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Nicholas' Geheimnis (German Edition)

Nicholas' Geheimnis (German Edition)

Titel: Nicholas' Geheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht einmal bei dir bedankt. Bitte verzeih.«
    »Du bist immer noch sehr blass.« Es klang sehr mitleidig.
    Melanie musste über Andrews Besorgnis lächeln. »Das muss mit dem New Yorker Winter zusammenhängen.«
    »Eisern entschlossen, Haltung zu wahren, wie?«
    »Nach der Szene am Strand heute früh habe ich dazu wahrhaftig allen Grund.«
    »Oh, ich fand die Szene gar nicht schlecht, im Gegenteil.« Andrew drückte kurz Melanies Hand. »Ich wollte sie zum Dinner entführen«, fuhr er dann zu Liz gewandt fort. »Ein wenig Ablenkung kann nicht schaden, denke ich.«
    »Das predige ich ihr schon die ganze Zeit.«
    Andrew beugte sich wieder zu Melanie hinunter. »Wir gehen ins Dorf, okay? Ein bisschen Lokalkolorit, ein paar Ouzos, eine Flasche Wein und nette Unterhaltung. Was hältst du davon?«
    »Eine fabelhafte Idee!« Liz war von Andrews Vorschlag begeistert. »Genau das brauchst du, Melanie.«
    Erheitert betrachtete Melanie die beiden, die sich sozusagen gegenseitig auf die Schulter klopften. Aber genau das brauchte sie: eine andere Umgebung, Menschen, die sie ablenkten, von dem Haus, den eigenen Gedanken, den Zweifeln … Melanie lächelte Andrew an. »Wann soll ich fertig sein?«
    Andrews jungenhaftes Lächeln leuchtete wieder auf. »Sagen wir, um sechs? Ich werde dir das Dorf zeigen. Keine Angst, Nick hat mir den Alfa für die Dauer meines Aufenthalts zur Verfügung gestellt, du brauchst nicht auf einem Esel zu reiten.«
    Melanie nickte mechanisch. »Ich werde pünktlich sein.« Das Lächeln wollte ihr nicht recht gelingen.
    Die Sonne stand hoch im Süden, als Nick die Yacht ins offene Meer hinaussteuerte.
    Zum Teufel mit Melanie! dachte er ergrimmt. Zornig schleuderte er die halb gerauchte schwarze Zigarette über Bord. Wäre sie nicht mitten in der Nacht zum Strand hinuntergelaufen, hätte das alles vermieden werden können.
    Und dann heute Morgen! Wieder sah er Melanies schreckgeweitete Augen vor sich und hörte ihr Flehen um Hilfe. Er konnte noch fühlen, wie sie sich an ihn geklammert hatte, aber er hatte nichts für sie tun können.
    Nick fluchte leise und brachte den Motor auf Hochtouren. Er verdrängte jeden Gedanken an Melanie und konzentrierte sich auf das Nächstliegende. Anthony Stevos hatte es also erwischt. Nick hatte den Fischer nur zu gut gekannt und wusste, woraus seine Fischzüge gelegentlich bestanden hatten. Er kannte auch die Athener Telefonnummer, die er in Stevos’ Hosentasche gefunden hatte.
    Dieser Narr hatte zu schnell reich werden wollen. Jetzt war er eine Leiche, eliminiert. Wie lange würde Tripolos brauchen, bis er einen dörflichen Streit ausschloss und auf die richtige Fährte gelangte? Vermutlich nicht lange genug, dachte Nick. Ich werde die Sache schneller vorantreiben müssen als geplant.
    »Nicky, was soll dieses finstere Gesicht?« rief Iona ihm über den Motorenlärm hinweg zu. Sofort setzte Nick eine freundlichere Miene auf.
    »Ich dachte an den Berg Papierkram auf meinem Schreibtisch, weiter nichts.« Nick stellte den Motor ab und ließ das Boot treiben. »Ich hätte mich besser nicht zu einem freien Nachmittag überreden lassen sollen.«
    Iona kam zu ihm herüber. Ihre eingeölte Haut glänzte. Sie trug einen winzigen Bikini mit einem trägerlosen Top, das ihren Busen nur zur Hälfte bedeckte. Iona hatte fraglos einen reifen, üppigen und erregenden Körper. Trotzdem ließ ihr Hüftschwung Nick völlig kalt.
    » Agapité mou «, schmeichelte sie, »du wirst doch jetzt nicht an Geschäfte denken.« Sie schlängelte sich auf seinen Schoß und schmiegte sich an ihn.
    Nick küsste sie mechanisch. Nach der Flasche Champagner, die Iona ausgetrunken hatte, merkte sie den Unterschied ohnehin nicht. Der Geschmack blieb auf seinen Lippen haften. Unwillkürlich musste er an Melanie denken. Mit einem unterdrückten Fluch presste er die Lippen auf Ionas Mund.
    »Hm …« Iona schnurrte wie eine Katze beim Streicheln. »So gefällst du mir schon besser, Nicky. Jetzt bist du wild auf mich, ich fühle es. Sag es mir, ich brauche einen Mann, der mich begehrt.«
    »Welcher Mann würde eine Frau wie dich nicht begehren?« Nick strich ihr mit der Hand über den Rücken, während sich ihr Mund gierig auf seinen presste.
    »Ein Idiot«, gurrte Iona und lachte leise. »Aber du bist kein Idiot, Nicky.« Sie bog den Kopf in den Nacken. Ihre Augen waren halb geschlossen und vom Alkohol verschleiert. »Liebe mich hier unter freiem Himmel im Sonnenschein.«
    Mir wird nichts anderes übrig bleiben,

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