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Necare (Verlangen) (German Edition)

Necare (Verlangen) (German Edition)

Titel: Necare (Verlangen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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schlug. Hoffentlich bemerkte er nichts…
    „Ich wollte nach
dir sehen. Wie geht es dir?“
    „Gut“,
erklärte ich lächelnd.
    Er
betrachtete mich und für einen Moment blitzte etwas wie Stolz in seinen Augen
auf: „Ja, die Tochter eines Venari lässt sich nicht so leicht erschrecken.“
    Ich nickte
zustimmend und überlegte verzweifelt, wie ich ihn zum Gehen bewegen konnte.
    „Du hast
jetzt momentan sicher viel zu tun, oder?“
    Er seufzte.
„Allerdings, aber du kannst dir gewiss sein, dass wir diesen Kerl finden
werden. Wir ziehen jede Möglichkeit in Betracht und überwachen diese. Die
Presse wird sich für wenigstens zwei Tage ruhig verhalten, da wir nicht mit
Sicherheit davon ausgehen können, dass er nach Incendium zurückgekehrt ist. Wir
observieren beispielsweise das Haus seines besten Freundes und das seiner
Mutter. Ich bin sicher, dass er zumindest bei ihr früher oder später auftauchen
wird. Allerdings werden wir nicht allzu lange darauf warten können. Immerhin
ist sie mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls eine Dämonin. Wir werden sie
also in den nächsten Tagen festnehmen.“
Ich versuchte möglichst interessiert und gelassen zu wirken, doch innerlich
zitterte ich. Nights Mutter hatte so nett, so erhaben gewirkt… Ich hatte gar
nicht daran gedacht, dass sie vielleicht ebenfalls einen Dämon in sich trug…
    „Er hat sich
wirklich gut getarnt. Nicht mal ich habe ihn durchschaut, als er mir gegenüber
gestanden hat. Ich bin nur froh, dass du dich in letzter Zeit von diesem Night
ferngehalten hast. Du besitzt eben das gute Gespür eines Venari.“
    Ich hielt geschockt
die Luft an und sah mit einem Seitenblick zu meiner Mutter. Ich sah ihr an,
dass sie verstanden und die restlichen Puzzleteile aneinandergefügt hatte.
Meine Hände waren schweißnass, während ich sie still anflehte, Night nicht zu
verraten.
    „Nun ja, ich
bin mir sicher, dass ihr Erfolg haben werdet“, sagte sie.
    „Davon gehe
ich aus.“ Er blickte auf seine Uhr und seufzte. „Ich muss auch schon wieder
weiter. Dir geht es ja zum Glück gut, das freut mich. Ach ja, du wirst auch bald
in die Schule zurückkehren können. Wir sind mit unseren Untersuchungen beinahe fertig.
Ich denke, in einer Wochen wird der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden.“ Er
strahlte, während es mir das Herz zusammenzog. Sobald also schon… Damit hatte
ich nicht gerechnet. Das hieß wohl, dass uns sehr bald eine Lösung würde
einfallen müssen.
    „Ich werde in
nächster Zeit ein paar Mal in der Schule zu tun haben, dann sehen wir uns
dort.“
    Ich nickte
und verabschiedete mich von ihm. Kaum hatte er die Tür geschlossen, wisperte
ich: „Danke, Mom.“
    Ich sah sie
verlegen an und hoffte, dass sie Night nun nicht rausschmeißen würde.
    „Schon gut.
Ich habe ihn kennengelernt und glaube nicht, dass er eine Gefahr darstellt,
zudem vertraust du ihm und das ist mir Beweis genug. Außerdem kann man dem
Urteilungsvermögen deines Vaters keinen Glauben schenken.“ Sie seufzte. „Ich
bin immer wieder überrascht, wie sehr er sich verändert hat. Seit er begonnen
hat, bei den Radrym zu arbeiten, ist er nicht mehr wiederzuerkennen.“ Sie
betrachtete mich und fand zu einem Lächeln zurück. In diesem Moment kam Night
zu uns.
    „Es tut mir
leid, dass ich Ihnen solche Umstände bereite“, erklärte er.
    Doch sie
winkte ab. „Das machst du nicht, wirklich. Ich freue mich, dich hier zu haben
und du kannst selbstverständlich so lange bleiben, wie du möchtest.“
    „Danke.“
    Sie nickte
und versuchte zur Normalität zurückzufinden. „Habt ihr heute noch irgendetwas
vor? Soll ich was kochen?“
    „Ich weiß
noch nicht“, gab ich zu. Der Schrecken saß mir ganz schön in den Gliedern.
Beinahe wäre alles aus gewesen.
    „Ich habe
heute jedenfalls Nachtschicht und bin darum erst morgen früh wieder hier.“
    Wir halfen
meiner Mutter, den Tisch abzuräumen und gingen anschließend auf mein Zimmer.
Ich setzte mich auf mein Bett, während Night mich musterte. „Tut mir leid, dass
ich euch in solche Gefahr bringe.“ Er seufzte und fuhr fort. „Ich denke, dass
es besser ist, wenn ich gehe.“
    Ich blickte
ihn erschrocken an und sprang sofort auf. „Was?! Aber du weißt doch nicht mal,
wohin? Du hast selbst gehört, dass sie alle möglichen Orte überwachen. Du musst
hier bleiben, bei uns bist du wenigstens sicher.“
    „Du weißt selbst,
dass das nur eine vorübergehende Lösung ist.“
    „Uns wird was
einfallen“, versuchte ich es weiter.

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