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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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und denk nach! Das hatte Großmutter Fay immer gesagt, wenn Ivy in der Wohnung herumgerannt war und verlegte Schulhefte oder den Hausschlüssel gesucht hatte. Ich wette um einen Donut, dass sie dort liegen, wo sie sein müssten .
    Wo könnte der Glücksbringer also sein? Am Abend zuvor hatte sich die Kette im Badetuch verfangen. David hatte den Verschluss kaputt gemacht, als er versuchte, ihn vom Handtuch zu lösen, und dann hatte er die Kette am Waschbeckenrand im Badezimmer im dritten Stock liegen gelassen. Aber dort war er nicht. Nicht auf dem Waschtisch, nicht im Waschbecken, nicht auf dem Fußboden oder im Mülleimer oder hinter dem Heizkörper oder sonst irgendwo im Badezimmer.
    Hatte sie ihn mit dem Staubsauger eingesaugt, ohne es zu merken? Sie ging zum Staubsauger, der immer noch im Speicherschlafzimmer stand, nahm den Staubbeutel heraus, riss ihn auf und schüttete den Inhalt auf eine Zeitung. Aber als sie ihn durchsuchte, fand sie keine Halskette.
    Methodisch durchsuchte sie das ganze Haus von oben bis unten und wurde dabei immer zorniger auf sich selbst. Eine Stunde später fand sie David vor dem Fernseher im Wohnzimmer. Sie blieb in der Tür stehen und unterdrückte ein ungewolltes Schluchzen.

    David sah zu ihr hinüber. »Stretch?«
    Es war lächerlich. Nur weil sie das Amulett ihrer Großmutter nicht finden konnte … Ivy presste die Hand auf den Mund und schluchzte wieder.
    David sprang auf die Füße und lief zu ihr hinüber. »Was ist los?« Er wischte ihr eine Träne von der Wange. »Sag, was hast du?«
    Sie erzählte es ihm.
    »Und das ist alles? Du hast deine Halskette verlegt?«
    »Es ist so frustrierend. Ich verliere Sachen, sehe Sachen!«
    »Was siehst du?«
    Sie erzählte ihm von der Frau, die sie draußen auf der Straße hatte stehen sehen.
    »Sag mal, wir haben doch gehofft, dass die Leute stehen bleiben und sich etwas von dem Zeug mitnehmen würden, oder?«, fragte David.
    »Aber sie hat genauso ausgesehen wie ich.«
    David blinzelte. »Anscheinend hast du dein eigenes Spiegelbild gesehen …«
    »Ich hatte das Licht ausgemacht. Und ich trug keine Sonnenbrille.«
    »Sie trug eine Sonnenbrille?«
    »Das habe ich doch gesagt.«
    David zog die Augenbrauen hoch. »Zeig’s mir.«
    Sie führte ihn in die dunkle Küche, und sie sahen gemeinsam aus dem Fenster. Draußen stand die Korbtruhe mit geschlossenem Deckel am Straßenrand.
    »Eine Sonnenbrille, die seitlich geschlossen ist«, sagte Ivy.

    »Es ist ziemlich dunkel da draußen.«
    »Ein Auto fuhr vorbei und hatte die Scheinwerfer an. Ich weiß, was ich gesehen habe.«
    David wandte sich zu Ivy um. »Also gut. Dann ist also eine Frau mit Sonnenbrille vorbeigegangen und stehen geblieben, um in die Truhe zu schauen. Vielleicht hat sie sogar etwas herausgenommen.« Er legte ihr die Hände auf die Schultern. »Was ist so schlimm daran?«
    Ivy seufzte. »Du hast ja recht. Es ist nur, dass«, ein Schluchzen drang aus ihrer Kehle, »und jetzt ist auch noch Großmutter Fays Halskette …« Die letzten Worte blieben ihr im Hals stecken. »Es tut mir leid. Ich weiß nicht, was mit mir los ist.«
    Natürlich wusste sie ganz genau, was mit ihr los war. Sie gehörte längst ins Bett und war im neunten Monat schwanger.
    »Hast du wirklich …«, begann David.
    »Ich habe überall nachgesehen.«
    Ihre Stimme war laut und weinerlich. Die Schwangerschaft hatte Ivys Selbstbeherrschung vollständig gebrochen.
    David löste sich von ihr. »Wahrscheinlich feiert sie mit meinen verwaisten Socken und deiner verschwundenen Zahnbürste eine Party.«
    Ivy griff nach einem Papiertaschentuch und schnäuzte sich.
    »Soll ich dir suchen helfen? Du weißt doch, vier Augen sehen mehr als zwei.«
    »Besser als gar keine.«
    Sie ließ David durch das Haus vorangehen, zu all den
Stellen, an denen sie bereits gesucht hatte, und zu anderen, wo sie nicht gewesen war.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass sie weg ist«, jammerte sie, als die Kette immer noch nicht aufgetaucht war.
    Er legte ihr einen Arm um die Taille. »Silber ist nicht biologisch abbaubar. Die Kette wird garantiert irgendwo sein. Aber jetzt brauchst du jemanden, der dich ins Bett bringt. Du bist seit dem frühen Morgen auf.«
    Sanft, aber bestimmt führte er sie die Treppe hinauf.
     
    Ivy war zu beunruhigt, um zu schlafen, und setzte sich im Bett auf. Sie öffnete das kleine ledergebundene Buch, das sie in der Truhe gefunden hatte, und ließ die Fingerspitzen über die erste trockene, brüchige Seite gleiten,

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