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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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durch den Kopf ging. »Könnte man ihre Seele denn nicht durch die Vernichtung ihres Körpers befreien? Ich meine … könntest du sie nicht einfach … gehen lassen?«, fragte ich und überlegte, ob ich mich nicht auf äußerst gefährlichem Terrain bewegte. Sebastian blickte stur geradeaus, und sein Gesicht verriet keine Regung, also fuhr ich fort: »Indem du sie beispielsweise verbrennst.«
    Ein Kardinal landete auf dem Holzzaun und piepste laut und vernehmlich. Sebastian drehte sich zu ihm um, doch da flog er auch schon wieder davon; wie ein roter Blitz am blauen Himmel. Als er mich wieder ansah, sagte Sebastian: »Ich habe auch schon daran gedacht. Ich habe sogar fast … Kannst du dir vorstellen, wie schwer es ist, mit einem Spaten in der Hand vor der Leiche seiner Geliebten zu stehen – in der Absicht, sie zu enthaupten? Ich habe Teréza geliebt, und sie ist nicht tot. Nicht richtig.«
    Sebastian hielt inne und nahm einen großen Schluck von seinem Kaffee. Die Blätter des Ahorns, unter dem wir saßen, waren noch nicht ganz ausgewachsen, sodass stellenweise die Sonne durchkam. Trotzdem war es im Schatten kühl, und es fühlte sich gut an, die Hände um die warme Kaffeetasse zu legen.
    Ich konnte Sebastian verstehen, ein bisschen zumindest. Meine allererste Katze Yeep war unter etwas rätselhaften Umständen gestorben – ein Schlaganfall mitten in der Nacht –, und ich hatte mich dagegen gesträubt, einer Autopsie zuzustimmen, die mein Tierarzt vorgeschlagen hatte. In meiner Trauer hatte es mir nicht behagt, den armen alten Yeep aufschneiden zu lassen, nur um die medizinische Neugier zu befriedigen. Yeep hatte Arztbesuche immer gehasst, und ich konnte die Vorstellung nicht ertragen, dass Stücke von ihm in Probenröhrchen landeten, um in einem sterilen Labor untersucht zu werden. Ich wollte nur, dass er die Ruhe fand, die er verdient hatte, obwohl mir klar war, dass seine Seele den schlaffen Körper längst verlassen hatte, den ich dem Tierarzt zur Einäscherung übergab. Im Nachhinein betrachtet, war ich damals vielleicht zu sentimental, doch das änderte nichts an meinem Verständnis für Sebastian.
    Und Yeep war zwar ein treuer Gefährte, nicht aber mein Geliebter gewesen. Trotzdem hatte ich mich gegenüber seiner sterblichen Hülle sehr beschützerisch verhalten, obwohl seine Seele bereits in das Sommerland mit seinen riesigen Mäusefeldern übergegangen war. Auch wenn mir die Sache mit Teréza nicht behagte, konnte ich Sebastian eine gewisse Exzentrik seiner Trauer durchaus nachsehen.
    Ich nahm mir noch ein Sandwich. Ein Backenhörnchen flitzte mit einer Krokusblüte im Maul über den Rasen. Ich sah ihm lächelnd nach, wie es mit seinem Frühstück davonjagte. Nach Sebastians Biss fühlte ich mich im wahrsten Sinn des Wortes ausgelaugt, und ich war so erschöpft, dass ich das Gefühl hatte, ich würde sofort einschlafen, wenn ich mich zurücklehnte und die Augen schloss. »Glaubst du, sie leidet?«
    »Sie scheint in Frieden zu ruhen«, sagte Sebastian. »Wenn sie atmen würde, könnte man meinen, sie schliefe tief und fest.«
    Das war zumindest etwas. »Also weiß sie deiner Meinung nach nicht, dass sie gefangen ist?«
    »Vielleicht nicht.«
    »Aber möglicherweise doch?«, erwiderte ich. »Wie kannst du sie begraben, wenn du … wenn du nicht ausschließen kannst, dass sie das alles vielleicht mitbekommt?«
    »Was soll ich denn machen?«, fragte Sebastian matt. »Sie ist eine Leiche, Garnet. Die Hospize sehen ihre Arbeit in der Regel als erledigt an, wenn die Leute einmal tot sind. Und ich kann sie ja wohl schlecht zu Hause beim Abendessen auf einen Stuhl packen. Abgesehen davon ist sie bereits über hundert Jahre tot. In der Zeit wäre ich sicherlich schon häufiger unangenehm aufgefallen, wenn ich ständig eine Leiche mit mir herumschleppen würde. In ihrem Grab ist sie am besten aufgehoben. Außer Mátyás stört sie dort niemand.«
    »Moment mal«, sagte ich und richtete mich auf. »Wie lange ist sie schon tot?«
    Sebastian zuckte mit den Schultern. »Genau genommen sind es schon über hundertfünfzig Jahre.«
    Hundertfünfzig Jahre tot beziehungsweise nicht richtig tot? »Du liebst sie nach der langen Zeit immer noch so sehr, dass du … Ich meine, du begräbst sie immer wieder, aber du bringst es nicht über dich, sie einem Leichenbestatter zur Einäscherung zu übergeben?«
    »Es ist kompliziert«, sagte Sebastian. »Nicht nur auf der emotionalen Ebene. Obwohl die Tatsache, dass Mátyás immer

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