Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicht ohne Risiko (German Edition)

Nicht ohne Risiko (German Edition)

Titel: Nicht ohne Risiko (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
sammelte sich eine kleine Menge um sie. Von allen Seiten tauchten Partygäste auf, als der erste Champagnerkorken knallte. Jim hatte sein Ablenkungsmanöver bekommen.
    „Herzlichen Glückwunsch“, meinte jemand und schüttelte ihr die Hand. „Sie müssen sehr glücklich sein.“
    „Oh ja, vielen Dank“, gab Emily zurück. Sie meinte es absolut ehrlich. „Das bin ich.“
    Sie war glücklich, denn sie würde heiraten.
    Allerdings nicht Alex.
    „Ich glaube“, meinte Alex und ließ einen Finger an der Kette mit dem Saphiranhänger entlanggleiten, die Emily endlich angenommen hatte, „dass wir feiern sollten – jetzt, da du dich bereit erklärt hast, meine Frau zu werden.“
    Seine Lider wirkten schwer, und die blassblauen Augen waren gerötet von Wein und Zigarettenrauch. Er hatte deswegen seine Kontaktlinsen herausgenommen, und weil er kurzsichtig war, kniff er die Augen leicht zusammen, als er sie anschaute. Emily hatte Mühe, nicht zurückzuzucken. Sie wollte nicht von ihm angefasst werden, und die Kette zu tragen fiel ihr mehr als schwer. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als sie schnellstmöglich wieder abzulegen, aber nachdem sie Alex’ Heiratsantrag angenommen hatte, konnte sie schlecht sein Geschenk ausschlagen. Ein wahrlich angemessenes Verlobungsgeschenk. Immerhin konnte sie sich glücklich schätzen, dass Alex keinen protzigen, wahnsinnig teuren Diamantring bei sich trug, um ihn ihr an den Finger zu stecken.
    Sie schaute sich auf der Yacht um. Die meisten Partygästewaren inzwischen gegangen. Die Home Free lag seit fast zwei Stunden am Kai, und nur noch wenige Freunde ihres Verlobten aalten sich auf den Liegestühlen an Deck. Emily spürte Jims Gegenwart. Er lehnte nur wenige Meter von ihr entfernt an der hölzernen Reling und beobachtete mit finsterem Gesichtsausdruck, wie Alex an ihr herumfummelte.
    „Wir hatten gerade eine Party“, gab Emily zurück. „Also haben wir doch gefeiert.“
    „Ich dachte da mehr an etwas … Privateres“, meinte Alex mit schiefem Lächeln.
    Nicht mehr ganz nüchtern, küsste er sie. Vielmehr versuchte er es. Emily drehte blitzschnell den Kopf, sodass seine Lippen ihre Wange trafen. Sie suchte Jims Blick und konnte sehen, wie sich seine Kiefermuskeln anspannten. Er stieß sich von der Reling ab und kam auf sie zu.
    „Es ist schon spät“, sagte er. „Wir sollten gehen.“
    Alex legte Emily den Arm um die Schultern. „Ach, hallo, Dan“, sagte er. „Du willst nach Hause?“
    „ Wir wollen nach Hause“, korrigierte Jim. „Emily und ich.“
    „Wir haben gerade darüber gesprochen“, meinte Alex. „Emily bleibt heute Nacht hier. Du brauchst also nicht auf sie zu warten.“
    Jim schüttelte den Kopf. „Ich mag ja altmodisch sein“, meinte er, „aber ich lasse Emily nicht mit dir allein. Ihr seid noch nicht verheiratet.“
    Alex lachte. „Ist der Typ echt?“, fragte er Emily.
    „Aber ja doch. Durch und durch echt.“ Sie löste sich aus seiner Umarmung und schenkte Jim ein strahlendes Lächeln – ihr erstes ehrliches Lächeln seit Stunden.
    Auf dem Heimweg schwieg Jim.
    Schließlich fragte Emily: „Hast du irgendwas herausgefunden?“
    Er wandte kurz den Blick von der Straße ab und sah sie an. Die Straßenlaternen warfen in stetigem Wechsel Licht und Schatten über seine Züge.
    „Ja.“
    Schweigen.
    „Und? Willst du mir nicht sagen, was?“
    Wieder warf er ihr einen Blick zu, die Augen seltsam farblos in der Dunkelheit. „Dass ich es nicht mag, wenn er dich küsst“, presste er hervor.
    „Es tut mir leid“, erwiderte Emily leise.
    „Nicht deine Schuld.“
    „Jetzt haben wir es ja überstanden.“ Sie nahm die Halskette ab und ließ sie in ihre Handtasche fallen. Sowie diese Scharade endgültig vorüber war, würde sie das Schmuckstück verkaufen und das Geld zugunsten des Anti-Drogen-Programms ihrer Highschool spenden.
    Jim lachte verärgert auf. „Ach ja? Warte nur ab, was morgen geschieht. Deine Verlobung mit Delmore wird die Klatschsensation des Tages sein. Spätestens ab halb zwölf wird jedes noble Kaufhaus im gesamten Bundesstaat bei dir anrufen, um dich zu überreden, euren Hochzeitsgabentisch bei ihnen einzurichten. Wenn Delmore heiratet, wird das ein lohnendes Geschäft für das Kaufhaus, das das Rennen macht.“ Er bremste ab, als vor ihnen eine Ampel auf Rot sprang. Während er auf Grün wartete, legte er den ersten Gang ein und wandte sich Emily zu. „Wenn du mich heiratest, sieht alles ganz anders aus. Das ist dir

Weitere Kostenlose Bücher