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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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erstaunt, dass sie keine Staatsanwältin geworden ist. Aber wenn man zwielichte Gestalten braucht, die nach der eigenen Pfeife tanzen …«
    »Eben. Als Verteidigerin konnte sie mit all den bösen Buben Kontakt aufnehmen, die sie für ihre Pläne benötigte.« Murphy sah sich im Wohnzimmer um. »Weißt du, was mich stört? Ich hätte erwartet, hier ein fettes Computersystem vorzufinden. Als Rick uns die vielen Kameras zeigte, hatte ich die Vision von einem riesigen Steuerpult à la James Bond, in das mindestens zehn Monitore integriert sind. Hier aber ist nirgendwo ein Computer. Nicht einmal ein Bildschirm.«
    »Sie hat wahrscheinlich einen Laptop.«
    »Ja, wahrscheinlich, aber sie musste ja eine ganze Menge Orte überwachen. Tess’ Praxis, ihre Wohnung, Cynthia Adams’ Wohnung … Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Zeit gehabt hat, jede Kamera einzeln aufzurufen, zumal sie auch noch berufstätig ist. Sie muss mindestens zwei oder drei Monitore haben, Aidan. Sonst wäre die Sache nicht möglich gewesen.«
    Aidan nickte grimmig. »Dann muss es einen anderen Ort dafür geben. Ich werde mir die Adressen dieser Firmen ansehen, und Deering zuerst.«
    »Aidan, Murphy«, rief Jack aufgeregt aus dem Schlafzimmer. »Kommt mal her.«
    Aidan blieb bei dem Anblick wie angewurzelt stehen. Die Schranktüren standen offen und zeigten Dutzende von Fotos. Ein Gesicht war ihnen nur allzu bekannt. »Swanson«, murmelte Aidan.
    Vito stand am Fuß des Bettes und hatte den dünnen Vorhang zur Seite gezogen. »Hier hängen noch mehr.«
    Aidan und Murphy beugten sich vor, um die Fotos an der Schranktür genauer zu betrachten. »Das ist in Robins Bistro aufgenommen worden. Tess hat auch eins davon.« Aber bei näherer Betrachtung zog sich sein Inneres erneut zusammen. »Sie hat Tess aus dem Bild geschnitten.«
    »Und aus allen anderen Bildern auch«, murmelte Murphy. »Sieht aus, als habe Swanson dauernd neben ihr gesessen. Miller scheint von diesem Kerl besessen zu sein.«
    Aidan warf Vito einen Blick zu. »Swanson wird seit drei Monaten vermisst.«
    »Ich dachte eigentlich, dass er tot ist, aber falls Miller ihn nicht in Ruhe gelassen und er sich bedroht gefühlt hat, hat er vielleicht die Sache mit den ›Ärzten ohne Grenzen‹ als Vorwand benutzt, um untertauchen zu können«, überlegte Murphy.
    »Schaut mal hier«, sagte Vito und trat vom Bett zurück.
    Aidan blickte unter den Betthimmel und blinzelte. »Heilige Scheiße.« Die ganze freie Fläche unter dem Vorhang war mit Bildern von Jim Swanson, der sich auszog, zugeklebt. »Sie muss die Bilder durch sein Schlafzimmerfenster gemacht haben.«
    »Ich bin gestern noch bei seiner letzten Adresse vorbeigegangen«, sagte Murphy. »Das Schlafzimmer geht zur Straße. Die Fotos könnten aus dem Haus gegenüber aufgenommen worden sein.« Er zog eine Braue hoch. »Vielleicht ist das ja ihr Spielplatz.«
    Aidan spürte einen kleinen Hoffnungsschimmer. »Dann los.«
    »Ich rufe Spinnelli an. Er kann die anderen Adressen überprüfen. Und uns verschiedene richterliche Anordnungen besorgen.«
    »Moment. Bevor ihr geht …« Jack holte aus dem Schrank ein paar Business-Schuhe. »Richtige Größe. Blut auf den Schuhbändern.« Er drehte sie um. »Kein Schlamm an den Sohlen. Wir werden sehen, ob das Blut von Bacon ist.«
    »Sie hatte also zwei Paar von diesen Schuhen«, überlegte Murphy. »Dieses und das, das sie anhatte, als sie Vito attackiert hat.«
    »Sie hatte eine ganze Menge mehr als nur das«, sagte Jack. »Seht euch das an.«
    Zwei große geöffnete Koffer lagen auf dem Boden, darin Männerkleidung.
    »Auf dem Kofferschild steht Jim Swanson. Da ist seine Brieftasche mit Führerschein, Flugticket und sein Pass. Und dies hier war in ein Hemd eingewickelt.« Jack zeigte ihnen ein Schlachtermesser mit dunklen, verkrusteten Flecken.
    Aidans Blut gefror. »Also ist er tot. Sie hat ihn umgebracht.«
    »Aber wieso?«, fragte Murphy. »Wieso hat sie das getan?«
    »Sie liebte Swanson, war wie besessen von ihm«, dachte Aidan laut. »Am Abend bevor er abfliegen wollte, betrank er sich, weißt du noch? Er ist zu Jon Carter gegangen und hat sich ausgeheult.« Er sah zu Vito. »Swanson liebte Tess, aber sie hatte ihn abgewiesen. Deshalb wollte er nach Afrika.«
    Vitos Augen weiteten sich. »Er war das? Sie hat mir davon erzählt, aber nie einen Namen genannt. Sie war todunglücklich deswegen.«
    »Spielen wir es mal durch.« Aidan zeigte auf sich. »Ich bin Amy, du Swanson. Du kommst nach

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