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Nicht warten - starten

Nicht warten - starten

Titel: Nicht warten - starten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael V. Pantalon
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allein um ihre und nicht um seine Entscheidung geht   – wie auch immer diese ausfällt. Das ist von größter Wichtigkeit. Tracey wird niemals eigene Gründe dafür finden, zelten zu gehen, wenn sie das Gefühl hat, sich doch nur Keiths Wünschen zu beugen.]
    Tracey: Gut   …
[Verständlicherweise reagiert sie skeptisch. Die beiden haben diesen Streit Dutzende Male geführt, und es fällt ihr schwer zu glauben, dass Keith tatsächlich nachgibt und ihr die Entscheidung überlässt.]
    Keith: Wenn ich verspreche, dir nicht zu sagen, was du tun sollst, dürfte ich dir dann ein paar Fragen stellen? Wir können jederzeit aufhören, wenn du das möchtest, aber ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mitmachen würdest.
[Um Tracey in ihrer Autonomie noch weiter zu bestärken, bittet Keith sie um die Erlaubnis, Instant Influence anwenden zu dürfen.]
    Tracey: In Ordnung, stell deine Fragen.
[Hätte Tracey ihm die Erlaubnis nicht gegeben, hätte Keith noch ein paar andere Möglichkeiten gehabt, auf die ich später noch eingehen werde. Aber Tracey hat ihm ihr Okay gegeben, also konnte er weitermachen.]
    Keith: Falls du jemals mit mir zelten würdest   – ich sage nicht, dass du es tun wirst, ich sage nur,
falls
  –, aus welchen Gründen könntest du das dann tun wollen?
[Schritt 1: Warum könnten Sie sich ändern wollen?]
    Tracey: Ich weiß nicht. Vielleicht, um dich glücklich zu machen?
[Für Tracey ist Camping immer noch etwas, was Keith möchte, und nicht sie. Aber sie spricht nicht davon, warum sie sich nicht ändern will. Sie hat zumindest begonnen, darüber zu reden, warum das infrage kommen könnte. Das Wörtchen könnte ist entscheidend, weil es ihr einen Ausweg offen lässt, was wiederum bewirkt, dass sie weniger defensiv ist. Weil sie weniger defensiv ist, bleibt Keith mehr Raum, sie zu beeinflussen.]
    Keith: Okay, also, auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 1 »aufgar keinen Fall« und 10 »mit dem größten Vergnügen« bedeutet, wie groß schätzt du deine Bereitschaft ein, mit mir nächsten Monat zelten zu gehen?
[Schritt 2: Wie groß ist Ihre Bereitschaft zur Veränderung   – auf einer Skala von 1 bis 10?]
    Tracey: Auf einer Skala von 1 bis 10? Keine Ahnung, vielleicht eine 2?
[Tracey lässt keinen Zweifel daran, wie wenig sie das tun möchte, worum Keith sie bittet. Wichtig dabei ist, dass Keith Tracey nicht gefragt hat: »Kommst du mit zum Zelten?« Hätte er das getan, hätte Tracey einfach Nein gesagt. Stattdessen formulierte Keith die Frage auf eine Weise, die es ihr erlaubte, eine wenn auch noch so geringe Bereitschaft für das in sich zu entdecken, was er von ihr will.]
    Keith: Also gut, eine 2.   Aber darf ich dich noch etwas fragen? Warum hast du eigentlich keine kleinere Zahl genommen?
[Schritt 3.   Tracey erwartet von Keith, dass er sie fragt, warum sie keine größere Bereitschaft hat, stattdessen will er wissen, warum sie nicht noch weniger bereit ist.]
    Tracey: Warum ich keine kleinere Zahl genommen habe? Ich habe die 2 gewählt   – das ist schon ziemlich wenig!
    Keith: Ja, aber du hast nicht 1 geantwortet. Du hättest sagen können, dass du niemals bereit sein wirst, mit mir mitzukommen. Ich finde es klasse, dass du wenigstens ein kleines bisschen dazu bereit bist. Also frage ich mich, warum du keine kleinere Zahl genommen hast.
[Manchmal muss man bei diesen Schritten hartnäckig bleiben, sich neue Formulierungen überlegen oder sie einfach wiederholen. Versuchen Sie so ruhig und neutral wie nur möglich zu bleiben. Denken Sie daran, Sie möchten den anderen weder dazu bringen, etwas zu tun, noch ihn darauf hinweisen, wo er sich irrt. Ihr Ziel ist es, ihm zu helfen, eigene Gründe zu finden.]
    Tracey: Ich weiß nicht. Vielleicht, weil mir der Gedanke nicht völlig zuwider ist, etwas mit dir zu unternehmen, das dir Spaß macht? Es muss ja nicht immer nach mir gehen. Ich mag einfach die Vorstellung nicht, mir die Hände nicht waschen zu können.
[Ist Ihnen aufgefallen, dass Tracey jetzt die Möglichkeit in Betracht zieht zu zelten? Allerdings bezieht sie sich immer noch auf das, was Keith möchte. Sein Ziel ist es, dass sie anfängt, von dem zu reden, was sie möchte.]
    Keith: Ich weiß, dass dir mein Glück am Herzen liegt, und das schätze ich sehr. Aber versuch doch einmal, dir Folgendes vorzustellen. Wenn du tatsächlich mit mir zelten würdest   – weil du das so beschlossen hast   –, was könnte daran gut sein   … ich meine gut
für dich?
[Schritt 4: Stellen Sie sich

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