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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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nicht hin; ich hätte mir auch eine Guinness-Mütze kaufen sollen.
    Was sollte ich machen, wenn wir in Washington
    ankamen? Ich wußte nicht, ob die beiden abgeholt
    werden würden, ob sie ein Taxi nahmen, mit dem Bus fahren oder vom Hotel abgeholt werden würden. Heiter konnte es auch werden, wenn sie anfingen, kreuz und quer durch die Stadt zu fahren. Ich kannte Washington einigermaßen, aber für solche Zwecke bei weitem nicht gut genug.
    Die beiden qualmten noch immer wie Versuchshunde
    im Labor. Ich setzte mich auf eine Bank und griff nach der auf dem Sitz neben mir liegenden Zeitung. Während sie sich an der Bar stehend unterhielten, begann McGear, in seiner Jackentasche nach Kleingeld zu suchen. Er machte plötzlich einen entschlossenen Eindruck; ich vermutete, daß er zum Kaugummiautomaten oder zu den Telefonen gehen würde.
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    Dann beugte er sich mit einem Geldschein in der Hand über die Theke und bat den Barkeeper, ihm den Schein zu wechseln. Ich saß sechs bis sieben Meter von den beiden entfernt ziemlich genau hinter ihnen, so daß sie mich selbst dann nicht im peripheren Blickfeld hatten, wenn sie ihre Köpfe um fünfundvierzig Grad zur Seite drehten.
    McGear war zum Kaugummiautomaten unterwegs,
    ging aber daran vorbei. Also wollte er telefonieren.
    Ich stand auf, schlenderte zum Zeitungsstand hinüber und gab vor, mich für die davor aufgestellten
    Drehständer mit Taschenbüchern zu interessieren.
    McGear nahm den Hörer ab, warf mehrere
    Pfundmünzen ein und wählte. Die Telefonnummer las er von einem Zettel ab – folglich war es keine, die er häufig anrief. Ich sah auf meine G Shock; sie zeigte 16 Uhr 16
    an. In dem kleinen Display wurde immer noch eine
    zweite Zeit angezeigt. Falls hier im Warteraum
    irgendwelche Iraker waren, die wissen wollten, wie spät es in Bagdad war, war ich ihr Mann.
    Ich zählte rasch mein Kleingeld. Ich hatte ungefähr zweieinhalb Pfund, aber für das, was ich vorhatte, würde ich mehr brauchen. Also ging ich in den Laden, kaufte eine Zeitung und zahlte mit einer Zwanzigpfundnote. Die Frau hinter der Theke war sichtlich beeindruckt.
    McGear beendete sein Gespräch und ging an die Bar zurück. Kerr und er hatten offenbar nicht vor, ihren Platz zu verlassen; beide bestellten sich noch ein Bier, schlugen ihre Zeitungen auf und zündeten sich neue Zigaretten an.
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    Ich ließ mir noch ein paar Minuten Zeit, bevor ich zu dem Telefon hinüberschlenderte, das McGear zuvor
    benutzt hatte. Nachdem ich mehrere Pfundmünzen
    eingeworfen hatte, suchte ich eine Nummer auf dem Apparat. Ich konnte keine entdecken, aber das machte nichts; die Nachforschungen würden nur etwas länger dauern.
    Ich wählte eine Nummer in London. »Guten Tag«,
    sagte eine Frauenstimme. »Ihre PIN, bitte?«
    »Zwo-vier-zwo-zwo.« Diese Ziffern würde ich nie
    vergessen; sie waren die erste Hälfte meiner
    Personenkennziffer in der Army, die ich seit dem
    sechzehnten Lebensjahr gehabt hatte.
    »Haben Sie eine Nummer?« fragte sie.
    »Nein. Bitte diesen Apparat.«
    »Augenblick.«
    Ich hörte ein Klicken, dann nichts mehr. Ich behielt die Akteure im Auge und warf weitere Geldstücke ein. Nach ungefähr einer Minute meldete sie sich wieder.
    »Für welche Zeiten interessieren Sie sich?«
    »Ich möchte die Zeit von 16 Uhr 13 bis jetzt buchen.«
    »Verstanden. Soll ich Sie anrufen oder rufen Sie
    zurück?«
    »Ich rufe zurück. In zehn Minuten?«
    »Verstanden. Goodbye.«
    Mehr war nicht erforderlich. Man kann weltweit von jedem Ort aus anrufen und die Firma feststellen lassen, wohin von einem bestimmten Apparat aus telefoniert worden ist.
    Zehn Minuten später rief ich nochmals an. Nachdem 54
    ich erneut meine PIN angegeben hatte, sagte die Frau:
    »Nichts bis 16 Uhr 16. Dann eine Nummer in
    Washington, D.C.: null-null-eins, sieben-null-drei, sechs-sechs-eins, acht-zwo-drei-null. Washington Flyer Taxis.«
    Ich notierte mir die Nummer, bedankte mich, hängte ein und wählte sie sofort.
    »Guten Morgen. Washington Flyer Taxis, Gerry am
    Apparat. Was kann ich für Sie tun?«
    »Hören Sie, ich müßte wissen, ob ein Mr. Ashdown
    oder Mr. Lindsay bei Ihnen ein Taxi bestellt hat. Ich möchte sichergehen, daß sie rechtzeitig zu einer
    Besprechung kommen.«
    »Gewiß, Sir, die Buchung ist eben reingekommen. Ein Wagen holt sie vom Dulles Airport ab, Ankunft mit Flug Nummer …«
    Ich unterbrach ihn. »Bringt er sie ins Hotel oder gleich zu mir nach Tyson’s Corner?«
    »Augenblick, ich sehe mal nach, Sir …

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