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Neonträume: Roman (German Edition)

Neonträume: Roman (German Edition)

Titel: Neonträume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Minajew
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Showbizz?«, fragt Anton, als wir uns wieder beruhigt haben.
    » Ach, ich dachte, sowas lässt dich grundsätzlich kalt?«
    » Komm schon, Andrej, zier dich nicht, erzähl schon!«
    » Ich hatte heute ein Date mit Jora Petruschin von Zeppelin Productions. Er ist sehr interessiert. Man müsste den Klang noch verbessern und ein bisschen an den Texten feilen, aber prinzipiell ist er bereit, mit uns zusammenzuarbeiten.«
    » Er ist schon seit einem Monat bereit, mit uns zusammenzuarbeiten, aber irgendwie kommt die Sache nicht vom Fleck.« Anton quatscht schon wieder mit dem Fenster.
    » Ach ja?«, blaffe ich und schmeiße meine Gabel auf den Teller. » Vielleicht kümmerst du dich ja selber mal um unsere Platte, he? Vielleicht bewegst du deinen Arsch mal aus deinem beschissenen Sessel und klapperst selber die Labels und Produzenten ab und den ganzen Scheiß! Was hältst du davon?«
    » Wozu brauchen wir einen Produzenten, wenn es das Internet gibt?«, antwortet dieser Arsch in seinem snobistischen melancholischen Ton. » Wir können es doch machen wie Katsch.«
    » Dann kümmere dich doch um das Internet, wenn du so ein Schlaukopf bist!«, explodiere ich. » Oder mach gleich so eine Musik wie Katsch, dann hab ich auch keine Probleme, unser Zeug zu verkaufen!«
    » Andrej, kümmere dich nicht um Anton. Ich gebe dir vollkommen recht.« Wanja reckt die Faust in die Höhe. » Und was ist mit dem Typen von Polygram?«
    Bevor ich antworten kann, kommt Wowa zurück.
    » Frag ihn jetzt bloß nicht«, flüstert Anton mir zu.
    » He, Wowa, mit wem ist deine Braut eigentlich abgehauen?«, rufe ich ihm entgegen. Anton hält sich resignierend die Augen zu.
    » Mit wem schon? Mit so einem blöden Affen…« Wowa rollt grimmig mit den Augen. » Journalist nennt sich sowas. Billiger Zeilenschinder für irgendein Schmuddelblättchen. Ein Dreckschwein eben, wie alle Journalisten.«
    » He, mal langsam, Alter. Falls du’s vergessen hast, ich bin auch Journalist. Da gibt es feine Unterschiede! Es gibt Schweine und Nicht-Schweine.«
    » Sag ich doch, ein Dreckschwein. Sie hat mir einen Zettel dagelassen: › Du bist mir zu langweilig. Tut mir leid.‹ Diese Schlampe!« Wowa lässt die Faust auf den Tisch krachen.
    » Bleib ruhig, Alter, bleib ganz ruhig!« Wanja fasst seinen Ellenbogen. » Es ist alles in Ordnung, reg dich nicht auf!«
    » Ich hab immer schon gesagt, Frauen stehen auf Chaoten«, werfe ich ein. Diese Schnarchnase Wowa geht mir inzwischen extrem auf den Senkel. » Frauen brauchen Romantik, kapierst du? Die große Liebe, Leidenschaft, den Taumel der Triebe, den Ruch der Untreue und den ganzen Scheiß. Ein Bürosklave hat nun mal nichts Romantisches. Du bist nicht interessant, weißt du? Du bist bloß zuverlässig.«
    » Du verstehst das nicht. Weil du nämlich nie geliebt hast! Du kannst dich bloß über alles lustig machen. Aber ich habe Lera geliebt!« Ich habe den unbestimmten Eindruck, dass Wowa inzwischen ziemlich hinüber ist.
    » Ich habe nie geliebt?«
    » Kinder, seid nett zueinander, ja?«, mischt sich Wanja in versöhnlichem Ton ein. Anton hingegen hat sich abgekoppelt und schreibt SMS .
    » Was soll das heißen, ich liebe nicht? Im Gegenteil! Liebe ist mein Lebensinhalt! Wenn ich mit einer Frau was anfange, dann richtig, mein Bester! Dann kann ich nicht mehr schlafen, nicht mehr essen und alles. Wenn ich verknallt bin, dann bin ich richtig verknallt. Sogar wenn…«
    » Sogar wenn’s mehrere Frauen sind«, quatscht Anton schlau dazwischen.
    » Na und? Was spielt das für eine Rolle?« Ich zucke mit den Schultern.
    » Jetzt geht das wieder los«, stöhnt Wanja, steht auf und verzieht sich.
    » Was denn, du hast mehrere feste Beziehungen?« Wowa ist echt schockiert. Es klingt wie: Du hast Oralsex mit Igeln?
    » Er hat zwei«, präzisiert Anton. » Eine Geschäftstussi und ein Model aus der Werbung. Er versucht sich halt in unterschiedlichen Metiers. Stimmt’s, Mirkin? Oder wie soll man das nennen?«
    » O Mann! Echt? Und geht das schon lange?« Wowa schickt sich an, Wein in mein Whiskyglas zu gießen.
    » Ein knappes halbes Jahr. Zwei feste und diverse Gelegenheitsbeziehungen. Davor waren’s drei, aber das macht keinen großen Unterschied. Zwei oder drei oder vier.« Ich dirigiere den Flaschenhals über sein eigenes Glas.
    » Du willst mich verarschen«, lallt Wowa ungläubig.
    » Klar, logisch. Ich verarsche dich, verschaukle dich, nehme dich auf den Arm, was du willst.«
    » Quatscht ihr immer noch über

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