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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Frühstück dringend erledigt werden mussten. »Stimmt«, pflichtete er schließlich träge bei und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Lizzy zu. »Wie Tante Ronnies, nur heller.«
    Veronica goss sich eine Tasse Kaffee ein und verbrannte sich fast die Zunge in ihrer Gier nach dem ersten belebenden Schuss Koffein. Dann öffnete sie einen Schrank und nahm eine Schüssel und ein Glas heraus. Sie drehte sich zu ihrer Nichte um. »Um wie viel Uhr kommt der Bus, Lizagator? Hält er immer noch am Ende des Blocks?«
    »Ja.« Lizzy blickte auf die Uhr über dem Herd und zuckte erschrocken zusammen. »Ach, du Schreck! Ich muss mich ganz fix anziehen!« Sie rannte aus der Küche und die Treppe hinauf.
    Coop widmete sich wieder seiner Zeitung, hielt dann jedoch mitten im Umblättern inne, um einen Blick für Veronica zu erübrigen. »Sie verstehen sich echt gut darauf, ein Zimmer zu leeren.«
    Veronica zuckte die Achseln und erwiderte betont lässig: »Ich hab’ eben noch nicht so ganz den Durchblick, was ihren Stundenplan betrifft.« Doch Coops Bemerkung schmerzte, denn sie zwang sie, den Stich von Eifersucht zuzugeben, den seine freundliche, ungezwungene Art mit Lizzy ihr versetzt hatte. Es war die Beobachtung, wie mühelos er ihre Nichte für sich gewonnen hatte, die sie veranlasst hatte, nach dem Bus zu fragen, und ihr schauderte innerlich bei dem Gedanken, dass sie so kleinlich sein konnte. Sie wollte ganz bestimmt nicht, dass Lizzy Angst vor Coop hatte, aber anscheinend wollte sie auch wiederum nicht, dass ihre Nichte ihn mochte. Was sagte das über sie aus?
    Nachdem sie das Geschirr auf der Anrichte deponiert hatte, nahm sie eine Schachtel mit Cornflakes vom Regal und griff in den Kühlschrank, um die Milch herauszuholen. Sie trug alles zum Tisch hinüber, setzte ihre Last auf dem Platz Coop gegenüber ab und ging zurück, um ihren Kaffee zu holen. Bemüht, sich wie eine Erwachsene zu benehmen, setzte sie ein betont liebenswürdiges Lächeln auf, als sie sich auf ihrem Stuhl niederließ, und wies auf die Zeitung, die ausgebreitet vor Coop lag. »Seit wann wird die Fossil Tribüne morgens aus getragen?«
    »Wird sie nicht«, erwiderte er. Er blätterte zur Titelseite zurück, damit Veronica den Schriftzug sehen konnte, der New York Times lautete.
    Das überraschte sie, und einen Moment lang konnte sie nur verdutzt auf die Zeitung starren. Dann sammelte sie sich wieder und blickte Coop mit einer hochgezogenen Braue an. »Von denen sieht man in diesem kleinen Nest nicht allzu viele.«
    Coop zuckte die Achseln. »Ich habe sie im Abo. Die hier und USAToday«
    »Junge, Junge! Wie ungeheuer belesen!«, gab sie spitz zurück. Dann fuchtelte sie mit einer Hand herum, als wollte sie ihren Kommentar wieder streichen. »Sorry Das hörte sich so an, als ob Sie zu blond wären, um ganz allein und ohne fremde Hilfe die schweren Wörter auszutüfteln, und ich neige gewöhnlich nicht dazu, so grob unhöflich zu sein.« Ihr Blick blieb an seinem hellen Haar haften. »Obwohl - wenn die Farbe passt ...« Sie schüttelte ärgerlich den Kopf. »Gott, wo kommt bloß dieser Unsinn her? Ich meine, es ist ja nicht so, als ob die Haarfarbe überhaupt eine Rolle spielte, wenn Miss Clairol Teil der Gleichung ist.« Verdammt noch mal, Mädchen, was ist bloß in dich gefahren? Reiß dich gefälligst zusammen und halt endlich die Klappe! Sie sah ihn böse an. »Das ist nur Ihre Schuld, wissen Sie.«
    Seine schwarzen Brauen schnellten bis zu seinem Haaransatz hoch. »Meine Schuld? Was denn? Dass ich mich auf der scharfen Spitze Ihrer kleinen rosa Zunge aufspieße?«
    Eine plötzliche Aufwallung von Hitze breitete sich entlang ihren Nervenenden aus, und sie bedachte Coop mit dem finsteren Leg-dich-ja-nicht-mit-mir-an-Blick, den sie im Allgemeinen für Handwerker reservierte, die nicht pünktlich lieferten. »Wieso müssen Sie bloß immer alles in etwas Zweideutiges und Anzügliches verwandeln?«
    »Ach, tue ich das?« Seine Mundwinkel zogen sich amüsiert nach oben.
    »Sie wissen ganz genau, dass Sie das tun, und irgendwie schaffen Sie es jedes Mal, mich damit auf Hochtouren zu bringen.« Das zuzugeben war wahrscheinlich keine sonderlich intelligente Idee von ihr gewesen, denn er betrachtete sie mit diesem spekulierenden Blick, der so unverhüllt sexueller Natur war und der sie immer so entnervte. Es kostete sie ihre gesamte Selbstbeherrschung, nicht nervös auf ihrem Stuhl herumzurutschen, doch sie hob energisch das Kinn und wechselte kurzerhand das

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