Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
»Ich spiele hier keine Spielchen«, warnte er.
    »Das ist kein Spiel«, entgegnete Jarlaxle ernst. »Sondern Gauntlgrym.«
    »Gauntlgrym«, bestätigte Athrogate, der neben Bruenor stand. »Ich war dort. Ich habe die Schmiede gesehen. Ich habe den Thron gesehen. Und die Geister.«
    Bei diesen letzten Worten sog Bruenor, der genau diesen Geistern erst vor kurzem begegnet war, hörbar die Luft ein, um die Fassung zu bewahren.
    Drizzt sah zu Bruenor. Sein Blick wirkte zufrieden, aber zugleich beunruhigend distanziert.
    Diese Distanz entging Jarlaxle nicht, und zu seiner Überraschung irritierte sie ihn ganz erheblich.

17
    Verzweifelte Zeiten, verzweifelte Pläne

    Bruenor schien in dem dick gepolsterten Sessel geradezu unterzugehen, nachdem er bei jedem Wort von Jarlaxle etwas tiefer gesunken war. Der Drow erklärte, wie er Gauntlgrym wiederfinden wollte. Was für Bruenor schon theoretisch eine echte Herausforderung gewesen war, erschien in diesen offenen Worten einfach nur noch entsetzlich.
    »Das Ungeheuer hat also gar nicht den Vulkanausbruch ausgelöst«, sagte Bruenor nahezu unhörbar. »Das Ungeheuer ist der Vulkan?« Bei dieser Frage sah er Drizzt an, denn er erinnerte sich an ihre scherzhaften Diskussionen, wie man einen Vulkan aufhielt.
    »Ein Urelementar des Feuers, so alt wie die Götter«, bestätigte Jarlaxle.
    »Und so stark«, sagte Bruenor.
    Jarlaxle schüttelte den Kopf. »Aber ohne einen göttlichen Verstand. Es ist die Katastrophe, aber nicht berechnend. Es ist Macht, aber nicht intelligent.«
    »Es stellt keine Armee fanatischer Anhänger auf«, fügte Drizzt hinzu.
    Diese Schlussfolgerung konnte Jarlaxle nicht unbedingt teilen.
    Bruenor betrachtete den Tisch mit den magischen Schalen, mit denen sie die Wasserelementare beschwören sollten, Schalen, welche die Monster hoffentlich lange genug bannten, bis die Ranken des Hauptturms wieder durchlässig waren und der alte Käfig erneut geschlossen war. Diese Schalen mussten sie ganz gezielt platzieren, ohne genau zu wissen, wohin …
    »König Bruenor, das ist ein Abenteuer!«, beschwor Jarlaxle den Zwerg aufgeregt. Er trat von einem Fuß auf den anderen. »König Bruenor, das ist der Weg nach Gauntlgrym! Zum echten Gauntlgrym! Danach suchst du doch, seit du dem Thron von Mithril-Halle entsagt hast.«
    »Pah!«, schnaubte Bruenor und winkte ab.
    Grinsend zwinkerte der Drow Drizzt zu. »Wir haben vielleicht noch andere Möglichkeiten und noch mehr Verbündete«, sagte er, nahm seinen Hut und setzte ihn auf seinen Kopf. »Ich bin umgehend zurück.«
    Damit war er verschwunden und ließ die drei in seiner Wohnung sitzen.
    »Ihr brauchtet meine Karten«, sagte Bruenor zu Athrogate.
    Der Zwerg mit dem schwarzen Bart zuckte mit den Schultern und nickte. »Unsere Tunnel nach Gauntlgrym sind eingestürzt. Dieser Weg ist versperrt.«
    Bruenor sah Drizzt besorgt an.
    »Das waren die Tunnel mit diesen … Ranken vom Hauptturm bis in die alte Zwergenstadt«, sagte der Drow.
    »Ja, so haben wir den Weg gefunden.«
    »Und wenn die Ranken beschädigt sind?«
    Athrogate seufzte tief. Dann sah er Bruenor mit großem Ernst ins Gesicht. »Wenn ihr nicht wollt, kann ich es euch nicht verdenken. Es ist völlig verrückt, und wir werden zweifellos dabei umkommen. Aber ich selbst habe keine andere Wahl.« Er holte tief Luft und setzte sich auf. »Ich war es, König Bruenor«, gestand Athrogate. »Jarlaxle hat es euch nicht verraten, denn er ist mein Freund. Aber ich war es, der den Hebel betätigt und das Wasser in den Ranken unterbrochen hat. Ich habe die Magie gestört und die Elementare freigelassen, die das Biest in seiner Magmagrube gehalten haben. Athrogate ist schuld daran, dass es gebrüllt hat. Athrogate hat Gauntlgrym ruiniert, und Athrogate hat Niewinter vernichtet.«
    Bruenor machte große Augen und sah zu Drizzt, auf dessen Gesicht der gleiche ungläubige Ausdruck lag.
    »Ich hatte etwas anderes erwartet«, fuhr Athrogate fort, der vor Scham über sein Geständnis die Augen niederschlug. »Ich wollte die Schmiede neu anfeuern und die Stadt wieder zum Leben erwecken.«
    »Ein waghalsiges Unterfangen, wenn man sich nicht sicher ist«, meinte Drizzt.
    »Ich … war nicht ich selbst«, stammelte der Zwerg. »Das heißt, es waren noch andere in meinem Kopf! Ein Vampir zum Beispiel und diese Hexe aus Tay.«
    »Die aus dem Entermesser, die sich irgendwie aus Jarlaxles Klebmasse befreit hat?«
    »Ihre Vorgesetzte. Die mit dem Todesring. Sie haben mich reingelegt, mich

Weitere Kostenlose Bücher