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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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sagte sie lächelnd. Sie war mir offenbar wieder gut, weil ich ihr das Haar frottiert und sie in trockene Sachen gesteckt hatte.
    »Zehn Minuten, okay?«
    Ich schloß die Tür, horchte, hörte Kelly innen den Riegel vorschieben und hängte das Schild an den
    Türknopf. Links von mir erweiterte sich der Korridor zu einer Nische mit Automaten für Getränke und Snacks.
    Mit einer Coladose in der Hand ging ich an unserem Zimmer vorbei zum Lift. Rechts davon befand sich der Notausgang, der zu einem Treppenhaus aus Stahlbeton führte. Ich wußte, daß die Brandschutzvorschriften bestimmten, daß diese Treppe auch aufs Dach führen mußte; falls unten ein Brand ausbrach, sollten die Eingeschlossenen mit Hubschraubern gerettet werden können.
    Ich stieg die Treppe hinauf. Eine zweiflüglige
    feuersichere Tür führte aufs Dach hinauf; man brauchte nur den Griff herunterzudrücken, um sie zu öffnen. An der Tür hing kein Warnschild, sie sei alarmgesichert, aber das mußte ich überprüfen. Ich suchte den Türrahmen ab, ohne einen Kontakt zu entdecken, der einen Stromkreis unterbrochen und Alarm ausgelöst hätte, drückte den Griff hinunter und stieß die Tür auf. Kein schrilles 221
    Geklingel.
    Das Flachdach war mit ziemlich grobem Kies bedeckt.
    Ich sammelte ein paar größere Steine ein und klemmte sie in die Tür, um sie offenzuhalten.
    Auf dem Washington National Airport landete ein
    Flugzeug, dessen Landescheinwerfer im Nieselregen gerade noch erkennbar waren. Die Satellitenschüssel stand in der entferntesten Dachecke. Außerdem gab es hier oben ein grüngestrichenes Gehäuse aus Aluminium, das vermutlich den Elektroantrieb des Aufzugs enthielt.
    Die etwa einen Meter hohe Dachbrüstung machte mich vom Hotelparkplatz aus unsichtbar, aber von der
    Stadtautobahn mußte ich zu sehen sein.
    Ich stapfte durch den Kies zu der dem Potomac
    zugewandten Dachseite. Aus dieser Perspektive konnte ich das Flachdach des Zielgebäudes mit seinen
    Lüftungsöffnungen sehen. Es war rechteckig und
    überraschend groß. Dahinter lag unbebautes Gelände mit eingeschlagenen Pflöcken, die darauf schließen ließen, daß es als Baugelände verkauft werden sollte. Hinter einer Baumreihe und dem Ende der Startbahn war gerade noch der Fluß zu sehen.
    Auf dem Rückweg stieg ich wieder über mehrere dicke Elektrokabel hinweg und blieb vor dem Aufzuggehäuse stehen. Als nächstes brauchte ich einen Stromanschluß.
    Die Überwachungskamera, die ich aufstellen wollte, ließ sich auch mit Akkus betreiben, deren Betriebsdauer aber ungewiß war. Ich sah mir noch rasch die Tür des
    Aufzugsgehäuses an. Sie war mit einem Schloß in
    einfachster Ausführung gesichert, das sich mühelos 222
    würde knacken lassen.

    In unserem Zimmer suchte ich mir aus den Gelben Seiten die Adressen einiger Pfandleiher heraus.
    Dann ging ich ins Bad, setzte mich auf den
    Wannenrand und drückte die Patronen aus den
    Pistolenmagazinen, um die Federn zu entlasten. Das braucht man nicht jeden Tag zu tun, aber es ist
    gelegentlich nötig. An den meisten Ladehemmungen ist das Magazin schuld. Ich wußte nicht, wie lange es schon gefüllt war; ich konnte einen Schuß abgeben, und die nächste Patrone würde steckenbleiben, weil die
    Magazinfeder klemmte. Deswegen ist ein Revolver
    manchmal besser, der selbst dann noch funktioniert, wenn man ihn jahrelang geladen aufbewahrt. Ich
    entleerte die Magazine in meine Taschen, damit ich alles bei mir hatte: Munition, Magazine und Pistole.
    Ich kam aus dem Bad zurück, schrieb mir eine
    Einkaufsliste mit den Sachen auf, die ich brauchen würde, und zählte mein Geld nach. Für heute reichte es jedenfalls. Morgen konnte ich wieder Geld abheben.
    Um Kelly machte ich mir keine Sorgen. Sie hatte
    reichlich zu essen und schlief ohnehin schon halb. Ich drehte den Thermostat der Klimaanlage noch höher. In der Wärme würde sie noch schläfriger werden.
    »Ich gehe noch mal los und kaufe dir Malbücher,
    Buntstifte und solche Sachen. Soll ich dir was von Micky D’s mitbringen?«
    »Kann ich diesmal süßsaure Sauce zu meinen Fritten haben? Darf ich mitkommen?«
    223
    »Das Wetter ist zu scheußlich. Ich will nicht, daß du dich erkältest.«
    Sie stand wortlos auf und ging zur Tür, um sie hinter mir zu verriegeln.
    Ich verließ das Hotel und ging zur Metrostation.

17
    Die Washingtoner Metro ist schnell und leise, sauber und effizient – praktisch alles, was eine U-Bahn sein sollte.
    Die Waggons sind geräumig und angenehm beleuchtet,

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