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New York - Love Story

New York - Love Story

Titel: New York - Love Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Lankers
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unter der
weißen Schürze spannt.
    »Aber ich hab hier etwas Leckeres gemacht. Erinnerst du
dich?« Sie hält mir eine Schüssel voller cremig brauner Karamellbonbons
unter die Nase. »
Krowki
, eine polnische Spezialität.
Meine Kinder lieben sie.«
    Danuta stellt die Schüssel auf den Tisch und sofort greifen
die Zwillinge hinein. Ich ebenso.
    Donuts, Karamellbonbons und Schokomilchshake! Das ist
ein Frühstück nach meinem Geschmack.
    »Also, was machen wir heute?«, fragt David, nachdem ich
mich wieder an den Tisch gesetzt habe.
    »Wir?«, frage ich erstaunt. Aber Gwyn und Gwen jubeln
bereits über die Aussicht, einen Tag mit ihrem großen Bruder
verbringen zu können.
    Warum unternimmt David nicht häufiger etwas mit seinen
Schwestern?, wundere ich mich insgeheim, traue mich
aber nicht, ihn zu fragen. Für eine solche Frage erscheint mir
unser Waffenstillstand noch zu wackelig.
    »Zoo, National History Museum, eine Kutschfahrt … worauf
habt ihr Lust?« David scheint in seinem Elan nicht zu
bremsen zu sein.
    »Alles, alles!«, skandieren die Zwillinge.
    David zwinkert mir zu. Er trägt heute zur dunkelblauen
Jeans ein T-Shirt. Ein teures T-Shirt garantiert, aber wenigstens
kein gestärktes Streberhemd, wie ich positiv vermerke.
Das ist wahrscheinlich sein Freizeit-Look.
    »Okay, dann mal los«, treibt er die Zwillinge an. Die beiden
brauchen heute keine zweite Aufforderung. Schneller als
ich mich vom Stuhl erheben und meinen Kaffee abstellen
kann, sind sie bereits zur Tür hinausgelaufen und rufen vom
Lift aus nach uns.
    »Nach dir.« David deutet eine altmodische Verbeugung in
Richtung Tür an. Verwirrt schüttele ich den Kopf. »Du begleitest
uns doch?«, fragt er. Es klingt ein klein wenig unsicher.
    »Äh, sicher«, entgegne ich, ebenfalls etwas verunsichert
von Davids neuer Freundlichkeit. »Ich muss nur noch mal
schnell für
German girls.
«
    Volles Programm! Nachdem wir erst die wilden Tiere im
Central Park Zoo besucht und uns dann die ausgestorbenen
Dinosaurier im National History Museum angeschaut haben,
fühle ich mich völlig erledigt. Aber zum ersten Mal, seit ich
in New York angekommen bin, auch ein bisschen glücklich.
    Gwyn und Gwen scheinen das Mammutprogramm viel
besser wegzustecken als ich. Überdreht hüpfen sie links und
rechts von ihrem großen Bruder auf und ab.
    »Ein Eis, ein Eis!«, rufen sie im Takt ihrer Hüpfer. Sie fassen
David bei den Händen und zerren ihn zu einem mobilen Verkaufswagen
mit rot-weiß gestreiftem Dach. Mit einem gigantischen
Softeis und einem breiten Grinsen auf den Gesichtern
kehren sie kurz darauf zurück. David schlendert mit gemächlichen
Schritten hinterher, in jeder Hand einen Hot Dog.
    »Magst du?« Er hält mir das längliche Brötchen mit der
Wurst hin. »Die sind wirklich gut hier.«
    Einträchtig setzen wir uns alle nebeneinander auf eine
niedrige Steinmauer und verspeisen heißhungrig unseren
sehr späten Lunch. Gelegentlich werfe ich einen vorsichtigen
Blick zu den Zwillingen. Hoffentlich kriegen sie nicht wieder
einen Zuckerschock!
    Ein älterer Mann nähert sich unserer Steinmauer. Er trägt
einen viel zu warmen, zerschlissenen Lodenmantel, auf seinen
fettigen Haaren sitzt eine Baseballkappe mit dem Schirm
im Nacken. Hinter sich her zieht der Mann einen ebenfalls
arg ramponierten Trolley. Ein Obdachloser, erkenne ich in
dem Moment, als er sich kaum einen Meter von mir entfernt
auf die Mauer setzt. Meine Nase registriert einen beißenden
Schweißgeruch. Unwillkürlich rücke ich ein Stück zur Seite
und rempele David dabei an. Der schaut zu mir, sieht den
Obdachlosen und zu meinem Erstaunen scheint er ihm fast
unmerklich zuzunicken. Nein, das kann nicht sein. Ich muss
mich getäuscht haben!
    »Und jetzt die Kutschfahrt!«, trompeten die Zwillinge. Sie
haben ihre Eisberge genauso schnell verschlungen wie ich
meinen Hot Dog. Respekt!
    »Okay, dann kommt jetzt das Touristenprogramm für Nicole.«
David lächelt mich entschuldigend an, während die
Zwillinge schon zu drei weißen Kutschen rennen, die hintereinander
am Straßenrand geparkt sind.
    »Ich heiße …«, versuche ich einzuwenden, aber David unterbricht
mich.
    »Eigentlich stehen wir New Yorker auch auf diese Kutschen,
aber niemand würde das zugeben«, erklärt er.
    Gwyn und Gwen sind bereits auf das altmodische Gefährt
geklettert und haben es sich nebeneinander auf dem erhöhten
Sitz hinter dem Kutschbock gemütlich gemacht. Für
David und mich bleibt nur die gemeinsame Bank unter

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