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Neonträume: Roman (German Edition)

Neonträume: Roman (German Edition)

Titel: Neonträume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Minajew
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ist mit Lena? Die ist stur, die wird sich nie mit einer Abtreibung einverstanden erklären. Und Tripper während der Schwangerschaft…«
    » Hör mal, Andrej, jetzt sei nicht voreilig. Vielleicht hast du ja gar keinen Tripper!«
    » Und wenn doch?« Meine Stimme versagt.
    » Dann musst du es Lena halt gestehen.«
    » Ihr gestehen? Bist du irre?« Ich lasse albern den Finger neben der Stirn kreisen.
    » Dann lässt du’s eben. Sie wird es sowieso rausfinden.«
    » Und was dann?«
    » Dann gibt sie dir den Laufpass. Aber du wolltest sie doch sowieso beide loswerden. Das ist ein wunderbarer Vorwand, hi, hi, hi. Und Tripper, das ist wie Schnupfen, den hatte ich auch schon mal.«
    » Du kannst leicht spotten.«
    » Andrej, wo ist das Problem? So oder so bist du dran. Irgendwann musste sowas ja passieren. Bei deinem Lebenswandel. Wenn du jetzt noch anfängst zu drücken, dann ziehst du bald das große Los, dann fängst du dir eine Hepatitis ein oder Aids und das war’s«
    » Scheiße!« Ich fühle, wie meine Knie weich werden. » Leck mich am Arsch!«
    » Dafür muss dir niemand den Arsch lecken. Irgendwann kommst du an die Kasse, das kann ich dir versprechen.«
    » Hör mal, halt mir jetzt keine Moralpredigten, ja? Ich bitte dich als Freund um einen Rat, mehr nicht!«
    » Und was soll ich dir raten, Alter? Egal, wie du es drehst, mit Rita ist sowieso Schluss. Apropos, was ist mit der Fete? Lässt sie die auch platzen?«
    » Nein, sieht nicht so aus. Sie sagt, ich brauche das Geld jetzt für Medikamente.«
    » Na super. Übrigens, schenk ihr doch irgendwas Hübsches, oder gib ihr Geld. Lena auch. Sie kriegt es sowieso raus, früher oder später.«
    » Eher später. Bei Frauen treten die Symptome später auf. Und wer weiß, wie lange sie schon schwanger ist.«
    » Dann sag es ihr sofort. Sonst stehst du nachher ziemlich dumm da.«
    » Das hab ich dir doch gesagt. Es ist schade um Lena, irgendwie ist sie ein gutes Mädchen, man sollte sie nicht so verarschen.«
    » Du hast sie sowieso schon verarscht.«
    » Du bist eine herzlose Sau.«
    » Jetzt bin ich auf einmal schuld! Andrej, weißt du was: Vergiss es! Erst pennst du mit jeder, die dir über den Weg läuft, dann wird eine von ihnen schwanger und du machst plötzlich auf edler Ritter und willst sie nicht verarschen! Warte mal, da ruft jemand an… Ja, ja, alles klar. Sagt mir Bescheid, wenn ihr wisst, wo ihr hinwollt… Die anderen brechen auf.« Das gilt mir. » Komm, lass uns noch ein Stück von hier weggehen, sonst geht das gleich wieder los.«
    Wir biegen um die nächste Hausecke und gelangen in einen Torweg, wo wir erstmal eine rauchen.
    » Hör mal«, sage ich und nehme einen tiefen Zug. » Man könnte doch… Ich meine, was ist, wenn man einen Gynäkologen findet, der… der ihr klar machen würde, dass man bei der Geburt mit Komplikationen zu rechnen hat, verstehst du? Sie hätte da so eine Krankheit oder irgend so was…«
    » Tripper, meinst du.«
    » Es muss ja nicht Tripper sein. Irgendwelche gefährlichen Mikroben oder Bakterien…«
    » Was für ein schlaues Bürschchen du doch bist, meine Güte!«
    » Jedenfalls, sie müsse starke Antibiotika nehmen und so weiter, und das könnte die Frucht schädigen und deshalb, du verstehst, wäre eine Abtreibung dringend angeraten und so weiter…«
    » Andrej, bist du sicher, dass du sie noch alle im Kasten hast? Was für ein Arzt sollte denn da mitspielen? Sie braucht doch nur einen anderen Spezialisten zu konsultieren, dann fliegt die Sache auf und er ist dran!«
    » Ach was, das rede ich ihr schon aus, ich ziehe bei ihr ein, lasse sie nicht mehr aus den Augen, bis die Sache durch ist, alles Weitere kriegen wir dann schon geregelt.«
    » Du bist echt nicht ganz dicht! Entschuldige, aber das ist wirklich das Letzte!« Anton sieht mich entgeistert an. » Tu mir den Gefallen und schalte deinen Kopf ein!«
    » Was soll ich denn machen? Ich bin total im Eimer. Ich hab nicht einmal jemanden, mit dem ich vernünftig reden kann. Soll ich untertauchen?«
    » Nicht gerade die feinste Variante, aber möglich, klar.«
    Die Tränen drücken mir im Hals. Es fühlt sich fast an wie Erleichterung. » Und nach einem Jahr komme ich wieder und fange ganz von vorne an. Wenn über diese scheiß Geschichte Gras gewachsen ist. Aber jetzt… Meine Psyche ist nicht stark genug, verstehst du?« Zur Bekräftigung wische ich mir mit dem Ärmel die Nase ab.
    » Na komm, ganz ruhig! Heulen nützt auch nichts. Vielleicht solltest du ja wirklich

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