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Nicholas Dane (German Edition)

Nicholas Dane (German Edition)

Titel: Nicholas Dane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melvin Burgess
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Drohung, hab bloß keinen Bock auf ein schlechtes Geschäft.«
    »Wir sind doch alte Freunde, Sonnschein, du und ich. Da gibt’s keine schlechten Geschäfte.«
    »Dann isses ja kein Problem, wenn ich Nein sage.«
    Jones zog eine Augenbraue hoch. »Ohne dass du weißt, was ich dir vorschlagen will?«
    »Hey, das hab ich nie gesagt! Das hab ich nie gesagt!«, protestierte Sonnschein, hob die Hände und grinste. »Aber es gibt schlechte Geschäfte und gute Geschäfte, Jones, und beim letzten Mal hab ich mir die Finger verbrannt. Also, worum geht’s diesmal?«
    Jones beugte sich vor. »Ich will die Apotheke in der Charles Road in Droylsden klarmachen. Kennste die?«
    »Schon wieder ’ne Apotheke?« Sonnschein war enttäuscht. »Ich dachte, du hättest was Interessanteres.«
    »Da is viel Geld zu holen. Interessiert dich das?«
    »Medikamente«, sagte Sonnschein abfällig.
    »Diesmal nich. Das is ’ne Apotheke für Junkies. Die lagern Heroin im Safe, und ich hab rausgekriegt, wann geliefert wird. Methadon haben die auch.« Jones nickte. »Das Ding läuft, Sonnschein. Is bloß die Frage, wer noch dabei ist.«
    »Und was soll ich machen?«
    »Du sollst gar nichts machen. Ich will nur, dass einer von deinen Leuten was für mich macht.«
    »Und was krieg ich?«
    »Deinen Anteil.«
    »Wie viel?«
    »Ein Viertel. Und du musst noch nicht mal selbst dabei sein.«
    »Ich bin bei so was nie dabei, das weißt du, Jonesy. Und was für eine Rolle soll unser Nick dabei spielen?«
    »Ich erwarte nicht, dass dir das gefällt, Nick«, sagte Sonnschein später am Abend, nachdem Jones gegangen war. »Aber ich erwarte, dass du den Job übernimmst.«
    »Ich will nicht.«
    »Du bist mir was schuldig.«
    Nick war wütend. »Ich mach dauernd was für dich.«
    »Das sind Freundschaftsdienste. Du glaubst doch wohl nicht, du kriegst das alles hier für umsonst?«
    »Du kannst mich mal.«
    »Das habe ich jetzt nicht gehört. Wo willst du denn schlafen – auf der Straße? Du hängst hier mit drin, also tust du, was ich dir sage. So einfach ist das.«

28
  Der Job
     
    Ein Ding mit Jonesy drehen – das brachte Nick mächtig ins Schleudern. Er verzog sich zu Jenny, aber schon nach ein paar Tagen war ihm dort alles zu viel. Dieses Leben hatte er schon zu weit hinter sich gelassen. Er dachte daran, wieder zu den alten Kumpels zurückzugehen, bei denen auf dem Fußboden zu schlafen, aber er wusste, das würde nicht lange gut gehen. Früher oder später würde ihm jemand die Polizei auf den Hals hetzen und er würde wieder dort landen, wo er hergekommen war – in Meadow Hill, in den zarten Fängen von Tony Creal.
    Er redete mit Davey, der sich sehr über Sonnschein aufregte, sogar einen Riesenstreit mit ihm anzettelte.
    »Du kennst doch Jones. Was soll das? Willst du, dass Nick geschnappt wird?«
    Sonnschein lachte schallend. »Geschnappt? Komm schon, mein Junge, was meinst du denn, wie lange der noch so durchkommt?«
    Davey gab sich große Mühe, aber Sonnschein ließ sich nicht erweichen.
    »Ich bin nicht sein Dad, ich bin nicht seine Mum. Er kann ja gehen, wenn er will.«
    »Klar. Und wohin?«
    »Dann muss er machen, was ihm gesagt wird. Wie andere Kinder auch, die alles umsonst haben wollen.«
    Und das war’s. Nick kam zu dem Schluss, er hätte keine Wahl. Und wer weiß? Vielleicht würde dabei ja ein bisschen Geld rausspringen. Vielleicht war das ja gar nicht so schlimm.
    An dem vereinbarten Abend hämmerte Jones unten an die Tür. Sonnschein nickte Nick zu, Nick ging die Treppe runter. Jones gab ein stummes Zeichen und marschierte los, Nick folgte ihm.
    Jones lief in nordwestlicher Richtung durch Ancoats bis nach Salford. Es war ein weiter Weg in dem kalten Wind, keiner der beiden war warm genug angezogen. Sie redeten kaum. Einmal fragte Nick, warum sie zu Fuß gingen.
    »Tut dir gut«, sagte Jones nur.
    »Ziehen wir das Ding heute Nacht durch?«, fragte Nick.
    Jones wandte sich um und guckte ihn an. »Keine Fragen. Leute, wo Fragen stellen, mag ich nich. Weil, man weiß nie, wasse als Nächstes wissen wollen.«
    »Tut mir leid, Jonesy«, fing Nick an, aber Jones schnappte nach ihm wie ein bissiger Hund.
    »Für dich bin ich nicht Jones oder Jonesy oder was auch immer, kapiert, Junge?«
    Nick zog den Schwanz ein. »Tut mir leid. Aber was soll ich denn sonst sagen?«
    Das schien Jones ratlos zu machen, der selten anders als Jones genannt worden war. »Mr Jones reicht«, sagte er schließlich und lächelte Nick an, als hätte er einen

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