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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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liebenswürdig sagen: »Ich hoffe, du hast deine heutige Geburtstagsfeier in vollen Zügen genossen, mein Junge, weil es nämlich gut sein kann, dass dies für längere Zeit die letzte Party gewesen ist, die du gefeiert hast.«
    »Was quatschen Sie denn da für’n Blech, Alter?« Obwohl der junge Mann so aussah, als hätte er bemerkt, dass er zu weit gegangen war, fühlte er sich anscheinend dazu verpflichtet, vor seinen Freunden den starken Mann zu markieren.
    »Ich quatsche davon«, erklärte der Anwalt in onkelhaftem Ton, »dass du dich eines sexuellen Übergriffs strafbar gemacht hast, und dass du nun, da du volljährig geworden bist, nach dem Erwachsenenstrafrecht dafür verurteilt werden kannst.«
    Der junge Mann hörte auf, seinen schmerzenden Ellenbogen zu betasten, und setzte sich mit einem Ruck auf seinem Stuhl auf. »He Mann, ich hab doch bloß ein bisschen Spaß gemacht, das ist alles!«
    »Ist das wahr?« Neil drehte sich zu Veronica um. »Haben Sie auch Spaß dabei gehabt, Ms. Davis?«
    »Nein«, erklärte sie mit Nachdruck. »Es war schon schlimm genug, als er vorhin ein paarmal meinen Po begrapscht hat. Aber dass er mich dann auch noch an ... da angefasst hat, wo ... als ob er jedes Recht dazu hätte -« Ein Schauder überlief ihre zierliche Gestalt.
    Neil wandte sich wieder an den jungen Mann, der nicht mehr annähernd so großspurig wirkte wie noch einen Augenblick zuvor. »Hast du das gehört, mein Junge? Ihr hat es keinen Spaß gemacht.« Er schüttelte den Kopf. »Das sieht nicht gut für dich aus. Denn das Rechtssystem hat keinen Sinn für Humor, und wenn eine Frau nicht darüber lachen kann, dann werden die Richter wahrscheinlich auch nicht darüber lachen. Es gibt eine ganze Reihe von Anklagen, die gegen einen Kerl erhoben werden können, der eine Frau ohne ihre Einwilligung berührt, und ein paar dieser Anklagepunkte könnten dir eine schöne, lange Haftstrafe im Monroe-Gefängnis einbringen, solltest du für schuldig befunden werden. Und glaub mir, Freundchen, auf Grund der Tatsache, dass es zahlreiche Zeugen für deine Tat gibt, und auf Grund deines Mangels an Reue hast du gerade eben dafür gesorgt, dass du unter Garantie für schuldig befunden wirst, sollte Ms. Davis hier beschließen, Anzeige gegen dich zu erstatten.«
    Coop hatte das Gefühl, dass Peavy vielleicht doch ein bisschen übertrieb, was die Folgen anging, aber es wirkte wahre Wunder. Der junge Mann schien plötzlich stocknüchtern zu sein. Mit kreidebleichem Gesicht wandte er sich Ronnie zu und sagte: »Ach, du meine Güte, Lady, bitte! Ich hätte Sie nicht so anfassen dürfen, und ich werd’ so was auch nie wieder tun, wenn Sie mich bloß nicht anzeigen.« Er wischte sieh mit einer zitternden Hand über den Mund. »Ehrlich. Es tut mir wirklich Leid.«
    Veronica sah ihn einen Moment lang prüfend an. Dann wandte sie sich an Neil. »Wenn ich nun nicht Anzeige gegen ihn erstatte und sich herausstellt, dass er ein ausgemachter Lügner ist-«
    »Nein, Ma’am, ich lüge nicht, ganz bestimmt nicht! Ich werde nie wieder eine Frau ohne ihre Einwilligung berühren, solange ich lebe!«
    »Wenn er sich als ausgemachter Lügner entpuppt«, wiederholte sie, wobei sie dem jungen Mann einen finsteren Blick zuwarf, »und wenn er einer anderen Frau etwas wie das hier antut ...«
    »Dann können Sie ja immer noch Anzeige gegen ihn erstatten. Oder wenn die Sache bis dahin verjährt ist, können Sie sieh als Zeugin für sein nächstes Opfer melden.«
    »Es wird aber kein nächstes Opfer geben«, sagte der junge Mann und wischte sich mit dem Handrücken den kalten Schweiß von der Stirn. »Ich bin doch überhaupt nicht der Typ, der sich an Frauen vergreift.«
    Veronica fuhr zu ihm herum. »Entschuldige mal«, sagte sie eisig. »Vor zwei Minuten warst du aber noch genau dieser Typ!«
    »Vor zwei Minuten war ich ja auch noch ein total eingebildeter Idiot .«
    »Da muss ich dir allerdings Recht geben«, pflichtete Veronica ihm bei. »Aber warum sollte ich dir glauben, dass du plötzlich einen Neuanfang gemacht hast? Was bist du denn jetzt, nachdem du angeblich zur Einsicht gekommen bist?«
    »Einer, der sich vor Schiss ins Hemd macht.«
    »Gut«, fauchte sie. »Dazu hast du nämlich auch allen Grund.«
    »Und es tut mir Leid. Echt Leid.«
    »Ach ja? Und für wie lange? Woher soll ich wissen, dass du dich in ein oder zwei Wochen, wenn deine Angst nicht mehr ganz so groß bist, nicht wieder in einen grapschenden kleinen Perversling

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