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Neulandexpedition (German Edition)

Neulandexpedition (German Edition)

Titel: Neulandexpedition (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nico Morleen
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gerade wirklich ein ziemlich bescheuertes Gesicht.
    „Du verarschst mich, oder?“, fragte ich nach, wohl wissend, dass ich mich damit noch lächerlicher machte.
    „Nee, wieso?“, meinte er locker. Er wirkte tatsächlich nicht so als wollte er mich aufziehen. Nun schüttelte ich doch den Kopf.
    „Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet du dir so was vorstellen könntest.“
    „Wie kommst du denn darauf?“, nun war er es, der mich überrascht ansah.
    „Na, wegen deiner Reaktion auf Cosmo!“
    Abfällig schnaubte er. „Bitte, Cosmo ist ... jedenfalls nicht mein Typ. Den würde ich wirklich nicht mal mit 'ner Kneifzange anpacken. Viel zu anhänglich und das Ganze. Und dann dieser Klamottentick.“ Er schüttelte sich.
    „Aber du könntest dir sonst auch vorstellen...“, ich ließ den Satz offen, brachte es irgendwie nicht über die Lippen. Diese Vorstellung war zu verstörend.
    „Na ja, man soll niemals nie sagen, ne? Aber keine Sorge, deinen Jo kannst du behalten“, grinste Elias und nahm einen Schluck von seiner Cola.
    „Dass will ich auch hoffen, und zwar für dich“, knurrte ich gespielt böse. „Komisch, dass wir darüber noch nie geredet haben.“
    „Man sagt schließlich nicht mal eben so seinem besten Freund, dass man auch Kerle geil finden könnte, oder? Könnt ja wer weiß was denken. Versteckte Liebeserklärung oder so“, grübelte Elias laut.
    „Boah das ist krank!“, meinte ich und lachte los, als ich sein beleidigtes Gesicht sah.
     
    ***
     
    „Sollen wir euch mitnehmen?“, erkundigte Sandra sich, als Jo und ich gemeinsam mit ihr und Alwin aus Larissas Haus traten. Kurz wechselten Jo und ich einen Blick und nickten dann. Er wollte noch mit zu mir und mit dem Wagen würden wir gut die Hälfte der Zeit einsparen. Was im Moment sehr verlockend erschien.
    Der Nachmittag hatte mich geschafft, und ich wollte nur noch nach Hause, mich ins Bett hauen und ja, ich wollte kuscheln. Peinlich, aber es entsprach leider der Wahrheit. Ich mutierte zu einem Kuscheljunkie; was ganz alleine Jos Schuld war. Genauso wie dieses Nähe-Suchen-Dings, das sofort durchbrach, sobald wir es uns auf der Rückbank bequem gemacht hatten, während sich Alwin wieder hinters Steuer setzte. Sofort wanderte mein Knie in Jos Richtung und berührte sein rechtes.
    Es würde noch soweit kommen, dass ich es mir in nicht allzu ferner Zukunft, immer auf Johans Schoß gemütlich machen würde. Ich sah's schon kommen. Es traf sich daher ganz gut, dass er jetzt ebenfalls immer näher zu mir rutschte, und vor allem fiel es somit nicht zu sehr auf. Hier hinten war es einfach zu eng, da mussten wir eben so nah beieinander glucken. Das war Logik.
    „Ich hätte ja schon Freitag drauf kommen können“, schmollte Sandra und sah vom Beifahrersitz zu uns nach hinten.
    „Wieso?“, wollte ich verwundert wissen und unterdrückte ein Gähnen.
    „Na, so wie Jo dich verteidigt hat.“
    „Du hast mich verteidigt?“, wandte ich mich an ihn. Er wirkte leicht verlegen und zuckte die Schultern.
    „Ja, was er gesagt hat...“, Sandra stoppte seufzend. „Manchmal bin ich echt ein Esel!“
    „Okay, was hat er denn gesagt?“, wollte ich neugierig wissen und sah aus dem Augenwinkel, wie er seine Finger knetete.
    „Ich weiß nicht...“, meinte Sandra unsicher und biss sich auf die Lippen. Plötzlich schien ihr aufzufallen, dass sie eventuell etwas verpetzte, das ich nicht wissen sollte. Bevor sie sich entscheiden konnte, nahm ihr Alwin die Antwort ab.
    „Dass für manche Leute auch die inneren Werte zählen und nicht nur ein hübsches Aussehen.“ Es schien da weniger Bedenken zu haben.
    Verwundert blinzelte ich Jo an. Wieder zuckte er nur mit den Schultern.
    „Okay, ich überleg mir noch, ob ich gerührt oder beleidigt bin“, gab ich zurück. Was gelogen war, schließlich wusste ich, wie ich aussah.
    „Das war doch ein Kompliment!“, verteidigte Sandra Jo. „Ich mein ... ähm ... dass...“
    „Schatz, du machst es nur noch schlimmer“, unterbrach Alwin ihr Gestammel.
    „Das weiß ich selbst!“, zischte sie.
    „Warum bist du dann nicht einfach still?“
    „Willst du mir den Mund verbieten?“
    Seufzend lehnte ich mich zurück und verfolgte den Schlagabtausch. Wenn die beiden sich nicht Minimum einmal am Tag stritten, würde ich beginnen mir Sorgen zu machen.
    Jo neben mir war still, rutschte aber noch etwas näher zu mir und schien ernsthaft anzunehmen, dass ich seine Nähe nicht dulden würde. Hallo? Ich war froh, dass ich es

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