Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Titel: Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
Vom Netzwerk:
Gerüche, ich hab' noch nie Mottenpulver benutzt, geschweige denn gerochen. Nun weiß ich's.
     
     
    Unter vielen „Ohs" und „ Ahs " fördere ich ein Brautkleid zu Tage, das früher wohl mal weiß gewesen ist, aber mittlerweile einen gelblichen Graustich aufweist... ein Schleier ist auch dabei. Alle klatschen und johlen!
    „Ist nur 'n Vorschlag, kannst dir aber auch was anderes anziehen ... einen schicken Anzug z.B., hier - das ist das Hauptgeschenk - wir haben gesammelt, aber du kriegst das Geld nur, wenn du 's für deine Hochzeit mit Jan ausgibst!" Ein Scheck mit sage und schreibe 500 Euro. Ich bin total platt.
    „Ihr meint das nicht ernst", wage ich zu bezweifeln.
    „Doch, klar!"
    „Was denkst du denn?"
    „Aber sicher!"
    „... ' türlich , logo!"
    „Nick, du traust dich! Ey - der war gut - habt ihr gemerkt? Nick 'traut' sich", höre ich Heinzi aus der Wortmenge heraus über seine eigene Spitzfindigkeit lachen. Gott, sie meinen es wahrhaftig ernst und überhaupt nicht bösartig!
    „Jetzt lasst den Lütten mal in Ruh'!", sagt Frau Keller mütterlich und hakt sich bei mir unter, „ich will mit Nick noch mal alleine schnacken und sie schiebt mich ins Büro.
    Schließt die Tür und drückt mich auf einen Stuhl.
    „Ja, min Jung, was sagste nu? Alle waren begeistert, als ich erzählte, was du letzten Sonnabend für 'nen tollen Strip hingelegt hast im Auto und deinem Jan einen Heiratsantrag gemacht hast, der's in sich hatte - Donnerwetter - der war nicht von schlechten Eltern ... also ich hätte sofort ja gesagt ... hat dein hübsches Mannsbild denn nun auch eingewilligt?" Ich schüttle lachend den Kopf.
    „Frau Keller, ich war ... ein bisschen blau, wissen Sie", beginne ich, doch sie winkt ab.
    „Ach, was! Kennste den Spruch? Kinder und Betrunkene sagen die Wahrheit ... und 'n Körnchen Wahrheit war da bestimmt mit bei ... egal, der Scheck kommt hier in meine Kasse und wenn's soweit ist, dann sagst du Bescheid und ich schließ' die denn wieder auf, nech ?"
    Ich glaube, ich sollte noch mal ein ernstes Wort mit Jan reden.
     
     
     
J A N
     
    Frau Fricke ist sichtlich bemüht, wieder ein gutes Verhältnis zwischen uns herzustellen und ich gehe freundlich auf ihre kleinen Annäherungen ein. Bedanke mich besonders für den Kaffee und sage ihr, wie gut ihr die Jeans und der Rolli stehen. Ich meine es aufrichtig ernst, denn es ist mir sofort aufgefallen, als sie reinkam. Diese altbackenen Kostüme, die sie sonst immer trägt, sind wirklich schauderhaft. Ich kann von mir nicht behaupten, von Mode Ahnung zu haben, aber ich fühl's irgendwie, dass ihre Kleidung nicht gerade der letzte Schrei war. Mit der Jeans wirkt sie gleich um Jahre jünger. Warum stellt sie ihr Licht bloß so unter den Scheffel und macht auf Trudehen ? Sie ist doch echt nicht hässlich und eine gute Figur hat sie auch. Und wenn sie sich jetzt noch einen flotten Haarschnitt machen und auf den öden strengen Zopf verzichten würde ... aber ich will nicht zu viel auf einmal verlangen, vielleicht kommt sie ja irgendwann von selber drauf.
    „Ist Ihnen das eigentlich recht, dass Benni jetzt am Wochenende bei Ihnen ist?", fragt sie mich mittags.
    „Was? Oh ja, ja, natürlich", sage ich, obwohl ich offiziell noch gar nichts davon weiß.
    „Wir hatten ja richtig Streit deswegen ... eigentlich hätte ich es gern, dass wir wenigstens einen Tag vom Wochenende zusammen verbringen ... diesen Samstag fahre ich nach Lüneburg zu meinen Eltern und es war erst abgemacht, dass er mitkommt ... aber jetzt spielt er ja Fußball und am Samstag ist ein Spiel ..." Und die Aussicht auf Oma und Opa nebst klammernder Mutter erschien ihm nicht sehr verlockend. Ich kann Ben gut verstehen. „Würden Sie bitte darauf achten, dass er genügend isst?", fragt sie ängstlich kurz vor Feierabend.
    „Aber sicher!", sage ich mit todernster Miene. Den Teufel werde ich tun.
     
     
    Zuhause finde ich ein Schreiben vom Gericht. Unser Scheidungstermin. Ich sehe auf's Datum. In zwei Wochen. Rechne nach. Komme auf 17 Jahre, 6 Monate und 2 Tage. Eine verdammt lange Zeit.
    Genaugenommen sind es 19 Jahre, vor unserer Hochzeit waren wir ja auch schon zwei Jahre zusammen. Als ich Renate kennen lernte, war Nick gerade sieben ... Besser, ich lasse dieses Rechnen, das führt zu nichts.
    Für immer und ewig!
    Eigentlich ein absoluter Schwachsinn, sich das vorzunehmen. Das ist doch nicht gesund. Ich meine, wenn was auseinandergeht - warum dann zusammenbleiben? Auf Biegen und Brechen - Liebe

Weitere Kostenlose Bücher