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Netha-Chrome

Netha-Chrome

Titel: Netha-Chrome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janco Weiland
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Entferntesten zu beeindrucken.
    „Jetzt? Jetzt beginnen wir“, lächelte Toluca und noch ehe ich reagieren konnte, tauchte jemand wie aus dem Nichts neben mir auf. Ich zuckte zusammen, wirbelte herum und konnte gerade eben noch die Gestalt eines jungen Mannes erkennen, der mir seine Hand auf die Stirn legte. Funken zogen an meinen Augen vorbei, BAS piepte entsetzt und schaltete dann komplett ab. Ich versuchte, die Waffe abzufeuern, aber sie glitt mir aus den taubgewordenen Händen. Ich verdrehte die Augen und sah noch, wie Sydney ebenfalls die Waffe aus der Hand fiel. Ich stammelte ihren Namen, dann wurde es schwarz um mich herum und ich verlor das Bewusstsein…

Kapitel 7
    Als ich wieder zu mir kam war es, als erwachte ich aus einem jahrelangen, traumlosen Schlaf. Zunächst war alles verschwommen, meine Sinne waren wie benebelt. Ich rief in Gedanken nach Sydney und Tijuana, erhielt jedoch keine Antwort. Ich öffnete meinen Mund und krächzte den Namen der Agentin.
    „Ich…bin hier“, erhielt ich als schwache Antwort. Sydneys Stimme kam von irgendwo her, nicht weit entfernt. Ich drehte meinen Kopf und bemerkte erst jetzt, dass ich rücklings auf dem Boden lag. Ich versuchte den Schleier vor meinen Augen wegzublinzeln und erkannte nun die Konturen der KI. Sie lag nur wenige Meter neben mir.
    BAS piepte plötzlich und gab mir zu verstehen, dass er wieder hochfuhr. Sofort befahl ich ihm in Gedanken, eine Nachricht an Tijuana abzusetzen. Ich wusste zwar nicht, ob sie sie überhaupt bekommen würde, aber ich musste es versuchen. Ich musste ihr mitteilen, wo wir waren und was geschehen war, auch wenn ich dabei gefahrlief, dass diese Nachricht von den Soldaten des Protektorates abgefangen wurde. Wenn ich auch momentan nichts dagegen gehabt hätte, wenn die Kavallerie hier aufschlüge. Aber irgendetwas sagte mir seltsamerweise, dass dies unsere Probleme nur noch vergrößern würde.
    „Alles in Ordnung bei Ihnen?“, fragte ich die KI und rappelte mich langsam hoch. Meine Blicke wurden klarer.
    „Ja, ich denke schon“, kam die Antwort.
    „Verdammt! Warum wusste ich, dass es eine Falle war?“, knurrte ich. Sydney kam nun ebenfalls mit dem Oberkörper hoch.
    „Ich habe es ebenfalls geahnt. Und dennoch sind wir beide hineingelaufen.“ Ich kicherte leise, trotz dass mir alles andere als zum Kichern zumute war.
    „Was sind wir beide doch dämlich.“
    Sydney schaute mich an, rieb sich ihre Stirn und verzog ihren Mundwinkel zu einem Lächeln.
    „Na, wenigstens sind wir nicht tot.“ Schön, dass wir beide darüber lächeln konnten.
    „Dann hat die Falle anscheinend nicht funktioniert“, sinnierte ich. Die KI schüttelte den Kopf.
    „Vielleicht wollten die uns gar nicht töten.“ Ich schaute mich in dem Raum um. Toluca war verschwunden, genauso wie die ominöse Gestalt, die kurz vor unserem Blackout aufgetaucht war.
    „Was zum Teufel war das überhaupt? Wo kam dieser Typ auf einmal her?“
    „Er hat sich mitten im Raum materialisiert“, murmelte Sydney leicht verwirrt. „Ein Hologramm?“ Ich kniff die Lippen aufeinander.
    „Es hat mich berührt. Die Hand war warm. Ein Hologramm schließe ich also aus.“
    „Stimmt“, fiel es Sydney ein. „Mich hat es auch berührt.“
    Ich stieß die Luft aus meinen Lungen und hielt mir den Kopf, der gerade Anstalten machte, zu explodieren.
    „Also zwei Blackouts an einem Tag sind echt zwei zu viel“, stöhnte ich und ließ mir gleich darauf von BAS die Uhrzeit anzeigen. Etwas erschrocken musste ich feststellen, dass Sydney und ich laut Chronometer ganze zwölf Stunden weggetreten waren. „Scheiße.“ Die KI schaute mich irritiert an.
    „Was ist?“
    „Haben Sie ihren Chronometer mal gecheckt?“, knurrte ich missmutig. „Wir waren die ganze Nacht weggetreten!“ Sydney nickte.
    „Ja, mein Chronometer zeigt es ebenfalls an. Womit haben die uns nur außer Gefecht gesetzt?“, murmelte sie etwas geistesabwesend, als richtete sie die Frage an sich selbst. Ich zuckte die Achseln und tastete dann nach den Waffen. Die waren weg. Natürlich waren sie weg, was hatte ich denn erwartet?
    Die Tüte mit den Schmerztabletten hingegen war noch da. Wenigstens etwas. Ich kramte zwei Pillen heraus und hielt sie in der Hand, dann schaute ich zu Sydney herüber, die meine Blicke gestreng erwiderte. Ich grinste verlegen. „Wollen Sie auch eine?“
    Die KI verzog ihren Mund zu einem dünnen Strich. „Auch wenn ich Schmerzen genauso spüren kann wie Sie, benötige ich so etwas

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