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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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verschwand wieder. An seine Stelle traten unwahrscheinlich hohe Bäume, die umstürzten und von kleineren Bäumen, Farnen und Büschen ersetzt wurden.
    » … in allen seinen unzähligen Formen.«
    Da erschienen die Tiere. Die ersten waren noch klein, dann wurden riesige, hässliche Bestien daraus, Pelycosaurier und Archosaurier. Josh wusste, dass diese Wesen die Vorgänger der Dinosaurier waren. Fasziniert versuchte er sich in dieser vorgeschichtlichen Welt umzuschauen, doch die Bilder flatterten vorbei und hinterließen wenig mehr als den Eindruck von Schuppen und Fell, Klauen und Zähnen.
    »Und Feuer zerstört … «
    Der Himmel verdunkelte sich. Blitze zuckten, dann wütete ein Feuer im Wald und im nächsten Augenblick war die Welt schwarz. Verkohlte Bäume blieben zurück als Beweis einer schrecklichen Feuersbrunst.
    »Feuer zerstört, aber es schafft auch Neues. Ein Wald braucht Feuer, um richtig wachsen zu können. Vieles kann ohne Feuer nicht keimen.«
    Und am Fuß der Bäume lugten leuchtend grüne Schösslinge aus der Asche, schoben und drängten sich zum Licht.
    »Und Feuer hat die Ersten meines Volkes, die Humani, gewärmt und ihnen das Überleben in rauem Klima ermöglicht.«
    Der Wald starb und an seine Stelle trat eine trostlose, mit Steinen übersäte und mit Schnee und Eis bedeckte Landschaft. Nur in einer mit Höhlen durchsetzten Felswand loderten helle Feuer.
    »Feuer erlaubte es den ersten Humani, das erlegte Wild zu garen. So konnten sie die Nährstoffe aus dem Fleisch leichter verdauen. Es sorgte für Wärme und Sicherheit in ihren Höhlen und dasselbe Feuer härtete ihre Werkzeuge und Waffen, verwandelte weichen Ton in Töpfe und verschloss sogar ihre Wunden. Feuer hat jede große Zivilisation vorangebracht, vom Beginn der Geschichte bis zum heutigen Tag.«
    Vor Joshs Augen entstand eine moderne Stadt aus Glas und Stahl und Beton, mit Schnellstraßen und Brücken, Hochhäusern und Vorstädten, Eisenbahnlinien und Flughäfen.
    »Und das Feuer, das diese Welt erschaffen hat, kann sie auch wieder zerstören.«
    Direkt vor Josh wuchs mitten aus der Stadt eine riesige pilzförmige Wolke. Das Licht in ihrem Zentrum war heller als jede Sonne und verbrannte alles in ihrer Nähe. Und einen Herzschlag später war nichts mehr übrig als verkohltes Ödland.
     
     
    »So sieht die Macht des Feuers aus«, sagte Prometheus.
    Plötzlich saß Josh wieder in dem Relaxsessel im Arbeitszimmer. Er sah den Älteren an und wollte etwas sagen, doch sein Mund war trocken, die Lippen waren aufgesprungen und seine Zunge fühlte sich geschwollen und schwer an.
    »Jedes Lebewesen auf dieser Welt – und auch in den Schattenreichen – hat seine Existenz dem Feuer zu verdanken«, erklärte Prometheus leise. Im Dämmerlicht leuchteten seine Augen feuerrot. »Wir tragen seinen Funken tief in unserem Innern.« Er streckte die Hand aus und tippte Josh mit dem Zeigefinger auf die Brust.
    Josh schüttelte sich, als eine heiße Welle prickelnd seinen Körper überrollte.
    »Die Magie des Feuers ist mit deiner Aura verbunden, Josh, und deine Aura ist eine der mächtigsten, die ich je gesehen habe. Aber du musst wissen, dass deine Aura auch untrennbar mit deinen Gefühlen verbunden ist. Du musst vorsichtig sein, ganz, ganz vorsichtig. Wende Feuermagie niemals an, wenn du wütend bist. Feuer ist von allen Zweigen der Magie der Einzige, der nur eingesetzt werden darf, wenn man völlig beherrscht ist. Sonst kann er außer Kontrolle geraten und alles verschlingen – einschließlich dich.«
    Josh sammelte genug Speichel im Mund, um krächzen zu können: »Aber wann lerne ich diesen Zweig der Magie?«
    Prometheus lachte in sich hinein. »Das ist schon geschehen. Öffne deine Hände.«
    Josh sah an sich hinunter. Er hielt den Sonnenstein der Azteken immer noch in der rechten Hand, hatte die linke jedoch darüber gelegt. Als er sie jetzt wegnahm, kam der Stein mit. Er klebte an seiner Hand. Fragend sah Josh Prometheus an.
    »Warte«, flüsterte der.
    Plötzlich glühte Joshs linke Hand golden und ein schier unerträglicher Schmerz schoss seinen Arm hinauf. Er zog scharf die Luft ein. Dann roch er Orangenduft und der Schmerz verging.
    Der Sonnenstein fiel auf den Boden.
    Und als er die Hand umdrehte, stellte er fest, dass sich das Aztekengesicht in seine Handfläche eingebrannt hatte. Es sah aus wie ein schwarzes Tattoo. »Ein Beschleuniger?«, flüsterte er.
    »Ein Beschleuniger«, bestätigte Prometheus. »Wenn du dir die Magie des

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