Nefen
ägyptisches Essen gehen“, schlug Sven vor.
Da Nefen nichts Besseres wusste, stimmte er zu.
In der Eingangshalle Ihres Hotels trafen sie auf Shalaby.
„Hallo“, begrüßte er die beiden. „Was haben sie vor?“
„Wir möchten gerne in ein schönes Restaurant am Nil. Kennst du eins, wo man gut Essen kann?“
„Oh ja, ich kenne ein sehr schönes, wenn Sie kurz warten möchten. Ich muss nur schnell zu meinem Vater, dann kann ich Sie hinführen.“
Die beiden setzten sich in die Lobby und warteten keine zehn Minuten, dann war Shalaby auch schon wieder da.
„Mein Name ist übrigens Sven und das ist Nefen.“
Sie reichten sich die Hände.
Shalaby stellte sich auf die Strasse, pfiff kurz und schon rauschte ein Taxi an.
„Oh, nein! Da bekommen mich keine zehn Pferde rein! Danke! Einmal hat mir gelangt. Können wir nicht zu Fuß gehen?“
Shalaby schaute etwas verdutzt, aber ging ohne großes Aufheben auf den Wunsch von Sven ein.
Nefen konnte sich das Lachen nicht mehr verkneifen, was Sven wiederum dazu veranlasste, ihm in die Seite zu boxen.
Shalaby schloss sich den Beiden an und wies die Richtung.
„Wie lange seid Ihr beide schon ein Paar“, fragte er ganz ungeniert.
Sven und Nefen schauten sich an und grinsten. „Na ja, kennen tun wir uns schon ein Leben lang.“
„Und wie lange seid ihr schon zusammen?“, hakte Shalaby nach.
Nefen schaute zu Sven, damit er die Antwort darauf gab, denn Nefen wusste nicht, ob sie überhaupt ein Paar waren.
„Wie Nefen schon sagte, wir kennen uns schon ein Leben lang, aber die Liebe zueinander haben wir erst hier gefunden. Ist das denn so offensichtlich?“, fragte nun seinerseits Nefen.
„Nur für Eingeweihte“, outete sich Shalaby und grinste.
Es tat den beiden gut, ohne Hast und Eile die Straßen mit Shalaby entlang zu laufen. Sie wurden kaum angesprochen. Shalaby schirmte sie so gut ab, dass sie die Chance hatten, hier und da mal zu schauen, ohne direkt in den Laden gerissen zu werden.
Nach einiger Zeit kamen sie an das Nilufer.
Eine große Terrasse zog sich ein Stück weit über den Nil Shalaby ging an dem Einlass vorbei und suchte einen Tisch aus, von dem man eine herrliche Aussicht hatte.
Ein Kellner kam herbei und begann mit Shalaby eine Diskussion. Als der Kellner sich wieder entfernt hatte, fragte Sven was denn los sei.
„Ach, nichts weiter. Er meinte nur, dass Touristen hier Eintritt zahlen müssten. Ich habe ihm klar gemacht, dass ich kein Tourist bin und ihr meine Gäste seid. Jetzt ist alles in Ordnung“, lächelte er.
Etwas später kam der Kellner mit der Bestellung wieder, die Shalaby ohne das Wissen der anderen aufgegeben hatte. Sie bekamen Malventee und für jeden wurde eine Shisha aufgebaut.
„Ihr habt hoffentlich nichts dagegen?“, fragte Shalaby freundlich nach.
Dann kam das Essen. Es wurde aufgetischt, als würde jeden Moment ein Bus mit Gästen vorbeikommen.
„Wer soll das alles essen?“, fragte Sven die Augen aufreißend.
„Na, ihr!“
So saßen sie, aßen, tranken und rauchten Wasserpfeife.
Aus versteckten Lautsprechern klang leise arabische Musik. Die beiden verstanden zwar nicht, was die Sängerin sang, aber es war eine große Melancholie in ihrer Stimme zu hören.
Der Nil schlug leise Wellen ans Ufer, die von vorbeifahrenden Schiffen verursacht wurden.
Die Palmen wurden von unten beleuchtet, was dem Ganzen noch die romantische Krone aufsetzte.
Sie merkten gar nicht, wie schnell die Zeit verging und es dunkel wurde.
„Sag mal“, fragte jetzt Nefen, „musst du nicht zum Dienst?“
„Nein, ich habe mir vorhin von meinem Vater freigeben lassen. Ich habe euch als Alibi benutzt und ihm gesagt, ihr hättet um einen Stadtführer gebeten. Ihr seid mir deswegen doch nicht böse … oder?“
Nefen lachte. „Nein, nein ist schon okay.“
„Ich kenne noch eine sehr schöne alte Bar. Habt ihr vielleicht Lust, da hinzugehen?“
Sven und Nefen schauten sich kurz an, „Okay.“
„Gut, dann lasst uns gehen.“
Shalaby führte die beiden durch enge Gassen und erklärte hier etwas zu einem Gebäude und dort etwas zu einem Geschäft, dessen Besitzer er kannte.
Sie gingen in einen unscheinbaren Hauseingang und kamen in einen sehr einfach gehaltenen Raum. Eine kleine Theke stand in der Ecke und mitten drin eine Billiardplatte.
„Wollt Ihr drinnen oder draußen sitzen?“, fragte Shalaby.
Sven war schon hinausgegangen.
„Lasst uns hier draußen einen Tisch nehmen“, rief er den anderen zu.
Sie kamen auf eine
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