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Necare (Verlangen) (German Edition)

Necare (Verlangen) (German Edition)

Titel: Necare (Verlangen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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geliefert“, stellte Shadow fest.
    „Das kann er
doch nicht machen“, murmelte Céleste erschüttert.
    „Selbst, wenn
er so erfährt, dass wir das Fläschchen haben und dann auch weiß wo. Er kann es
nicht sehen. Der Zauber schützt es“, erklärte Thunder.
    „Darauf
können wir uns nicht verlassen. Was, wenn er doch einen Weg kennt?!“, meinte
Céleste.
    „Dann sind
wir verdammt nochmal dran“, beendete Shadow den Satz.
    „Wir müssen
irgendetwas tun“, wisperte ich, während mein Kopf auf Höchsttouren arbeitete.
Mir wollte nur nichts einfallen. Einer nach dem anderen trat vor den Lehrer,
legte seine Hand in die Flüssigkeit und beantwortete dieselben Fragen. Wir
ließen uns immer weiter nach hinten zurückfallen, bis wir schließlich die letzten
waren.
    „Hat
irgendwer eine Idee?“, fragte ich leise.
    Die meisten
hatten die Prozedur bereits hinter sich gebracht. Nicht mehr lange und es wäre
unvermeidlich.
    „Wir könnten
seine Hose in Brand stecken; vielleicht lässt er den Krug dann fallen?“, schlug
Thunder vor.
    Céleste und
ich hoben entsetzt die Brauen. Das konnte doch wohl nicht ihr Ernst sein.
    „Heilige
Finsternis, das ist es!“, raunte Shadow uns begeistert zu. „Thunder, du bist
ein Genie.“
    Offenbar
hatte sie selbst nicht wirklich damit gerechnet, dass jemand ihren Vorschlag
ernst nehmen würde. Nun sah sie die Freundin nicht weniger überrascht an, als
wir.
    „Lasst mich
nur machen“, erklärte sie und stellte sich vor uns in die Reihe. Vor ihr waren
lediglich noch zwei andere, der Rest der Klasse hatte sich auf seinen Platz
zurückgesetzt. Ich hoffte inständig, dass Shadow wusste, was sie da tat. Ich
konnte mir das noch immer nicht vorstellen. Hatte sie wirklich vor den Lehrer
in Brand zu stecken?! Momentan war mir allerdings jeder Ausweg recht und ich
vertraute ihr. Sie würde schon nichts Unsinniges anstellen… Hoffte ich
zumindest.
    Nun war
Shadow an der Reihe. Ohne das geringste Zeichen der Anspannung trat sie vor,
steckte die Hand in das Gefäß und schrie entsetzt auf. Wir zuckten alle
erschrocken zusammen, da schleuderte sie auch schon den Krug aus Herrn Gnats
Händen, woraufhin er scheppernd zu Boden fiel und in Scherben zersprang. Ich
atmete erleichtert auf, als sich die Flüssigkeit auf dem steinernen Fußboden verteilte.
Sie trocknete sich ihre Hand schnell am Kleid trocken, anschließend begann sie sich
zu entschuldigen: „Es tut mir wirklich leid, das wollte ich nicht. Ich habe
mich nur so erschrocken. Jameson hatte vorhin von flüssigem Silber gesprochen,
da war ich davon ausgegangen, die Flüssigkeit sei warm.“ Sie sah den Lehrer
entschuldigend an, der sie mit offenem Mund anstarrte. „Sie war verflucht kalt,
das hat mich irgendwie verdammt erschreckt.“ Sie ließ den Kopf hängen und trat
zu ihrem Platz zurück; wir folgten ihr auf dem Fuße und konnten uns kaum
zurückhalten. Sie hatte es geschafft!  
    Herr Gnat
stand weiterhin da, sah sprachlos auf den Boden und dann auf uns. Sein Blick
begann zu brennen und er biss vor Wut die Zähne zusammen. „Glauben Sie bloß
nicht, dass Sie um diesen Versuch herumkommen.“ Nun grinste er wieder. „Sie
werden ihn, wie jeder hier hinter sich bringen. Leider brauche ich eine Weile,
um den Trank neu zu brauen. Doch Sie können sich dessen sicher sein: Ende
nächster Woche ist er fertig.“
    Es läutete
und wir stopften hastig unsere Sachen in die Taschen. Ich war noch nie so
schnell mit Packen fertig und aus dem Zimmer gewesen, wie an diesem Tag. Wir
eilten als erste die Treppen hinauf und gingen noch einige Flure weiter. Erst
dann hielten wir an und begannen uns zu beratschlagen:
    „Das war so
genial“, freute sich Thunder und grinste diebisch.
    „Es hat uns
leider nur einen verdammten Aufschub gebracht“, erklärte Shadow und sah
nachdenklich drein.
    „Ich bin so
erleichtert“, seufzte Céleste. „Ich dachte wirklich, er hätte uns.“
    „Noch sind
wir nicht aus dem Schneider“, fuhr Shadow fort. „Ihr habt es ja gehört. Wir
haben eine Woche. In der Zeit muss uns dringend etwas einfallen.“
    „Und was soll
das sein?“, fragte Thunder.
    Shadow zuckte
mit den Schultern. „Am besten wäre es, wenn wir Beweise finden würden; etwas in
der Hand hätten, womit wir gegen ihn vorgehen könnten.“
    „Als hätten
wir das nicht die ganze Zeit schon versucht“, knurrte Thunder.
    „Dann müssen
wir unsere Bemühungen jetzt eben verdammt nochmal verstärken“, meinte Shadow.
„Wenn wir wüssten, wie er an

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