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Nicht warten - starten

Nicht warten - starten

Titel: Nicht warten - starten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael V. Pantalon
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war, lud Roger seine Mitarbeiter nach und nach zu Einzelgesprächen in sein Büro. Er führte mit jedem ein Instant-Influence-Gespräch, wobei er sich darauf konzentrierte, was er als sein oder ihr vorrangiges Problemfeld identifiziert hatte. Von manchen wollte er wissen, was es ihnen bringen könnte, ihre wöchentlichen Berichte pünktlich abzugeben, andere fragte er, wie sie von der Teilnahme an denvierzehntägigen Meetings profitieren könnten, in denen es darum ging, wie die Abteilung funktionierte. Manche Mitarbeiter fragte er sogar, welche Vorteile es für sie haben könnte, wenn sie pünktlich zur Arbeit kommen oder sich weniger häufig krankmelden würden.
    »Mit einigen hatte ich zunächst ziemliche Probleme«, schrieb Roger mir in einer E-Mail am Ende seines ersten Monats als Chef der Abteilung. »Inzwischen aber glaube ich, dass wir alle mit an Bord geholt haben. Die Fehlzeiten sind gesunken, die Büroarbeit wird erledigt, die zweiwöchentlichen Meetings sind wirklich produktiv und die Atmosphäre ist eine ganz andere geworden. Das wirklich Großartige an dem Prozess ist, wie ansteckend er ist. Ich habe versucht, mich bei jedem Mitarbeiter auf ein Thema zu konzentrieren, dann aber festgestellt, dass bei fast allen die Leistungen besser geworden sind. Mitarbeiter, mit denen ich über den Papierkram gesprochen habe, kommen jetzt auch pünktlich zur Arbeit, und einer, der sich früher laufend krankgemeldet hat, hat angefangen, seine Wochenberichte pünktlich abzugeben. Ich glaube, die Leute begreifen langsam, dass es an ihnen liegt, was sie hier tun. Vor allem aber habe ich das Gefühl, dass sie wiederentdeckt haben, warum sie überhaupt in den Personalbereich gegangen sind. Es mag idealistisch klingen, aber ich glaube, dass sie sich gut fühlen, wenn sie anderen helfen können.«
    Ich freute mich sehr über Rogers E-Mail , auch weil sie mich daran erinnerte, warum ich mir diesen Tätigkeitsbereich ausgesucht habe. Die Arbeit mit den sechs Schritten von Instant Influence inspiriert Menschen tatsächlich dazu, ihr Bestes zu geben.
    Instant Influence auf einen Blick
     
    Schritt 1 Warum könnten Sie sich ändern wollen? (Oder um sich selbst zu beeinflussen: Warum könnte ich mich ändern wollen?)
    Schritt 2 Wie groß ist Ihre Bereitschaft zur Veränderung   – auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 1 »überhaupt nicht bereit« und 10 »vollkommen bereit« bedeutet?
    Schritt 3 Warum haben Sie keine kleinere Zahl genommen? (Falls die Zielperson die 1 gewählt hat, stellen Sie Frage 2 erneut, und zwar auf einen kleineren Veränderungsschritt bezogen, oder fragen Sie, was nötig wäre, um aus dieser 1 eine 2 werden zu lassen.)
    Schritt 4 Stellen Sie sich vor, Sie hätten sich verändert. Was wären die positiven Resultate?
    Schritt 5 Warum sind Ihnen diese Resultate wichtig?
    Schritt 6 Was ist, wenn überhaupt, der nächste Schritt?
    Erfolgsgeschichte: Ein Camping-Kompromiss
    Wann immer ich einen Instant-Influence-Workshop in einem Unternehmen gebe, können die meisten Teilnehmer es kaum erwarten, den Ansatz in der Praxis anzuwenden   – und zwar nicht nur im Beruf, sondern auch in ihrem Privatleben.
    Tracey und Keith, beide Anfang 30, waren seit ungefähr einem Jahr ein Paar und vor Kurzem zusammengezogen. Ich lernte Keith auf einem Workshop kennen, den ich bei Bristol-Myers Squibb gab, wo er im mittleren Management tätig war. Keith war so begeistert von meiner Methode, dass er beschloss, sie bei seiner Freundin auszuprobieren.
    Keith war ein Camping-Enthusiast, wie er im Buche steht, und liebte es, draußen in der Natur unterwegs zu sein. Tracey dagegen hasste die Vorstellung, irgendwo zu sein, wo es kein fließendes Wasser und kein weiches Bett gab. Wenn sie es nur einmal probieren würde, davon war Keith überzeugt, würde ihr das Zelten schon gefallen, doch er hatte sie nie dazu überreden können, ihn auf einer seiner Touren zu begleiten.
    Wie es aussah, waren die beiden in eine Sackgasse geraten. Doch dann setzte Keith Instant Influence ein. Sehen Sie selbst, was passierte:
     
    Keith: Es gibt da etwas, worüber ich gerne mit dir reden würde. Ich weiß, dass dir die Vorstellung, zelten zu gehen, noch nie gefallen hat. Natürlich kann ich dich nicht dazu zwingen. Ich weiß, das habe ich ein paar Mal probiert, und das tut mir leid. Ich habe eingesehen, dass das allein deine Entscheidung ist.
[Keith beginnt den Prozess, indem er Traceys Abneigung anerkennt, ihre Autonomie bekräftigt und betont, dass es

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