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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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Las-Vegas-Aschenbecher auf dem Beistelltisch aus. »Wer weiß?« antwortete sie zunehmend verschlossener.
    »Sie«, antwortete Savannah, »Sie wissen es.«
    Fiona sah unbehaglich aus, als ob sie nicht daran gewöhnt war, ihre intimsten Geheimnisse mit jemandem zu teilen.
    »Okay«, sagte sie. »Ich wollte vor den Träumen davonlaufen... den alten Träumen, die niemals wahr werden. Ich wollte irgendwann eine berühmte Sängerin werden. Viel Geld verdienen, auf Tournee gehen, in Talkshows auftreten, drei Mal die Woche vor ausverkauften Sälen singen. Aber jetzt weiß ich, daß es dazu niemals kommen wird. Wenn es mir bisher nicht gelungen ist, dann wird es auch nicht mehr passieren. Ich werde auch nicht jünger.«
    Savannah nickte und nahm davon Abstand, etwas Albernes und Banales zu sagen, daß es ihr beispielsweise auch nie gelungen war, ein Go-go-Girl zu werden. Fiona sprach nicht über die flüchtige Phantasie einer naiven Jugendlichen. Sie sprach über den Traum ihres Lebens, der gestorben war und der einen Großteil der Lebenskraft dieser Frau mit sich genommen hatte.
    » Wohin wollten sie flüchten, Fiona ?« fragte sie.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Jeder, der vor etwas davonläuft, sucht nach etwas anderem. Was hofften Sie, woanders zu finden?«
    Fiona schnaufte erneut, dann griff sie nach einer Kiste mit Kleenex-Tüchern, die auf einem Schallplattenstapel auf einem weiteren Tisch stand. »Ein Leben mit Jonathan, nur wir beide, so wie es am Anfang war, bevor sie gekommen ist.«
    »Beverly?«
    »Nein, Danielle. Sie ist diejenige, die ihn mir weggenommen hat. Wir waren glücklich, bis sie sich entschloß, ihn haben zu wollen. Sie war nicht so besonders sexy, aber sie hat ihn verführt, indem sie ihm sagte, daß die beiden ein weltberühmtes Designerteam werden würden.«
    »Aber es hat nicht funktioniert?«
    »Natürlich nicht. Danielle hatte nicht einen Funken Talent, deshalb brauchte sie Jonathan ja auch. Sie hat ihm ein paar seiner besten Entwürfe gestohlen, dann hat sie ihn weggeworfen.«
    Savannah ging im Geiste noch einmal ihre Informationen durch und fand ein paar widersprüchliche Akteneinträge. »Ich dachte, Danielle hätte Jonathan verklagt, weil er ihre Entwürfe entwendet hätte. Und sie gewann.«
    Fiona zuckte die Achseln und putzte sich die Nase. »Nun, man spricht nicht umsonst von der >blinden< Justiz .«
    Weil das Gespräch so mühelos verlief, entschloß sich Savannah, ihr Glück noch ein bißchen mehr zu versuchen. »Wo wollten Sie und Jonathan hingehen, wenn Sie fortgingen?«
    Falscher Schachzug. Sofort nahmen Fionas Augen einen mißtrauischen Ausdruck an, sie rückte ein paar Zentimeter ab und kreuzte die Arme vor der Brust.
    »Das hatten wir noch nicht definitiv entschieden«, sagte sie.
    »Ist es der gleiche Ort, wo Sie jetzt hingehen werden?« Savannah deutete auf die ganzen Kisten.
    »Nein«, antwortete sie, aber Savannah wußte, daß sie log.
    »Was soll ich dort, ohne Jonathan. Was soll ich überhaupt noch irgendwo?«
    Der Ton gefiel Savannah gar nicht, ebensowenig wie der Blick in Fionas Augen, als sie das sagte. In diesem Augenblick begann Savannah, sich über Fiona O’Neals Geisteszustand Sorgen zu machen. Sie litt offensichtlich unter Depressionen, war möglicherweise sogar suizidgefährdet.
    Savannah wünschte, ihr helfen zu können, aber sie spürte, daß sie sie bereits verschreckt hatte.
    Oh, nun, da sie die Sache schon verdorben hatte, konnte sie sie genausogut vollends in den Sand setzen. »Sie sagen, daß Sie beide Geld gespart hatten, um zusammen wegzugehen... können Sie mir sagen, wo das Geldjetzt ist?«
    Plötzlich war Fiona nicht mehr kalt, sondern ein sprichwörtlicher Eiszapfen. »Nein, kann ich nicht.«
    »Sie können es mir nicht erzählen, weil Sie es nicht wissen, oder Sie wollen es nicht, weil...«
    »Ich kann es nicht und ich werde es nicht, verduften Sie.« Mit nervösen Fingern zündete sie sich eine weitere Zigarette an. »Warum sind Sie heute überhaupt hergekommen?«
    »Ich wollte Ihnen ein paar wichtige Fragen stellen. Ich habe gehört, daß Sie die Nutznießerin von Jonathans Lebensversicherungspolice sind.«
    »Das ist keine Frage«, antwortete Fiona. »Fragen Sie mich nicht viel eher, warum das so war?«
    Savannah nickte.
    »Weil er mich am meisten geliebt hat. Ich habe es Ihnen bereits gesagt. Aber das hat jetzt keine Bedeutung mehr. Er wurde ermordet, und deshalb wird die Versicherungsgesellschaft eine Ewigkeit brauchen, um irgend etwas davon

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