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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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bedeutete Neuigkeiten. Tolle Neuigkeiten. Wenn die Medien noch nichts davon wussten, dann schon sehr bald. Sie rannte auf die Straße hinaus und ignorierte den empörten Schrei eines Fußgängers, den sie angerempelt hatte.
Reagan.
In ihrem Bewusstsein materialisierte sich sein Gesicht.
Ruf Reagan an.

Dienstag, 14. März, 15.30 Uhr
    Zum Glück war Spinnellis Frau eine Förderin der schönen Künste in ihren vielfältigen Erscheinungsformen. Zum Glück hatte sie ihren Mann in der Woche zuvor zu einem Improvisationstheater mitgeschleppt, dessen Aufführung der Lieutenant spaßig genug fand, um wach zu bleiben, was offenbar nicht bei jeder Show der Fall war, zu der sie ihn mitnahm. Jedenfalls war Spinnelli nur wenige Minuten nach dem Anruf bei seiner Frau in der Lage gewesen, ihnen eine Liste mit Kontakten beim Chicago Studio Theater zu geben, welches ein bekannter Übungsplatz für Improvisationstalente war. Aidan und Murphy betraten das Theater gemeinsam und mit gezückten Marken. Es war eine Probe im Gang, und niemand betrachtete sie freundlich.
    »Ich bin Detective Murphy, und das ist mein Partner, Aidan Reagan.«
    »Und worum geht’s?«, fragte ein älterer Mann auf der Bühne.
    »Wir haben nur ein paar Fragen«, sagte Aidan. »Wir suchen nach einer Frau, die Stimmen imitiert, und wurden an Sie verwiesen.«
    Der ältere Mann setzte sich am Bühnenrand und ließ sich vorsichtig auf den Boden herab. »Ich bin der Bühnenmanager. Grant Oldham.«
    »Nun, Mr. Oldham, wie ich schon sagte, suchen wir nach einer Frau, die Stimmen imitieren kann. Und zwar sehr gut. Wir dachten, dass sie vielleicht irgendwo beim Theater arbeitet.«
    Oldham streckte sich zu voller Größe, die vielleicht knappe eins siebzig betrug. »Ich denke nicht daran, Ihnen die Namen von unseren Darstellern zu geben, damit Sie eine Hexenjagd inszenieren können.«
    »Hier geht es um eine Ermittlung in einem Mordfall, Mr. Oldham. Von Hexenjagd war keine Rede«, entgegnete Aidan freundlich. »Natürlich sind Sie keinesfalls verpflichtet, uns irgendwelche Informationen zu geben. Ist er doch nicht, oder, Murphy?«
    »Nö. Aber ich habe gehört, dass Schauspieler furchtbar seltsam sein können. Wer weiß, was wir in den Garderoben finden, wenn wir mit einem Durchsuchungsbefehl zurückkommen.«
    Es war schwer zu erkennen in dem abgedunkelten Theater, aber es schien, als sei Oldham eine Spur blasser geworden. »Sie können uns nicht ohne Grund behelligen. Das ist gegen die Verfassung.«
    Aidan seufzte. Wieso war eigentlich jedermann plötzlich Experte für Verfassung und Bürgerrechte? »Wir versuchen, einen Mörder zu finden, der bereits zwei Menschen auf dem Gewissen hat und wahrscheinlich noch weitere Morde plant. Wir bitten Sie höflich um Hilfe, aber die Sache ist wichtig genug, dass uns niemand böse sein würde, wenn wir Sie zu einem Verhör vorladen. Tun Sie das Richtige und helfen Sie uns einfach ohne Zwang.«
    Oldham stieß geräuschvoll die Luft aus. »Was wollen Sie wissen?«
    »Welche Frauen Stimmen imitieren können«, sagte Murphy. »Frauen, die wirklich talentiert sind.«
    Oldham strich sich über den kahlen Fleck auf seinem Kopf. »Mal sehen. Da ist Jen Rivers, Lani Swenson, Nicole Rivera …« Er warf einen Blick über die Schulter zu den anderen Schauspielern auf der Bühne. »Fällt euch noch jemand ein?«
    »Mary Anne Gibbs«, sagte ein Mann mit einem schütteren Ziegenbart. »Sie gibt eine großartige Liza.« Die anderen schüttelten nur stirnrunzelnd die Köpfe.
    Aidan notierte die Namen, während Murphy das Foto aus der Postfachagentur aus der Tasche zog.
    »Kennen Sie sie?«, fragte er.
    Oldham kniff die Augen zusammen. »Hey, Egypt, mach mal das Licht an, ja?« Der Ziegenbart schlenderte hinter den Vorhang, und das plötzliche helle Licht, das das Theater flutete, ließ alle blinzeln. Oldham nahm das Foto und betrachtete es eingehend. »Das Haar stimmt nicht, aber … das könnte Nicole sein. Allerdings ist das Bild ziemlich körnig. Sorry, Detectives.«
    Aidans Nackenhärchen richteten sich auf. Vielleicht waren sie einen Schritt weiter. »Wissen Sie, wo wir Nicole finden können?«
    Oldham blickte wieder über die Schulter. »Weiß einer von euch, wo Nicole sich so rumtreibt?«
    »Sie hat mal in einem Café beim Sears Tower gearbeitet«, sagte der Ziegenbart. »Keine Ahnung, ob sie’s noch immer tut. Hab sie seit ein paar Monaten nicht mehr gesehen.«
    Aidans Handy klingelte. »Entschuldigen Sie mich bitte. Bin sofort wieder

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