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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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sie schon eingecheckt?«
    »Ja. Nur Handgepäck.«
    »Für zwei Wochen in Washington?«
    »Kleidersäcke.«
    »Und sie sind zu keinem weiteren Check-in-Schalter gegangen?«
    »Nein. Sie scheinen nach Heathrow zu fliegen.«
    Ich ging zur Theke hinüber und holte zwei Tassen
    Kaffee.
    Ich sah, daß sie die einzigen Iren in der Bar waren, weil alle anderen Guinness-Polohemden trugen und Pint-Gläser mit dem schwarzen Zeug vor sich stehen hatten.
    Die beiden tranken Budweiser aus der Flasche und sahen sich die Fußballübertragung im Fernsehen an. Beide hatten Zigaretten angezündet und qualmten wie wild; hätte ich sie in einer Bar in Londonderry beobachtet, hätte ich das für ein Zeichen der Nervosität gehalten, aber bei Aer Lingus gibt es nur Nichtraucherflüge, und diese beiden Jungs taten offenbar etwas für ihren
    Nikotinspiegel, bevor sie an Bord gingen.
    Beide sahen wie hundertprozentige Touristen aus: gut 46
    rasiert, frisch gewaschenes Haar, nicht elegant wie Geschäftsleute, nicht abgerissen wie Schmutzfinken. Im Grunde genommen waren sie so unauffällig, daß niemand sie eines zweiten Blickes würdigte, was darauf schließen ließ, daß sie clever waren – und das war ein Problem für mich. Hätten sie auffällig, selbstbewußt oder nervös gewirkt, hätte ich gewußt, daß ich es mit Spielern aus der zweiten oder dritten Liga zu tun hatte – ein einfacher Job.
    Aber diese Jungs waren erstklassig; sie waren weit davon entfernt, an der Bogside herumzuhängen und darauf zu warten, ob sie jemandem die Kniescheiben zertrümmern konnten.
    Überall wimmelte es von Kindern, die lachend und
    schreiend Fangen spielten, während Mütter hinter
    Zweijährigen hinterherkreischten, die sich losgerissen hatten, um im Terminal auf Entdeckungsreise zu gehen.
    Je mehr Lärm und Trubel hier herrschte, desto besser für uns. Ich stellte die beiden Tassen auf den Tisch und setzte mich. Euan sollte mir möglichst viel über die beiden erzählen, bevor sie an Bord gingen.
    »Ich beschatte McGear seit Derry«, sagte Euan. »Er ist im Sinn-Fein-Büro in der Cable Street gewesen –
    vermutlich, um sich seine Anweisungen zu holen – und von dort aus nach Belfast gefahren. Die Spooks haben versucht, ihn abzuhören, aber das hat nicht geklappt.
    Ansonsten gibt’s eigentlich nichts zu berichten. Die beiden haben in einem Flohhotel übernachtet, sind dann hierhergeflogen. Sie sind seit etwa zwei Stunden hier.
    Den Flug haben sie mit auf ihre Decknamen ausgestellten Kreditkarten gebucht. Ihre Tarnung ist gut. Sie haben 47
    sogar die von Virgin gestellten Anhänger für
    Kabinengepäck angebracht, damit nur ja nichts
    schiefgeht.«
    »Wo wohnen sie in Washington?«
    »Das weiß ich nicht. Sie haben alles erst in letzter Minute gebucht, und Ostern fällt in die Hauptreisezeit. In Washington gibt’s ungefähr zehn Hotels, die mit Virgin zusammenarbeiten. Wahrscheinlich ist’s eines von denen, aber das haben wir nicht mehr feststellen können.«
    »Ist das alles?« fragte ich.
    »Leider ja. Ich weiß nicht, wie sie vom Flughafen aus weiterfahren wollen, aber sie sind anscheinend
    tatsächlich nach Washington unterwegs, alter Junge.«
    Damit war das Thema aus Euans Sicht erledigt, und wir hatten Zeit, über alles mögliche zu quatschen. »Kommst du noch oft mit Kev zusammen?«
    Euan trank einen Schluck Kaffee und nickte. »Yeah, er ist jetzt in Washington; er ist anscheinend ziemlich erfolgreich. Marsha und den Kindern geht’s gut. Ich habe sie vor ungefähr vier Monaten besucht. Er ist befördert worden, und sie haben sich ein Plastikhaus in einer guten Wohngegend gekauft. Ein ›Landhaus‹, wie’s in der
    Werbung heißt.«
    Euan grinste und sah dabei mit dem weißen
    Schaumstreifen auf der Oberlippe wie der
    Weihnachtsmann aus. Er selbst lebte in dem aus
    Naturstein erbauten Haus eines Schafzüchters im
    einsamsten Gebiet der Black Mountains in Wales. Sein nächster Nachbar wohnte gut zwei Meilen von ihm
    entfernt auf der anderen Seite des Tals.
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    »Marsha liebt Washington – dort versucht keiner,
    Löcher in ihren Wagen zu schießen«, sagte ich.
    Marsha, eine Amerikanerin, war Kevs zweite Frau.
    Nach seinem Ausscheiden aus dem Regiment war er mit ihr in die Staaten übergesiedelt und zur DEA gegangen.
    Er hatte drei erwachsene Kinder aus erster Ehe und zwei aus der mit Marsha: Kelly und Aida.
    »Ist Slack Pat noch immer drüben?«
    »Ich glaube schon, aber du weißt ja, wie Pat ist: Gerade wollte er Zimmermann werden, und im

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