Nicholas' Geheimnis (German Edition)
gemacht.«
Mit einer raschen Bewegung packte Nick Melanie und presste sie an sich. »Was hast du ihm geantwortet?«
»Das geht dich nichts an.« Melanie drehte und wand sich, aber obwohl sie nass und schlüpfrig wie ein Aal war, hielt Nick sie unnachgiebig fest. »Lass mich runter! So kannst du mit mir nicht umgehen!«
»Verdammt noch mal, ich habe dich etwas gefragt!« Den Blick starr auf Melanies blasses Gesicht gerichtet, stieß er heiser hervor: »Antworte!«
»Nein!« schrie Melanie verzweifelt. »Nein habe ich gesagt!«
Nicks Griff lockerte sich. Melanie stand wieder auf den Füßen. Ihr Gesicht war geisterhaft blass. Warum muss ich ihr immer wehtun? dachte Nick. Und warum tut sie mir weh? Gäbe es nur nicht so viele Hindernisse, oder könnte ich auch nur eines davon niederreißen, wäre alles gut.
»Das möchte ich dir auch raten.« Nicks Stimme bebte. Ob Angst oder Wut darin mitschwang, konnte Melanie nicht erkennen. »Ich hätte auch nicht ruhig mit angesehen, wie du Andrew zum Narren hältst. Er hat es nicht verdient.« Nick ließ Melanie los und wusste, dass er sie vielleicht zum letzten Mal berührt hatte. »Vermutlich hast du ihm nichts von deinem Freund erzählt.«
»Freund?« Melanie machte einen Schritt rückwärts. »Was für ein Freund?«
Nick hob wortlos das Medaillon an ihrem Hals hoch und ließ es dann gleich wieder fallen. »Der Mann, der dir das Medaillon geschenkt hat, das du so hütest. Wenn eine Frau das Brandzeichen eines anderen Mannes trägt, ist das kaum zu übersehen.«
Melanie deckte die Hand über den kleinen silbernen Anhänger. Nie hätte sie gedacht, dass sie noch zorniger werden könnte, als sie es schon war. Sie zitterte vor Wut. »Das Brandzeichen eines anderen Mannes«, wiederholte sie so leise, dass es kaum zu hören war. »Du täuschst dich. Mir drückt niemand sein Brandzeichen auf, Nicholas. Niemand, gleichgültig, wie sehr ich ihn liebe.«
»Oh, pardon«, erwiderte Nick kühl. »Tut mir Leid. Vergiss es.«
»Dieses Medaillon hat mir mein Vater geschenkt. Ich war damals acht und hatte mir beim Sturz von einem Baum ein Bein gebrochen. Mein Vater ist der gütigste, liebevollste Mensch, der mir je begegnet ist. Du hast nichts mit ihm gemeinsam. Du hast ein Herz aus Stein.«
Melanie machte kehrt und rannte ins Wasser. Nick holte sie ein. Ungeachtet ihrer Gegenwehr drehte er Melanie zu sich herum und blickte ihr in die Augen.
»Hast du einen Freund in Amerika?«
»Was soll das? Lass mich sofort los!« Melanies Augen flammten, ihre Haut schimmerte wie Marmor im Mondlicht. Sie warf den Kopf zurück und blickte Nick herausfordernd an. In diesem Augenblick wusste Nick, dass er für sie sterben könnte.
»Gibt es einen anderen Mann, Melanie?« fragte er noch einmal, aber jetzt klang seine Stimme ruhiger.
Melanie hob trotzig das Kinn. »Nein. Es gibt keinen Mann in meinem Leben. Keinen einzigen.«
Nick zog Melanie zu sich heran. Die Wärme seines Körpers drang durch ihre nasse Kleidung. Bei einem Blick in Nicks triumphierend leuchtende Augen hielt sie den Atem an.
»Oh doch, es gibt einen.« Nick presste den Mund auf Melanies Lippen, und während er sie küsste, zog er sie hinunter in den Sand.
Seine Lippen waren fordernd und heiß. Melanie musste an sein Wort vom Brandzeichen denken, aber sie ließ sich nur zu gern von diesem Feuer verbrennen.
Nick streifte ihr die Bluse ab, als könne er nichts Trennendes zwischen ihnen ertragen.
Melanie wusste, dass Nick immer so lieben würde, heftig, ohne nachzudenken und ohne Vorbehalte. Ihr Begehren war viel zu stark, als dass sie es hätte leugnen können. Sie konnte es nicht erwarten, seine Haut an ihrer zu fühlen. Sie hörte Nick lachen, als er den Mund an ihren Hals drückte.
Was richtig war und was falsch, spielte jetzt keine Rolle mehr. Das Verlangen war zu übermächtig. Als der Rausch der Leidenschaft sie erfasste, erkannte Melanie ihre Liebe. Darauf hatte sie ihr Leben lang gewartet. Sie fragte nicht mehr, warum es ausgerechnet Nick sein musste. Sie liebte ihn, was immer und wer immer er auch sein mochte. Außer ihm zählte nichts mehr.
Seine Hände schlossen sich um ihre Brüste. Er stöhnte und presste seine Lippen auf Melanies Mund. Sie war so zart, so zerbrechlich. Nick gab sich die größte Mühe, ihr nicht wehzutun, aber das Verlangen brannte wild und heiß in ihm. Nie hatte er eine Frau begehrt wie diese. Nicht einmal, als er sie zum ersten Mal genommen hatte, hatte er sie so sehr gewollt wie
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