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Neulandexpedition (German Edition)

Neulandexpedition (German Edition)

Titel: Neulandexpedition (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nico Morleen
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anfangen zu heulen! Wenn ich es täte, wusste ich nicht, wann oder ob ich wieder aufhören könnte.
    Als sich plötzlich hinter mir bei den Zelten etwas regte, sprang ich auf und huschte zurück zu meinem. Es war Elias, der gähnend und mit zerzausten Locken aus dem Zelt krabbelte. Den Eingang ließ er offen, während er in den Wald ging. Automatisch verrenkte ich mir den Hals, um in das Innere des Zelts zu spähen, und erhaschte tatsächlich einen Blick auf Bjorn.
    Unwillkürlich machte mein Herz einen Satz. Er lag auf der Seite, mir das Gesicht zugewandt und er schlief.
    Er schlief, während ich die ganze Nacht kein Auge zubekam und das, obwohl im Grunde er es doch gewesen war, der Mist gebaut hatte! Fair war was anderes.
     
     
    Kapitel 8
    Bjorn
     
    Es erschien mir als Wunder, dass ich wirklich noch eingeschlafen war. Nur weckte mich Elias viel zu früh und alles stürzte erneut auf mich ein. Kein Albtraum, Elias anstatt Jo kramte neben mir seine Sachen zusammen.
    Viel langsamer folgte ich seinem Beispiel und konnte ein Dauergähnen nicht unterdrücken. Zwei Nächte ohne richtigen Schlaf, ich war halb tot!
    „Fahren wir beide gleich bei Rony und Larissa mit?“, erkundigte sich Elias, während er mit seinem vollgestopften Rucksack kämpfte.
    Es war mir eigentlich egal, solange ich nicht mit Meike und Jo in einem Wagen hocken musste.
    „Hm“, brummte ich daher und war dankbar, dass auch er zu den morgendlichen Spätzündern gehörte und mir nicht bereits jetzt die Ohren vollquatschte.
    Mit geübten Handgriffen bauten wir das Zelt ab. Im Vergleich zu den anderen waren wir schneller und auch bei weitem ruhiger. Alwin jaulte einmal auf, als er sich den Finger an einer der Stangen quetschte. Rony war von Natur aus einfach laut und sorgte für einen Lärmpegel, der unsere Stille wettmachte und Meike lachte, und kicherte für zehn. Wahrscheinlich aus Absicht, um mir ihren Sieg unter die Nase zu reiben. Denn sie war mit ihrem Zelt bereits fertig und half nun Jo. Was für ein Triumph. Er ließ sich von ihr helfen und nicht von mir.
    Ich beschwor mich, bloß nicht hinüberzusehen. Natürlich tat ich es doch, nur um festzustellen, dass Jo nicht einen Blick für mich über hatte; seine ganze Aufmerksamkeit galt Meike. Verständlich, dass ich da beim Frühstück nicht besonders viel herunter bekam, oder? Ich war heilfroh, als es endlich hieß, Abmarsch und zurück in die Zivilisation.
    Nachdem ich meinen Rucksack im Kofferraum verstaut hatte, ließ ich mich grimmig und müde – in meinem Fall wirklich keine gute Kombination –, auf den Rücksitz fallen. Dabei wählte ich die Seite hinter dem Fahrer und hoffte Elias' würde das Stechen im Schnick-Schnack-Schnuck gegen Rony gewinnen. Mit dem ließ sich wenigstens, was die Musik betraf, reden. Die ganze Fahrt Eminem oder 50cent wäre jetzt mein Todesurteil, oder das von Rony, so sicher war ich mir da nicht. Zudem hatte Rony die unschöne Angewohnheit seinen Sitz so weit nach hinten zu verstellen, dass meine Knie unfreiwillig Bekanntschaft mit diesem machen würden. Dazu ruckelte mein Kumpel gerne hin und her, was das Ganze noch unangenehmer machte.  
    Geschafft, als hätte ich einen Marathon hinter mir, lehnte ich den Kopf an die Seitenscheibe. Sie war schön kühl und linderte ein wenig das stetige Pochen hinter meinen Schläfen.
    „Ey, alles klar?“, wollte Elias leise wissen und schwang sich hinters Steuer. Ein Glück. 
    „Nein“, gab ich zu, abstreiten hätte nichts gebracht, war zu offensichtlich, „aber renkt sich bestimmt wieder ein.“ Haha, never! 
    Das dachte wohl auch Elias, der mich besorgt musterte, doch bevor er etwas erwidern konnte, schlüpfte Larissa auf den Beifahrersitz und auf der anderen Seite stieg ... Johan ein.
    Ich sah ihn aus den Augenwinkeln, mein Blick schnellte zum Rückspiegel. Angestrengt zwang ich mich, ja nicht den Kopf in seine Richtung zu drehen. Sondern rutschte vielmehr ein Stück näher zur Tür, damit wir uns bloß nicht aus Versehen berührten.
    Dennoch begann augenblicklich, mein Herz zu rasen. Am liebsten hätte ich mich umgewandt, ihn direkt angesehen, um in seinen Augen und Miene zu forschen, was das nun sollte. Doch ich riss mich zusammen. Elias tat es nicht.
    „Wolltest du nicht bei Sandra mitfahren?“, stellte er die Frage, die auch mich brennend interessierte.
    „Sie müsste meinetwegen 'nen Umweg fahren“, erklärte Jo und zuckte mit den Schultern. Es klang logisch, aber für mich stank es nach Ausrede.
    Kurz

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