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NeuGier

NeuGier

Titel: NeuGier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa McNight
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Kurs eingetragen, der nun immer freitags stattfindet. Dass er so regelmäßig abgehalten wird, hast du mir nicht erzählt.«
    »Jill …«, stammelte Kate. »Du kommst hierher, obwohl du …«
    »Obwohl ich wusste, dass du auf deiner Fortbildung bist?« Jill schlenderte zum Tisch, setzte sich, nahm eine Gabel und spießte ein Stück Birne auf. »Das wusste ich eben nicht. Ich kam hierher, um deinen tristen Freitagabend aufzuhellen.«
    »Ach, und meine unerwartete Abwesenheit hat dich die Gelegenheit ergreifen lassen, Henry zu vögeln?«
    Jill schob sich noch ein Stück Birne in den Mund, kaute und zuckte mit den Schultern. »Dass wir in der Kiste landen, war absolut nicht geplant. Henry hat mich hereingebeten, mir Wein angeboten und wir haben eine Weile zusammengesessen. Wie mir schien, hatte er das dringende Bedürfnis mit einer unparteiischen Person über seine Schaffenskrise zu sprechen. Und wo ich nun mal da war, hab ich ihm halt mein Ohr geschenkt.«
    »Und deine Pussy gleich dazu!«, giftete Kate und schenkte sich Kaffee ein. »Wo du schon mal da warst …« Sie wusste nicht, ob sie gerade schlimmer fand, dass Henry mit Jill gesprochen oder Sex gehabt hatte.
    Jill nahm Kates Tasse. »Ich finde, du solltest dich langsam mal abregen«, murmelte sie. »Betrachte es doch als einen Gefallen.«
    Im Bemühen, nicht auch noch die Kaffeekanne zu werfen, schlossen sich Kates Finger fest um deren Griff. Vorsichtig stellte sie sie zurück in die Maschine, ging zum Tisch und nahm der Freundin gegenüber Platz. »Sag das noch mal! Ich glaube, ich habe da was falsch verstanden.«
    Jill seufzte. »Schätzchen, betrachte es endlich, wie es ist. Du und Henry, ihr lebt hier an den Wochenenden zusammen, ohne zusammenzuleben. Er hat dir nichts zu sagen, du hast ihm nichts zu sagen. Es ist die Gewohnheit, die euch noch beieinander hält. Seinerseits ist es außerdem Bequemlichkeit und vielleicht ein Besitzanspruch, während du darauf hoffst und wartest, dass die alten Zeiten zurückkehren. Wie lange willst du noch warten?«
    »Und um mir das zu verdeutlichen, musstest du mit Henry in die Kiste springen?«
    »Wie gesagt, das war keine Absicht. Möglicherweise glaubst du, die Initiative ging von mir aus, doch so war es nicht. Ich habe es bloß geschehen lassen, ganz ohne schlechtes Gewissen.« Jill spießte ein weiteres Stück Birne auf. »Anders als du.«
    Kate dachte darüber nach, Jill zu packen und rauszuschmeißen – so wie sie gerade war, in Henrys Hemd – und ihr die Klamotten in hohem Bogen über die Veranda hinterzuwerfen. Ganz klassisch und wie im Film.
    »Das ist doch alles vollkommen bescheuert«, murrte sie stattdessen. »Ich sollte dich zum Teufel schicken und Henry auch! Und vorher sollte ich ihm von Jackson erzählen, damit er mich ebenfalls zum Teufel schicken kann.«
    »Das mit der Reihenfolge müssen wir irgendwie noch abstimmen«, grinste Jill, Kates Zorn vehement ignorierend. »Und komisch, dass es dir nicht in den Sinn kommt, auch Jackson zum Teufel zu schicken.«
    »Nicht nötig.« Kate nahm Jill die Kaffeetasse aus der Hand und schob die Schale mit dem Obst aus ihrer Reichweite. »So wie er drauf ist, muss er schon dort angekommen sein.«
    Gerade wollte sie Jill bitten, zu gehen, da stand Henry in der Küche. Nur seine Shorts tragend, blickte er sichtlich verstört zwischen den Frauen hin und her, kraulte sich die dunklen Locken und schien etwas sagen zu wollen. Was auch immer es war, es schaffte es nicht über seine Lippen, also wandte er sich um und verließ die Küche. Kate hörte, wie er die Treppe hinaufging.
    »Henry, möchtest du mit uns frühstücken?«, rief sie ihm betont freundlich nach, wunderte sich jedoch nicht, dass er nicht reagierte. Wenig später ertönte das Klacken einer Tür. Wahrscheinlich war er wieder in seinem Atelier, um sich grübelnd auf die Couch zu legen. Zu Grübeln hatte er nun tatsächlich etwas.
    »Nimm deine Klamotten und geh!«, wandte sich Kate nun an Jill.
    Die zog die Brauen hoch. »Hey, nun übertreib mal nicht …«
    »Geh!«, knurrte Kate. »Ich muss mich beruhigen. Und du hältst mich momentan davon ab!«
    Endlich verstand Jill, wie ernst es Kate war. Sie stand auf, nicht jedoch, ohne sich ein weiteres Stück Birne zu nehmen, und verließ die Küche. Kate lauschte auf ihre Schritte, hörte, wie sie im Bad verschwand und dann ihre Sachen zusammensuchte. Kurz darauf fiel die Eingangstür hinter Jill ins Schloss.
    ***
    Bis zum Nachmittag gab Henry sich nicht die Ehre

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