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Neulandexpedition (German Edition)

Neulandexpedition (German Edition)

Titel: Neulandexpedition (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nico Morleen
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was für Mädchen er so steht. Aber ich glaub, er findet sie nett“, fügte ich hinzu, damit es nicht ganz so lahm klang, bereute es aber gleich. Mann, ich tat es ja schon wieder! Warum sagte ich so was? Das würde sie doch sicher brühwarm Meike erzählen, worauf die sich noch größere Hoffnungen machen würde.
    „Na ich hoffe, mehr als nur nett“, schnaubte Larissa, die meine Antwort anscheinend nicht ganz so motivierend fand, wie ich befürchtet hatte.
    Tja, und ich hoffe nicht.
     
    Kapitel 5
     
    Ich mag Einkaufen nicht besonders. Zu enge Regalreihen, blöde Musik im Hintergrund, zu viele Leute, zu lange Schlangen an der Kasse und regelmäßig einen Herzinfarkt, wenn man die Rechnung bekam.
    Mit Rony wurde es auch noch peinlich. Ich mein, ich mag den Spinner, wirklich, nur manchmal...
    Manchmal war es irgendwie besser, ihn nicht zu kennen. Zum Beispiel, wenn er zusammen mit Alwin ein Kindereinkaufswagenrennen durch einen kleinen Supermarkt machte und dabei fast Pyramiden aus aufgestapelten Konservendosen umraste.
    Selbst Sandra befiel ganz plötzlich ein Anfall von akuter Amnesie und sie kannte ihren Freund nicht mehr. Mit hochrotem Kopf drückte sie sich an zwei älteren Damen vorbei, die das Spektakel fassungslos mit ansahen.
    Mich wunderte es wirklich, dass wir nicht rausgeschmissen wurden. Im Eilverfahren erledigten wir anderen den Einkauf. Raus hier, bevor die Katastrophe passierte und wir den befürchteten Knall hörten.
    Als ich Larissa eine Ladung Tomaten in den Einkaufswagen legte, hörte ich sie nur murmeln: „Männer, werden die eigentlich nie erwachsen?“, und etwas das wie, „Irrenhaufen“ klang. Na ja, wo sie recht hatte...
    Der Vorteil bei so kleinen Tante-Emma-mäßig angehauchten Supermärkten auf dem Land war, sie waren selbst samstagnachmittags recht leer. Der Nachteil; sie waren sauteuer!
    Durch Elias' und Ronys Fressattacke gestaltete sich der Trip also auch noch kostspieliger, als gedacht. Zumindest bezahlten sie ohne zu murren den Bärenanteil. Schleppen durften wir das Ganze allerdings alle gemeinsam. Denn wie es bei Einkäufen nun mal meistens war, kaufte man eh mehr, als man eigentlich wollte.
    War man erst einmal in den Fängen der Supermärkte, mit ihren tollen Angeboten und wirklich sehr gemein aufgebauten Fressartikeln, packte man wohl ganz automatisch den riesigen Einkaufswagen voll – sah sonst so mickrig aus. Jedenfalls ging's mir meist so. Vielleicht sollte ich es demnächst mal mit so einem Kindereinkaufswagen versuchen.
    Das Ende vom Lied war also, dass wir mit einem Zweiwochenvorrat in unserem Lager ankamen. Aber wenn ich an unsere zweiköpfige Raupe dachte, konnte ich mit der Kalkulation eventuell etwas daneben liegen. Vielleicht hielt er auch nur eine Nacht. Was diesmal nicht derartig tragisch wäre, morgen ging es schließlich sowieso wieder ab nach Hause.
    Den ganzen Weg über war Meike Jo nicht von der Seite gewichen und auch jetzt quatschte sie ihn in einer Tour zu. Keine Ahnung, was sie da palaverte, ich hielt Sicherheitsabstand wegen akuter Schreikrampfgefahr.
    Um mir das nicht weiter anzutun, schnappte ich mir – nachdem ich brav mitgeholfen hatte die Lebensmittel zu verstauen – mein Badetuch.  
    „Halt jetzt mein Mittagsschläfchen“, informierte ich Elias, der bereits mit seinem Fußball rumkickte.
    „Okay, dann träum was Feines“, grinste er und eigentlich lag mir ein flapsiger Spruch auf der Zunge, unterließ ihn aber, weil ich mich plötzlich fragte, ob da nicht eine gewisse Anspielung auf die vergangene Nacht mitschwang. Hatte Elias doch etwas mitbekommen?
    Mulmig knurrte ich nur: „Werd' mein Bestes tun“, und machte mich auf zum See, um mir ein ruhiges Plätzchen zu suchen. Der Marsch hatte mir den Rest gegeben, nachdem ich in der Nacht nicht wirklich geschlafen hatte. Nicht zu vergessen das Herumgealbere mit den Jungs. Ich wurde alt, dazu kam, dass ich ohne mein Minimum sieben Stunden Schlaf eh eine Lusche war. Lud ich dann meine Akkus nicht auf, konnte ich ziemlich bissig werden, also besser Heierchen machen. „Ey Bjorn, warte“, rief plötzlich Jo hinter mir her. Überrascht sah ich zurück und beobachtete, wie er auf mich zugerannt kam; eine Decke unter dem Arm.
    „Ich brauch auch 'ne Pause“, zwinkerte er.
    „Oh ... okay.“ Sehr geistreich Bjorn, wirklich! Aber um ihm zu sagen, dass ich selbst ebenfalls eine Pause brauchte und diese gewissermaßen von ihm, war ich noch nicht müde genug.
     
    ***
     
    „Is' was?“, murmelte Jo

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