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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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zugeben musste. Sie war allerdings weit davon entfernt, umwerfend gut auszusehen oder sexy zu sein; sie war so schlank, dass man sie schon fast dünn nennen konnte, und sie ließ das üppig gerundete Hinterteil und die vollen Brüste vermissen, auf die er gewöhnlich stand. Also, warum ging sie ihm dann derart unter die Haut?
    Ein missmutiges Knurren stieg in Coops Kehle auf, und er griff nach dem Zündschlüssel, um den Motor wieder anzulassen. Zecken hatten ebenfalls die Angewohnheit, einem unter die Haut zu kriechen, und er würde Veronica Davis ganz einfach auf die gleiche Art und Weise ausmerzen müssen, wie er es mit jedem anderen Parasiten tun würde: mit einem schnellen, energischen Ruck. Er legte den Gang ein und blickte über seine Schulter auf den Gegenverkehr. Es wurde höchste Zeit, wieder von hier zu verschwinden. Er hatte schließlich noch einiges zu erledigen.
    Er musste einen Moment warten, um einen Lieferwagen vorbeifahren zu lassen, doch noch bevor er hinter ihm ausscheren und sich in den fließenden Verkehr einfädeln konnte, hielt das Fahrzeug am Bordstein vor dem Tonk. Coop lehnte sich wieder in seinen Sitz zurück. Er hatte nur gerade noch genug Zeit, um das Firmenlogo, CASCADE AIR, von der Hecktür des Wagens abzulesen, als Veronica auch schon aus dem Haus kam, eilig hinter sich abschloss und dem leichten Verkehrsstrom auswich, um die Straße zu überqueren und auf den Lieferwagen zuzusteuern.
    Sturmwolken verdeckten die Sonne, während sie äußert lebhaft mit dem Fahrer sprach, einem athletisch gebauten Mann in blauem Overall, der breit auf sie herabgrinste und erheblich dichter vor ihr stand, als es nach Coops Ansicht für einen Mechaniker notwendig war. Einen Moment später schloss Veronica die Vordertür der Bar auf und verschwand mit dem Mann im Inneren.
    Was hat denn das jetzt zu bedeuten? Coop stieg aus seinem Wagen und marschierte die Straße hinunter, fest entschlossen, herauszufinden, was Veronica vorhatte. Mit der Heizung oder der Kühlanlage der Bar war alles in bester Ordnung; also, wer war dieser Kerl - irgendeine alte High-School-Flamme von ihr? Benutzte sie das Tonk etwa für eine schnelle Nummer zu Mittag? Wirklich ein starkes Stück, das Familienunternehmen für einen solchen Zweck zu missbrauchen!
    Und trotzdem, wenn sie das tut, dann ist das doch noch lange nicht dein Problem, oder, Blackstock? Wieso juckt dich das eigentlich? Lass sie doch machen, was sie will. Es ist ja schließlich ihre Bar. Er hielt einen Moment inne, seine Hand auf der Türklinke des Tonk, dann riss er wütend die Tür auf und betrat das Lokal. Nein, verdammt noch mal, es war Lizzys Bar! Und es ging ihm lediglich darum, die Interessen seiner Nichte zu wahren.
    Er dachte an das kleine Mädchen, als er einen Moment stehen blieb, damit sich seine Augen an das trübe Halbdunkel in der Bar gewöhnten. Er hatte nicht erwartet, innerlich sofort dahinzuschmelzen, als er Lizzy begegnet war, doch er hatte nur einen Blick in diese großen, ernsten Augen geworfen, und schon war es ihm wieder genauso ergangen wie damals mit ihrem Daddy Er hatte es nie geschafft, emotional Abstand zu Eddie zu halten, ganz gleich, wie sehr er sich darum bemüht hatte, und er hatte so ein Gefühl, als ob es bei Lizzy genau das Gleiche sein würde.
    Als er beschlossen hatte, seine wahre Identität geheim zu halten, hatte er geglaubt, es würde einfach sein, seine Nichte aus der Ferne zu beobachten. Auf diese Weise würde er sich nicht nur den Rücken freihalten, falls Eddie Lizzy Fotos von ihm gezeigt oder ihr von ihm erzählt hatte, sondern er würde es ihr auch ersparen, sich zusätzlich zu all den anderen Problemen, die ihr das Leben schwer machten, auch noch mit einem Verwandten befassen zu müssen, der praktisch ein Fremder für sie war.
    Jetzt, im Nachhinein betrachtet, erschien ihm das doch recht naiv, aber er hatte wirklich geglaubt, dass es ein Kinderspiel für ihn sein würde, auf Distanz zu gehen, selbst als Veronica endlich aufgetaucht war und er entdeckt hatte, dass sie im selben Haus wohnen würden. Er hatte dabei allerdings nicht mit einkalkuliert, dass Lizzy eine solche Anziehungskraft auf ihn ausüben könnte. Aber sie hatte ganz einfach etwas an sich, das ihn ebenso stark zu ihr hinzog, wie es ihn stets zu Eddie hingezogen hatte.
    Stimmen aus dem Hinterzimmer rissen ihn abrupt aus seinen Gedanken, und er trat von der Tür zurück. Einen Moment später kamen Veronica und ihr Mechaniker in den Barraum und,

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