Nefen
Fluch in Abu Simbel brechen kannst?“
„Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht.“ Er atmete tief durch und lehnte sich gegen Sven. „Na gut, wir werden es herausfinden.“
„Und Shalaby, findest du es wirklich eine so gute Idee, ihn mitzunehmen?“
„Ich weiß noch nicht genau, was er mit der ganzen Sache zu tun hat.
Aber er hat etwas damit zu tun. Ich habe das Gefühl, dass es wichtig ist, dass er mit kommt.“
„Hoffen wir, dass es kein Fehler ist“, sagte Sven und rutschte wieder in die Waagerechte.
Sie kuschelten sich aneinander und hofften nun besser einschlafen zu können.
*
Und wieder war Nefen in seinem Traum unterwegs. Er stand in diesem fast zwanzig Meter langen Gang.
Die mit Geiern bemalte Decke wurde von mehreren Pfeilern gestützt, die Osiris darstellten. Die Wände und Säulen waren mit langen Erzählungen, die in Hieroglyphen eingemeißelt wurden, bedeckt. Sie erzählten von den Heldentaten des Pharao.
Nefen lief behutsam durch diesen Gang, um im hinteren Teil in einen kleineren Raum zu gelangen. Durch eine Öffnung trafen die Strahlen der aufgehenden Sonne auf die Statuen von Ramses, Ra und Amun. Es war, als würden diese zum Leben erweckt werden. Nefen blickte zu Ramses auf, als die Strahlen der Sonne sich zurückzogen.
Er stand jetzt in völliger Dunkelheit, als ihn etwas rüttelte.
Es war Sven, der ihn weckte. „Komm hoch, sonst verpassen wir den Flug!“
„Mann Sven, irgendwann sterbe ich noch mal an einem Herzinfarkt.“
Sven schaute Nefen verunsichert an, ging aber nicht weiter darauf ein. „Ich bin im Bad“, rief er und war verschwunden.
Nefen raffte sich auf, ging in den Wohnraum, setzte sich wieder und hatte eigentlich nicht die geringste Lust, sich zu bewegen.
Sven kam noch ganz nass aus dem Badezimmer, setzte sich quer über den Schoß von Nefen und spritzte ihm die übrig gebliebenen Wassertropfen aus seinen Haaren ins Gesicht.
„Lass das!“, schrie Nefen ärgerlich auf.
Sven grinste ihn breit an. „Hallo wach“, ärgerte er ihn weiter.
„Jo, ich werd’ ja schon wach“, sagte er muffelnd.
Sven stellte sich jetzt vor Nefen. „Ich habe auch ein Geschenk für Dich“, immer noch grinsend schob er seinen Unterleib nach vorne, um Nefen mit der Beule unter dem Handtuch zu ködern. Als Nefen zugreifen wollte, wich er allerdings zurück. „Erst wenn du unter der Dusche warst.”
„Ja, ich geh ja schon“, sagte er noch und trottete ab ins Badezimmer.
„Aber wehe das Geschenk ist kaputt, wenn ich wiederkomme!“
„Kommt drauf an, wie lange du brauchst”
„Wage es dir!“
Nefen stellte fast einen Rekord im Schnellduschen auf. Raus aus dem Nassbereich. Das Badetuch kurz über den Körper gestrichen und zu Sven, … der schon angezogen war.
„Du gemeines Biest!“, schimpfte Nefen. „Oh du durchtriebenes Stück! Du glaubst doch nicht, dass ich mir das jetzt so gefallen lasse?“
Er machte einen Satz auf Sven zu, riss diesen mit ins Bett und begann, ihn wild zu küssen. Gerade als Nefens Finger dabei waren die Knöpfe der Jeans zu öffnen, klopfte es.
„Das darf doch nicht wahr sein!“ Jetzt war Nefen sauer. Es klopfte wiederholt. „Ja, ich komme ja schon“, rief er genervt.
Durch die Tür drang es: „Es reicht, wenn du erscheinst. Kommen kannst du dann später.“
Nefen öffnete die Tür und Shalaby stand grinsend davor.
„Tolles timing, Kleiner!“
„Ups …“
Sven kam jetzt auch aus dem Schlafzimmer. „Morgen Shalaby, nimm Nefen nicht zu ernst. Er hat es besonders schwer heute Morgen. Nicht wahr mein Schatz?“, streichelnd fuhr Sven über Nefens Kopf und lief dabei Gefahr sich einen Tritt einzufangen.
„Das Frühstück – was soviel wie Kaffee hieß – kommt gleich“, ging Shalaby jetzt zur Tagesordnung über.
„Ich geh mich anziehen, das gibt ja eh nichts mehr“, meckerte Nefen und verschwand.
Kurz darauf klopfte es abermals und ein Kellner kam mit dem Servierwagen herein. Nachdem sie ihren Kaffee getrunken hatten, bestellten sie das Taxi zum Flughafen. Sie gingen in die Lobby. Nefen beglich die Rechnung für das Hotel, und schon stand auch der Wagen in der Einfahrt.
Das Gepäck war schnell verstaut. Und ab ging die Fahrt.
*
Der Flughafen war voll gestopft mit Touristen. Kaum zu glauben, dass die drei Gefährten da noch einen Platz in dem Flieger finden sollten.
Aber sie hatten ja reserviert und drei Tage darauf warten müssen, um nach Abu Simbel zu kommen.
Wie üblich kamen die Tagelöhner, um ihnen für
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