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Nehmt Herrin diesen Kranz - Schacht, A: Nehmt Herrin diesen Kranz

Nehmt Herrin diesen Kranz - Schacht, A: Nehmt Herrin diesen Kranz

Titel: Nehmt Herrin diesen Kranz - Schacht, A: Nehmt Herrin diesen Kranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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verbeugte sich auf besonders elegante Weise. Sie hieß ihn am Kamin Platz nehmen und winkte Hilda, ihre Pokale zu füllen.
    »Nun, edler Herr Ritter, wie kann ich Euch behilflich sein?«, fragte sie, als die Haushälterin die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    »Ihr … Ich brauche Euren Rat, Frau Alyss. Ich … mein …«

    »Ihr seid morgen in mein Elternhaus eingeladen und wünscht mit meinem Vater zu sprechen. Ist es das?«, half sie ihm ein wenig weiter.
    »Ja, Frau Alyss. Ihr wisst, ich empfinde eine tiefe Neigung zu Eurer Base Leocadie. Ich habe mit meinem Vater gesprochen, und er glaubt, dass der Herr vom Spiegel meine Werbung vielleicht wohlwollend aufnehmen könnte.«zu
    »Euer Vater, Gero von Bachem, ist ein Freund des meinen, Herr Arbo. Was könnte ich Euch mehr sagen als er?«
    »Ihr seid ein Weib, Frau Alyss, die Tochter des wohledlen Herrn. Ich möchte keinen Fehler machen, durch den ich mir seine Gunst verwirke.«zu
    »Ihr seid von vornehmem Auftreten, Herr Arbo, der Sohn seines geschätzten Freundes und doch sicher auch ohne Fehl und Tadel. Oder habt Ihr heimlich schon drei Frauen in fernen Ländern und ein Dutzend Bastarde längs des Rheines?«
    Entsetzt starrte der Ritter Alyss an, und sie beeilte sich ihm zu versichern, sie habe gescherzt.
    »Nein, Frau Alyss, ich habe bisher ein keusches Leben geführt. Kein Weib hat mich je betört, es war, als hätte ich mein Lebtag lang auf die reine Unschuld gewartet, wie sie in Leocadies Augen schimmert.«
    Alyss konnte sich gerade noch daran hindern, die ihren zu verdrehen. Dreißig Jahre war der Ritter alt und noch eine Jungfrau? Sie mochte es nicht glauben. Aber gut, sein Edelmut war seine Tugend, sei’s drum, dass er jetzt die eine oder andere Magd unterschlug, mit der er sich im Heu vergnügt hatte.
    »Das mag für Euch sprechen, doch bedenkt eines, Herr Ritter. Mein Vater schätzt vor allem Aufrichtigkeit und Mut. Er hat wenig Geduld mit den Dummen, den Großmäulern und
den Duckmäusern. Habt Ihr Heldentaten vorzuweisen, Herr Arbo, die ihn für Euch einnehmen könnten?«
    Nichts stärkte das Selbstbewusstsein eines Mannes mehr als der Bericht über seine Tapferkeit, das hatte Alyss schon vor langer Zeit gelernt. Und siehe da, auch der Ritter war anfällig für diese Taktik.
    »Nun, Heldentaten nicht, Frau Alyss, aber ich habe meinen Anteil an Kämpfen bestanden, seit ich vor neun Jahren zum Ritter geschlagen wurde. Zuletzt zog ich mit unserem König Ruprecht nach Italien. Im Sommer vergangenen Jahres war es. Doch das Kriegsglück war uns nicht hold, und ich geriet mit einer großen Anzahl seiner Gefolgsleute in Gefangenschaft.«
    »Unversehrt, wie es scheint?«zu
    »Nicht völlig, auch ich trage meine Narben mit mir. Ich hatte Glück, man pflegte mich, und im April wurden wir freigelassen.«
    »Das Kriegshandwerk gefällt Euch, Herr Arbo?«
    »Es ist meine Pflicht, meinem König und meinem Lehnsherrn zu dienen, und ich tue es mit der Hingabe, wie es jeder Ritter bereit ist zu tun.«zu
    »Das Töten ist kein leichtes Spiel …«
    »Nein, das Töten ist eine grausame Sache.«
    »Aber Ihr tut es, wenn es von Euch verlangt wird.«
    Alyss sah, wie sehr sie den Ritter an die Wand gedrängt hatte. Er war kein gewalttätiger Mensch, das beruhigte sie auf der einen Seite. Andererseits war seine Treue und Loyalität so groß, dass er allen Befehlen folgen würde, auch wenn er dabei gegen seine eigene Überzeugung handeln musste. Ihrem Vater würde dieser Wesenszug nicht gefallen. Aber sie nahm zunächst den Druck von Ritter Arbo und fragte: »Was tut Ihr,
wenn Ihr nicht zu Feldzügen verpflichtet seid, Herr Arbo? Zieht Ihr zu Turnieren? Habt Ihr Hofdienst zu leisten?«
    »Dann und wann wünscht man meine Anwesenheit bei Hofe, aber ich habe ein Lehnsgut zu verwalten, eine kleine Burg mit einem hübschen Dörfchen. Ertragreiches Land gehört dazu und auch ein Weinberg. Leocadie wird es gefallen, denke ich. Außerdem – nun, das mögt Ihr sicher für unmännlich halten, aber ich befasse mich gerne mit der Dichtkunst.«zu
    »Ich auch, Herr Arbo, und die minniglichen Lieder unserer großen Sänger erquicken die Herzen nicht nur der Jungfern und Frauen. Doch wenn Ihr das Herz meines Vaters berühren wollt, dann wählt eher die griechischen und römischen Philosophen.«
    Die aber schienen sich nicht Arbos Vorliebe zu erfreuen, stattdessen sprach er von den Turnieren, die er besucht hatte und an denen er auch weiterhin teilnehmen würde. In blanker Rüstung mit

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