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Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Titel: Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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einen schnell das Leben kosten.«
    Gideon öffnete den Mund, aber ein kurzer Blick des Prinzen auf Caitlin und ein kaum wahrnehmbares Kopfschütteln ließen ihn schweigen und essen. Obwohl er in den letzten Tagen ebenfalls unter Hunger gelitten hatte, schmeckte das zarte Wolfsfleisch bitter. Ohne Bedauern trat er die Hälfte seiner Mahlzeit an Caitlin ab.
    Die seufzte tief, als sie ihre Schale, in der nur noch abgenagte Knochen lagen, wegschob. »Oh, war das gut. Ich wusste schon gar nicht mehr, wie sich Sattsein und Nichtfrieren anfühlen.«
    Ihr Blick wanderte von Gideon, dessen gerunzelte Stirn seine Sorgen zeigte, zu Rhonan, der gerade das letzte Fleisch mit Wasser hinunterspülte. Die Hände, die den Becher hielten, zitterten wie üblich. Die düstere Gegenwart hatte sie wieder. Mit dem Handrücken fuhr sie sich über den Mund und erbebte. »Jetzt weiß ich auch wieder, wie sich Furcht anfühlt. Rhonan, denkst du, du könntest gewinnen ... gegen diesen Riesen?«
    Der Blick, mit dem er sie bedachte, war freundlich, eher noch väterlich. »Größe und Gewicht wären bei einem Ringkampf entscheidend, aber genau deswegen wird der Häuptling den auch nicht wählen. Seine körperliche Überlegenheit ist schließlich nicht zu übersehen. Will er sich beweisen, muss er schon einen Vergleich wählen, den ich zumindest gewinnen könnte. Und wenn ich könnte, kann ich auch und mit ein bisschen Glück werde ich dann auch.«
    Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und sah mit großen Augen zu ihm auf. »Du meinst das ernst und sagst das nicht nur, um mich zu trösten?«
    »Nein, ich meine es ernst, und es wäre nett, wenn ihr nicht alles daransetzen würdet, mich vom Gegenteil überzeugen zu wollen. Noch netter wäre es, wenn ihr mich darüber hinaus jetzt auch noch schlafen lassen würdet. Ausgeruht kämpft es sich nämlich besser.«
    Während er die Felle zurechtrückte, sich mit dem Rücken an die Höhlenwand gelehnt ausstreckte und wohlig aufseufzte, nickte sie und setzte ein Lächeln auf, das allerdings recht kläglich ausfiel. Sie konnte, als er gähnte, ihr eigenes Gähnen nicht unterdrücken.
    Er grinste. »Siehst du? Du bist auch müde. Da wir nicht wissen, wann wir weitermüssen, solltest du schlafen. Gemütlicher als im Zelt ist es hier allemal. Hier kannst du dich endlich einmal wieder richtig ausstrecken.«
    Erneut nickte sie. »Es ist seltsam, aber ich habe tatsächlich nicht mehr so viel Angst. Deine Gelassenheit ist ansteckend und deine Nähe beruhigend.« Schon ganz in alter Gewohnheit kroch sie zu ihm hin und schmiegte sich an ihn.
    Er war zwar verdutzt, legte aber den Arm um sie. Vielleicht übte ja nur ganz nahe Nähe eine beruhigende Wirkung auf die Kleine aus?
    Gideon kroch herum und baute sich ebenfalls eine Schlafstatt, war sich aber sicher, kein Auge schließen zu können. Längere Zeit sah er in die Flammen des Lagerfeuers. Dessen Prasseln hatte er immer mit Wärme und Behaglichkeit verbunden – bis heute. Dieses Feuer ließ ihn nur an Hitze und Zerstörung denken.
    Die Horkas hatten sich bis auf wenige, die wohl darauf achten mussten, dass das Feuer nicht erlosch, zurückgezogen. Und die Verbliebenen spielten mit Steinchen und Knochensplittern, die sie aneinanderlegten, ein Spiel, das offensichtlich ihre ganze Aufmerksamkeit forderte. Die Flammen warfen Schatten an die Wände und ließen die Jagdszenen fast lebendig erscheinen. Angewidert wälzte der Gelehrte sich herum und sah seinen Begleiter an, der gerade Haare von Caitlin aus seinem Mund entfernte.    
    Die kam in diesem Augenblick etwas hoch, patschte ihre Hand unbeabsichtigt in sein Gesicht und blinzelte ihn verschlafen an. »Dein Hemd kratzt, und die Schnüre drücken mich!« Schon nestelte sie an den Bändern, strich sein Hemd zur Seite, ließ sich fallen und wünschte: »Gute Nacht!« Dann dauerte es nicht lange und sie war erneut eingeschlafen.
    Die Blicke ihrer Begleiter trafen sich über ihren Kopf hinweg. Gideon musste unwillkürlich über das Bild, das die beiden abgaben, lächeln. »Über Fragen der Schicklichkeit ist sie offensichtlich hinweg. Sie ist wirklich vertrauensvoll und so unendlich jung und unschuldig.«
    »Wie schön«, murmelte Rhonan. »Sie bestimmt, ich aber nicht.«
    Der Verianer nickte verständnisvoll. »Selbst ausgezehrt, wie sie ist, ist ihre Schönheit nicht zu übersehen. Ihre Jugend allerdings auch nicht. Ich glaube, sie sieht in dir so etwas wie ihren persönlichen, unbesiegbaren Beschützer.«
    »Diener,

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