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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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oder sieben Jahren begegnet, damals haben die Polacera-Schwestern noch in Vienne gewohnt. Jetzt leben sie auf dem Land, bei Chaire. Viel besser für ein spirituelles Leben, die ländliche Um - gebung. Und natürlich ist es dort auch sehr schön, so nahe am Meer. Jedenfalls …« Allmählich schien sie sich für ihr Thema zu erwärmen und beugte sich angespannt über den Tisch. »Er war bei Séancen in anderen Häusern, die von geringeren Anhängern der Bewegung durchgeführt wurden. Dann ist er bei einem Zirkel der Polaceras in ihrem alten Haus am Sitare Court aufgetaucht.« Erneut schüttelte sie den Kopf. »Madame Amelia Polacera hat ihn aufgefordert, den Kreis zu verlassen. Sie hat sich geweigert, ihn zu unterrichten, weil sein Schatten im Äther schwarz wie ein Brunnen in der Abenddämmerung war. Viele wichtige Leute waren damals dabei. Dr. Adalmas, der Schriftsteller Biendere, Lady Galaise. Für Octave war es bestimmt äußerst peinlich, aber …« Sie zuckte die Achseln. »Ich war froh, dass sie ihn weggeschickt hat.«
    Vielleicht hat Madame Amelia Polacera doch gewisse Fähigkeiten. Entweder das, oder sie ist einfach eine hervorragende Menschenkennerin. »Und danach sind Sie ihm nicht mehr begegnet?«
    »Ich habe gehört, dass er die Stadt verlassen und bei irgendjemandem Privatstudien betrieben hat. Ich habe nicht weiter darauf geachtet, weil es mir nicht wichtig war. Anfang dieses Jahres kam er dann auf einmal wieder und war mit seinen Séancen bei reichen Gönnern gleich groß in Mode. Viele Leute interessieren sich ja für Spiritismus, aber die echten Anhänger organisieren ihre Zirkel nur für Menschen von reiner Gesinnung und solche, die wirklich lernen wollen.
Bei Octave ist das doch nur eine Gesellschaftsunterhaltung.« Sie verzog die Lippen. »Die Schwestern Polacera werden sehr erzürnt sein, wenn sie davon hören.«
    »Gab es bei Octave jemals Anzeichen dafür, dass er sich auf Zauberei versteht?«
    Sie erschrak sichtlich. »Nein, er war kein Zauberer. Das hätte Madame Polacera sofort erkannt.«
    Nicholas nickte. Vielleicht hätte sie es wirklich erkannt. »Nur noch eine Sache, Madame Talvera. Wenn Sie Verbindung zu einem Geist aufnehmen würden, bräuchten Sie dann etwas vom Körper des Toten? Eine Locke zum Beispiel?«
    Madame Talvera runzelte die Stirn. »Aber nein, natürlich nicht. Haar ist tot, sobald es abgeschnitten wird. Es würde mir nicht mehr nutzen als eine gepflückte Blume. Allerdings gibt es eine Technik, mit der man sich Visionen von einem Lebenden oder Toten ermöglicht. Dazu braucht man etwas, das der Betreffende früher auf der Haut getragen hat. Am besten Schmuck. Den Eindruck des Ätherschimmers, der jede lebende Seele umgibt, bewahrt Metall besonders gut.«
    Plötzlich mischte Arisilde sich ein. »Haare, Haut und Knochen werden eher für Nekromantie verwendet.«
    Madame Talvera erschauerte. »Davon weiß ich nichts und will ich auch gar nichts wissen.« Unvermittelt erhob sie sich und griff nach ihrer kleinen, mit schwarzen Perlen besetzten Handtasche. »Wenn das alles ist, was Sie mich fragen wollten …«
    Nicholas stand auf und dankte ihr. Er sah ihr nach, als sie sich einen Weg durch die Tische bahnte und auf die Straße trat. Leichter Regen hatte eingesetzt, doch sie schien ihn gar nicht zu bemerken.

    »Ich hoffe, ich hab ihr keine Angst gemacht«, murmelte Arisilde bedauernd.
    »Vielleicht schon, aber sie hat uns ohnehin alles erzählt, was sie weiß.« Nicholas hinterließ einige Münzen für den Kellner, und zusammen schlenderten sie hinaus auf die Promenade. »Natürlich macht es sie nervös, wenn sie mit Ne k-romantie in Verbindung gebracht wird.«
    »Ich verstehe.«
    Bisher hatte sich Nicholas nicht überwinden können, den Zauberer nach Edouards Apparaten zu fragen. Wenn Arisilde ihm letzte Nacht die Wahrheit gesagt hatte, dann war es besser, nicht zu viel an Edouard zu denken. Falls Ilamires Rohan von Edouards Unschuld gewusst und seine Hinrichtung dennoch zugelassen hatte, musste er dafür bezahlen. Rache war süß, aber … Aber Arisilde ist mir wichtiger , schoss es Nicholas plötzlich in den Sinn. »Ich weiß, wie Octave die Verbindung zu den Toten herstellt«, begann er vorsichtig.
    »Ach, da muss ich was verpasst haben. Und wie?« Nicholas hatte Bedenken, Arisilde tiefer in die Sache hineinzuziehen. Andererseits hatte der Zauberer den Ghul in der Kanalisation mit einer geradezu unglaublichen Leichtigkeit zerstört. Wahrscheinlich ist Octave für ihn

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