Nicht schon wieder Liebe
bevor er Ronnie ernst ansah. »Aber an dem Gerücht ist nichts Wahres dran«, sagte er klipp und klar. Dann machte er auf dem- Absatz kehrt und marschierte zur Tür.
Coop griff nach Troys Glas und stellte es in die Spüle. Als er den Tresen sauber wischte, blickte er Darlene an. »Versuchen Sie bitte nicht, noch mehr von meinen Künden zu vergraulen, ja?«
Sie zuckte nur die Achseln und zog an ihrer Zigarette.
»Nur so aus Neugier«, führ er fort. »Wollten Sie mit Ihrer Bemerkung von vorhin vielleicht andeuten, dass Mr. Scotch-und-Wasser da« - er wies mit einer Kinnbewegung auf Troy, als dieser gerade die Bar verließ - »genau da weitergemacht hat, wo er nach seiner High-School-'Affäre mit Ronnies Schwester aufgehört hat?«
»Ich will Überhaupt nichts andeuten.« Darlene drückte ihre' Zigarette aus. »Ich habe lediglich gesagt, dass ein Gerücht kursiert, dass Troy seine hübsche kleine Ehefrau betrügt.«
»Darlene handelt mit Gerüchten und versteckten Andeutungen«, informierte Veronica Coop. »Das ist ihr, Job.«
»Nein, meine Liebe. Das ist mein Hobby« Darlene nippte an ihrem Drink, dann drehte sie sich langsam zu Veronica um. »Und, du meine Güte, Sie haben es gerade nötig, so zu reden. Sie sind doch ein stilles Wasser, wie es im Buche steht! Es wird zum Beispiel gemunkelt, dass Sie es damals gar nicht erwarten konnten, dieser Stadt den Rücken zu kehren. Und dennoch sind Sie jetzt wieder hier, und zwar genau da, wo Sie ursprünglich angefangen haben.«
Veronica zuckte zusammen. Das war eine ihrer dunkelsten Befürchtungen - dass sie ihre Tage im Tonk beschließen würde, um für einen Haufen Betrunkener die Kellnerin zu spielen.
»Und Sie servieren nicht nur wieder Drinks, genau wie damals«, murmelte Darlene, »sondern Sie sind auch obendrein noch ein Herz und eine Seele mit dem Anwalt des Mörders Ihrer Schwester.«
»Was?« Veronica fragte sich, ob sie so ahnungslos aussah, wie sie war, als sie die größte Klatschbase der Stadt anstarrte. Sie hatte nicht den blassesten Schimmer, wovon die Frau eigentlich sprach.
Darlene sah so zufrieden aus wie ein Katze, die gerade einen Topf voller Sahne ausgeschleckt hatte. »Erzählen Sie mir nicht, dass Sie ihn nicht kennen. Wie köstlich!« Sie zündete sich erneut eine Zigarette an. »Der Ritter in schimmernder Armani-Rüstung, der die Pfote des jungen Schurken von Ihrer Muschi weggezogen hat? Er ist kein anderer als Neil Peavy«
»Ja das weiß ich. Das hat Cooper mir bereits gesagt.«
»Ah ja, der geheimnisvolle Cooper. Noch so ein stilles Wasser - und obendrein ein richtiger Hengst.« Sie musterte Coop gelassen von oben bis unten, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder Veronica zuwandte. »Aber ich glaube, das brauche ich Ihnen wohl nicht zu sagen.« Als Veronicas Wangen flammend rot wurden, fügte Darlene hinzu: »Hat Cooper Ihnen auch gesagt, dass der unschätzbare Mr. Peavy Eddie Chapmans Strafverteidiger ist?«,
Der Schock traf Veronica wie ein Faustschlag in den Magen. Nein, das hatte Coop ihr nicht gesagt; das war ein kleines Detail, das er für sich behalten hatte. Und woher zum Teufel kannte er Peavy eigentlich?
Doch sie schaffte es, dem Blick der älteren Frau mit gelassener Miene zu begegnen. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie die Antwort darauf bereits kennen. Heute ist offenbar Ihr Glückstag, Mrs. Starkey Mein bunt gemischtes kleines Drama müsste Ihnen eigentlich einen ganzen Monat lang Einladungen zum Essen verschaffen.«
Darlene atmete einen Strom von Rauch aus. »Mindestens.«
Den Rest des Abends über nahm Veronica eine gelassene Haltung Marke »Ich bin hier die Chefin« ein, die ihr erfolgreich die Neugierigen vom Hals hielt. Dochunter der ruhigen Oberfläche brodelte der Zorn, und in dem Augenblick, als Sandy ihre Schicht beendet hatte und gegangen war, knallte Ronnie ihr Tablett und ihre Geldkassette auf das Regal unter dem Tresen und führ zu Coop herum.
»Du hast nicht zufällig daran gedacht, dass ich das vielleicht gerne wissen würde?«
Er tat gar nicht erst so, als hätte er keine Ahnung, worauf sich ihre Frage bezog. »Wann hätte ich dir das denn sagen sollen? Als die Aufmerksamkeit sämtlicher Gäste auf dich gerichtet war? Bevor du dich bei Peavy dafür bedankt hast, dass er die Situation mit diesem kleinen Grapscher entschärft hat? Oder, hey, ich weiß: vielleicht vorhin, als du dieses freudige Wiedersehen mit Mr. Scotch-und-Wasser gefeiert hast.«
»Er heißt Troy Jacobson, und wechsle jetzt nicht
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