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Nichts

Nichts

Titel: Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Louis
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die Nähe zu einem Affen und vertraut ihm bedenkenlos seine Sorgen an. 
       Doch Achtung; ein Affe vergisst nie!  
       Er wartet behutsam auf die richtige Gelegenheit und schlägt zurück, wenn sein Gegner dies längst nicht mehr erwartet.
      
    „Ja. Exakt das war unser Thema.“, erkläre ich.
       „ Die Anlage , wie es alle nennen. Haben Sie nicht auch das Gefühl, dass es etwas komisch scheint, gerade in Zeiten wie diesen, einen wissenschaftlichen Komplex zu betreiben, auf den selbst Länder wie die USA stolz gewesen wären? Ich meine, vor all diesen Katastrophen… in den fetten Jahren, also als noch genügend Geld dagewesen wäre! Nicht das Sie mich falsch verstehen. Will nicht…“
       Er unterbricht mich, bevor ich meine Bitte um Nachsicht vollenden kann.
       „Nein, ist ja richtig. Brian? Brian!“
       Er schaut mir in die Augen und erinnert mich erneut an Vater während ich zustimmend nicke.
       „Sehen Sie, ich dachte mir schon, dass ich Ihnen einige Dinge erklären könnte. Wie gesagt, ich hatte Ihr Gespräch bereits verfolgen dürfen. Ungewollt…, dafür bitte ich nochmals um Entschuldigung. Darf ich Ihnen denn meine persönliche Meinung überhaupt mitteilen?“, fragt er so zuvorkommend, dass ich mir überlege wie wohl seine Reaktion wäre, falls jetzt jemand mit Nein antworten würde.
       Doch mir zumindest käme ein Nein niemals in den Sinn. Nicht jetzt. Vielleicht hat er ja etwas mehr zu bieten als George oder unser verschwitzter Guide. Daher nicke ich diesmal betont deutlicher.
       „Wissen Sie, seit Beginn aller Zivilisationen haben sich immer einige Menschen damit beschäftigt, mehr über die Welt herauszufinden als all die anderen. Einzelgänger, introvertierte Spinner oder neugierige Wirrköpfe. Menschen, die in einer dunklen Höhle oder vor stupiden Rechenmaschinen saßen und kein Ende finden konnten, weil sie sich selbst immer neue, noch schwerere Fragen aufgetischt haben. Während sich die meisten Menschen damit zufrieden geben, dass sie existieren, wollten diese Leute herausfinden, warum und vor allem wie unsere Welt funktioniert. Kein Zweifel, durch das Wissen um das heliozentrische System, wie unsere Sonne funktioniert oder warum der Himmel blau ist, wurde letzten Endes das Leben aller vervollkommnet. Und das darf keinesfalls aufhören. Das Verständnis von Wissenschaft und Forschung ist nach wie vor sehr wichtig für die Gesellschaft...“
       Mit einer angenehmen Stimme und perfekter Aussprache zieht er mich immer mehr in seinen Bann.
       „In schlimmen Zeiten wie diesen sogar von fundamentaler Bedeutung. Auch wenn ein Wissenschaftler im Prinzip nur bemüht ist, seine eigene Neugier zu befriedigen, so entstanden und entstehen dadurch immer wieder ganz praktische Anwendungen. Darum ist… oder besser war es… eines der wichtigsten Ziele beinahe jeder Nation, Grundlagenwissen zu erlangen und Grundlagenwissen voranzutreiben. Neue Ideen zu entfalten und Entdeckungen zu machen, sind der einzige Weg in Wirtschaftsunabhängigkeit und damit zu Wohlstand, Bildung und Kultur. Nun, einige der führenden Länder gaben einen beachtlichen Teil ihres Bruttosozialproduktes für die Forschung aus, wie Sie wissen. Aber - meine Herren, wem sage ich das - es gibt Forschungsgebiete, in denen die notwendigen Ausstattungen so teuer sind, dass sie ausschließlich mit Hilfe internationaler Anstrengungen und Kooperationen bereitgestellt werden können. Was die Erforschung von Elementarteilchen im Besonderen betrifft, konnten es sich selbst die wirtschaftlich mächtigsten Länder oder Unionen nicht mehr leisten, Labore zu unterhalten. Mister Barron, ich erinnere mich noch gut an letztes Jahr, als Ihr Fermilab überraschend geschlossen wurde. In Wirklichkeit ging es dabei einzig und allein ums Geld. Um nichts anderes als finanzielle Mittel. Die USA sahen keinen Bedarf mehr an intensiver Grundlagenforschung. Ebenso wenig wie die übrigen Länder. Und das AGG übernahm diese Meinung, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken. Wohin uns das geführt hat..., schauen Sie sich unsere Welt an! Ein einziges Desaster.“
       Lorenz Barkley macht eine Pause. Er faltet die Hände und lehnt sich dabei bedacht etwas vor, so dass der Lichtschein der Deckenlampe sein Gesicht seltsam zu verformen scheint. Kneift die braunen Augen leicht zusammen, so dass sie fast schwarz werden und fährt dann fort:
       „Sie fragen sich, was EINAI ist, oder wer eine solche Anlage betreiben kann? EINAI

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