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Nicholas' Geheimnis (German Edition)

Nicholas' Geheimnis (German Edition)

Titel: Nicholas' Geheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Captain.«
    »Wie unsere Ermittlungen ergeben haben, war Anthony Stevos Mitglied eines von Lesbos aus operierenden Schmuggelrings.«
    »Ich gebe zu, dass mir dieser Gedanke auch schon gekommen ist.« Im Stillen erheitert, holte Nick eine Zigarettenschachtel hervor und hielt sie Tripolos hin.
    »Die Bande macht sich die Nähe der Insel zum türkischen Festland zu Nutze, um Opium über den Golf von Edremit zu schmuggeln.« Tripolos bewunderte erst die schlanke, elegante Zigarette, ehe er sich zu Nick beugte, um sich Feuer geben zu lassen.
    »Sie wollen damit andeuten, Stevos sei von einem Komplizen ermordet worden?«
    »Das ist meine feste Überzeugung.« Tripolos zog mit Kennermiene den Rauch ein. »Das eigentliche Problem ist der Boss der Bande, ein Profi ersten Ranges, wie ich zugeben muss. Er ist äußerst schlau und entkommt selbst dem engmaschigsten Polizeinetz. Gerüchteweise heißt es, er begleite die Überfahrten nur selten, und wenn, dann nur maskiert.«
    »Diese Gerüchte habe ich natürlich auch schon gehört.« Nick hüllte sich in eine Rauchwolke. »Ich habe sie aber immer für Dorfklatsch und Abenteuerromantik gehalten. Ein maskierter Gangster und Schmugglerboss – das ist ein gefundenes Fressen für die Leute.«
    »Der Mann existiert, das ist eine Tatsache, Mr. Gregoras, und ein Messer im Rücken hat nichts mit Romantik zu tun.«
    »Da haben Sie allerdings Recht.«
    »Stevos war kein besonders heller Kopf. Wir überwachten ihn in der Hoffnung, er könne sich als Fährte zum Kopf der Bande erweisen. Aber leider …« Tripolos ließ wie üblich den Rest unausgesprochen.
    »Eine Frage, Captain«, sagte Nick. »Gibt es einen Grund, mich über den Stand der polizeilichen Ermittlungen zu informieren?«
    »Sie sind eine prominente Persönlichkeit, Mr. Gregoras«, erwiderte Tripolos glatt. »Ihr Name bürgt für Vertrauenswürdigkeit.«
    Dieser alte Fuchs, dachte Nick und lächelte. »Ich weiß das zu schätzen. Halten Sie diesen Schmugglerboss mit der Maske für einen Einwohner der Insel?«
    »Ich halte ihn zumindest für ortskundig«, antwortete Tripolos. »Ich glaube jedoch nicht, dass er Fischer ist.«
    »Etwa einer meiner Olivenpflücker?« fragte Nick leichthin. »Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Nach den Berichten, die mir aus Athen über Iona Theocharis’ Aktivitäten zugegangen sind«, fuhr Tripolos fort, »gibt es zwischen ihr und dem Mann, den wir suchen, eine Verbindung. Sie kennt seine Identität.«
    Nick horchte auf. »Iona?«
    »Meiner Ansicht nach steckt sie mit dieser Schmugglerorganisation unter einer Decke und weiß mehr, als für ihre Sicherheit gut ist. Falls …« Tripolos räusperte sich. »Wenn sie aus dem Koma erwacht, werden wir sie verhören.«
    »Wollen Sie etwa behaupten, Alex’ Cousine sei in kriminelle Machenschaften verwickelt?« Er rückt mir verdammt dicht auf den Pelz, dachte Nick, und die Zeit wird verdammt knapp. »Iona flippt zwar gelegentlich aus«, fuhr er fort, »aber Schmuggel und Mord … Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Ich fürchte, man hatte die Absicht, Miss Theocharis zu ermorden, weil sie zu viel weiß. Sie kennen das Mädchen, Mr. Gregoras. Was glauben Sie – wie weit würde sie aus Liebe oder für Geld gehen?«
    Nick schien die Antwort sorgsam abzuwägen. In Wirklichkeit revidierte er blitzschnell die ursprünglich vorgesehene Taktik der bevorstehenden Operationen. »Aus Liebe würde Iona meiner Meinung nach keinen Finger rühren.« Er blickte auf. »Wenn es um Geld geht, ist ihr jedes Mittel recht.«
    »Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, Mr. Gregoras. Wenn Sie erlauben, komme ich demnächst auf das Thema zurück.« Tripolos lächelte hinterhältig. Ein kaltes Glitzern trat in seine Augen. »Es ist viel wert, Probleme mit einem Mann von derart überragender Qualifikation diskutieren zu können. Ich bin Ihnen sehr dankbar.«
    »Keine Ursache, Captain. Wenn ich helfen kann – jederzeit«, versicherte Nick lässig.
    Nachdem sich Tripolos verabschiedet hatte, blieb Nick noch eine Weile in seinem Sessel sitzen. Er starrte eine Rodin-Skulptur in der anderen Ecke des Salons an und überlegte, welche Maßnahmen getroffen werden mussten.
    »Heute Nacht schlagen wir zu«, sagte er, als Stephanos eintrat.
    »Das ist zu früh. Wir müssen uns absichern.«
    »Heute Nacht!« wiederholte Nick. »Ruf Athen an und informiere sie über die Änderung des Plans. Sie sollen sich gefälligst was einfallen lassen, um mir diesen Tripolos für ein paar Stunden

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