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Neongrüne Angst (German Edition)

Neongrüne Angst (German Edition)

Titel: Neongrüne Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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vom Café zur Zeitungsredaktion versuchte Leon noch zweimal, Johanna anzurufen. Dann, er hatte die Räume schon betreten, kam er auf eine andere Idee. Er drehte auf der Hacke um und ging noch einmal zurück auf die Straße, denn er wollte nicht, dass seine Kollegen ihm zuhörten.
    Er rief Ben an.
    Ben ging sofort ran, und noch bevor er »Hey, was geht?«, sagen konnte, hörte Leon lautes Lachen in Bens Nähe. Er glaubte sogar, einzelne Stimmen zu erkennen.
    Um keine Zeit zu verlieren, fiel er mit der Tür ins Haus: »Hier ist Leon. Ist Johanna in deiner Nähe?«
    »Ich kann sie sehen. Sie steht bei so ’n paar Tussen aus der 10 B. Warum? Was läuft, Alter?«
    »Bitte gib ihr dein Handy. Ich muss mit ihr sprechen.«
    »Sie hat selbst ein Lallgerät.«
    Immer, wenn Ben andere beeindrucken wollte, hatte er diesen herausgestellt lässigen Ton drauf, mit eigenen Wortkreationen wie Lallgerät für ein Handy.
    »Ja. Aber sie geht nicht ran, Ben. Entweder will sie mit mir nicht sprechen, oder ihr Handy ist kaputt. Bitte gib ihr doch dein Gerät.«
    »Boah, äi, du nervst, Mann!«
    Dann hörte Leon zunächst nur Rauschen und Stimmengewirr und Satzfetzen.
    »Geh doch ruhig ran … soll ich für dich …«
    »Sieht der Typ denn gut aus?«
    »Ach so, der Leon.«
    »Hihihihi …«
    »Äi, bin ich der Postbote, oder was? Glaubst du, ich steh hier noch lange rum?«
    Leon rief ins Handy, in der Hoffnung, dass Johanna ihn auch über eine gewisse Entfernung noch hören konnte: »Johanna! Ich bin’s! Was ist los?«
    Ein kurz angebundenes »Ja?« war die Antwort.
    Das Stimmengewirr und der Lärm nahmen ab. Er folgerte daraus, dass sie sich aus der Gruppe weg an den Rand des Schulhofs bewegte.
    »Was ist los mit dir, Johanna? Warum erreiche ich dich nicht? Und was war das heute Morgen für eine Nummer? Ist das deine Art, Schluss zu machen?«
    »Ich hab dich auf meinem Handy gesperrt.«
    Es war schwer, aber jetzt war es raus.
    Er brauchte einen Moment, um das zu verdauen. Dann fragte er: »Vertraust du mir nicht mehr oder was?«
    »Kann ich das denn?«
    »Zweifelst du etwa an mir?«
    »Ich weiß gar nicht mehr, was ich denken soll. Aber ich traue niemandem mehr. Auch dir nicht.«
    »Wieso? Was ist passiert? Was hab ich gemacht?«
    All die Sorgen, Ängste, Überlegungen, all das platzte jetzt aus ihr heraus. »Überall, wo der Telefonflüsterer mich vorgeführt und erniedrigt hat, war auch Jessy!«
    »Na und, was habe ich damit zu tun?«
    »Du bist mal mit ihr gegangen!«
    »Bin ich nicht!«
    »Bist du doch! Erinnerst du dich nicht mehr an die Party bei uns zu Hause? Ich hab dich mit ihr knutschen sehen, bei der Bowle.«
    »Mein Gott, das ist ewig her! Es kommt mir vor wie ein anderes Leben! Das war doch nichts wirklich Wichtiges für mich, sondern nur …«
    »Wolltest du sagen nur ein Spiel? Und jetzt spielt ihr mit mir, oder was?«
    »Du glaubst, Jessy tut das alles, um sich an dir zu rächen, weil ich damals wegen dir Schluss mit ihr gemacht habe?«
    »Ich dachte, ihr wart nie wirklich zusammen?«, konterte Johanna spitz.
    »Waren wir auch nicht«, stöhnte er.
    Schon eine ganze Weile ging Megan Black neben ihm her. Er war so sehr ins Gespräch vertieft, dass er sie nicht einmal bemerkte. Nur manchmal, wenn er beim Telefonieren stehen blieb, um sich besser konzentrieren zu können, sah er, dass Männer sich umdrehten und in seine Richtung blickten. Jetzt erkannte er den Grund.
    Megan Black verzog den Mund. »Ein sehr berufliches Gespräch. Schon klar.«
    Er war gerade so weit, dass er sagen wollte: Johanna, ich liebe nur dich . Aber jetzt brachte er es nicht über die Lippen. Der Satz kam ihm auf eine erschütternde Art lächerlich vor und hätte die Abweisung, die er gerade von Johanna erfuhr, nur noch vergrößert.
    Er drehte Megan den Rücken zu und sagte: »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich der Typ bin, der dich anruft und dir …«
    Ihre Stimme veränderte sich. Er glaubte, ihr unterdrücktes Weinen herauszuhören.
    »Ich bin mir nicht mal sicher, ob mein Bruder nicht mit drinhängt …«
    »Ach ja, der ist ja auch mit Jessy gegangen.«
    »Nee, da irrst du dich, mein Lieber. So bekloppt ist die nun auch wieder nicht. Mein Bruder war nur ewig hinter ihr her und dachte, er könnte bei ihr was werden, weil ihr beide Schluss gemacht hattet.«
    »Johanna, du bildest dir da was ein. Das ist doch alles irre! Die Dinge, die du erzählst, bewegen sich am Rand der Paranoia.«
    »Ach, hältst du mich jetzt auch schon für

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