    Brady brauchte einen Moment um zu verstehen. »Und wo sind die anderen beiden Personen jetzt?«
    »Es gibt ja nicht allzu viele Möglichkeiten: Entweder sie sind ebenfalls tot, sie sind geflohen oder Patrick Namara hat sie bei seinem Besuch mitgenommen.«
    »Unsinn, das würde er doch nicht machen! Was soll er denn mit zwei Kindern, die … Moment mal. Du glaubst, Patrick Namara hat Amy und zwei andere Personen dort festgehalten?«
    Sean zuckte mit den Achseln. »Ich glaube noch gar nichts.«
    »Das könnte bedeuten«, mischte sich jetzt Kilian ein, »dass unser Opfer den beiden noch lebenden Kindern zur Hilfe kommen wollte …«
    »Und Mister Namara ihn überrascht hat. Er hat ihn getötet und seine beiden Opfer in ein anderes Versteck gebracht«, vervollständigte Sean den Satz.
    »Das glaube ich nicht. Namara wirkt nicht wie ein kranker Irrer.« Brady rollte zu seinem Platz zurück. »Außerdem dürft ihr den hauseigenen Folterkeller und die Tatsache nicht vergessen, dass das Milchgebiss aus dem Grab von einem längst verwesten Körper stammt.«
    »Dann lassen Sie mal Ihre Theorie hören«, bat Kilian.
    »Alle drei sind von Mister Klumpfuß festgehalten worden. Überlegt doch mal – mit dieser Behinderung konnte er die Farm auf keinen Fall allein betreiben. Mit der Zeit hat er die anderen aber getötet. Namara hat Wind davon bekommen und auch noch seinen Kopf zu Klump gehauen. Aus Rache, Verzweiflung oder von mir aus auch Perversion.«
    »Wir haben aber nur einen Sack mit Kindersachen gefunden. Und nur ein Grab«, erwiderte Kilian so selbstverständlich, als wäre er dabei gewesen.
    »Vielleicht wechseln Mister Klumpfuss und seine Helfer ab und zu den Ort.«
    »Unmöglich«, wandte Kilian wieder ein. »Die Milchzähne stammen von Amy Namara, was bedeutet, dass sie bei ihrem Tod zwischen sechs und neun Jahre alt war. Sie ist auf der Farm begraben worden. Die Leiche des Mannes war frisch. In den letzten neunzehn Jahren hat er also nicht den Ort gewechselt.«
    »Aber wo sind die anderen Kinder dann? Sofern es sich um Kinder handelt.«
    »Namara«, sagten Sean und Kilian wie aus einem Mund.
    Brady schüttelte den Kopf. »Das passt doch nicht zusammen. Du sagst doch selber immer, dass wir keine voreiligen Schlüsse ziehen sollen, Sean, und genau das tust du gerade.«
    »Es geht hier um Kindermord. Da zählt jede Minute.«
    »Ach und hier darf man plötzlich wild spekulieren und andere nach Belieben verdächtigen?« Brady stand auf und trat ans Fenster. »Ihr solltet beide mal wieder runterkommen. Namara war’s nicht. Vermutlich stammt das Blut im Keller nicht mal von irgendwelchen Menschen.«
    »Ich glaube, dass unsere Analytiker gut genug arbeiten, um Tier- und Menschenblut zu unterscheiden.«
    »Selbst wenn.« Brady zuckte mit den Schultern. »Ihr habt trotzdem keine Beweise. Vielleicht hat Namara diesen Kerl getötet, aber sicher hat er niemanden entführt.«
    »Vielleicht haben sie ihre Chance gesehen und sind geflohen, nachdem Namara Klumpfuß den Garaus gemacht hat«, mutmaßte Kilian.
    »Verflucht, ja.« Brady wandte sich zu den beiden um. »Der Kerl mit

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