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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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gehärtet war. Die Beschläge jedoch, die zuvor aus schwarzem Eisen bestanden hatten, strahlten in makellosem Silber, obwohl sie früher vielfach zerdellt gewesen waren. Am prächtigsten jedoch war der schäumende Krug in der Mitte. Auch er leuchtete silbern, und der Schaum darauf wirkte wie echt, so weiß und perfekt war er.
    »Die Axt«, fügte Jarlaxle hinzu. Auch das hatten alle schon bemerkt, denn diese Veränderung war unübersehbar. Der Kopf der Axt glänzte silbern, und seine tödliche Schneide funkelte. Man sah noch immer die Spuren vieler Kämpfe daran, denn die Zwergengötter hätten es zweifellos als Beleidigung angesehen, Bruenor diese Ehrenzeichen zu nehmen, aber jeder konnte erkennen, welche innere Kraft sie ausstrahlte. Sie leuchtete, als würde sie um ihre Freisetzung betteln.
    »Was hast du getan?«, fragte Jarlaxle.
    Bruenor murmelte nur: »Mit denen von einst geredet.« Dann schlug er seine Axt auf den Schild.
    Ein Geräusch am anderen Ende der Höhle ließ sie herumfahren. Drizzt riss Taulmaril von der Schulter. Athrogate und Bruenor bezogen neben ihm Stellung. Jarlaxle glitt ein paar Schritte zurück und zückte zwei Zauberstäbe.
    »Da kommen sie«, stellte Dahlia fest, die direkt hinter Drizzt stand. Mit ihrem Stab stupste sie ihn zur Seite und trat zwischen ihn und Athrogate.
    Drizzt sah Bruenor an, auf dessen Gesicht ein seltsamer Ausdruck lag. Nach einem flüchtigen Blick zu dem Drow nahm der Zwerg die Axt in die Schildhand und streckte den Schildarm vor sich aus. Er starrte auf die Rückseite des Schildes und schob die freie Hand vor, als würde er direkt in den Schild hineingreifen.
    Alle rissen die Augen auf, als Bruenor den Arm zurückzog, denn nun hielt er einen Humpen in der Hand, auf dem eine große Schaumkrone tropfte. Er blickte wieder in den Schild und machte noch größere Augen, reichte den Krug an Drizzt weiter und griff noch einmal hinein.
    »He, und ich?«, verlangte Athrogate.
    Drizzt gab ihm den ersten Krug und drehte sich gerade rechtzeitig um, um Bruenor den nächsten abzunehmen, der an Dahlia ging, während Bruenor auch schon den dritten herauszog. Dieser Krug blieb bei Drizzt, den vierten bekam Jarlaxle, und den fünften und letzten behielt Bruenor für sich.
    »Na, das ist ja mal ein ordentlicher Schild!«, sagte Athrogate.
    »Wir haben ja auch sehr ordentliche Götter«, erwiderte Bruenor. Athrogate grinste.
    »Was ist das?«, fragte Dahlia.
    »Was für Knochenbrecher, hoffe ich«, sagte Athrogate.
    Die beiden Drow und die Elfe warfen einen verunsicherten Blick auf ihre Krüge, aber Bruenor und Athrogate zögerten keinen Augenblick, sondern prosteten sich zu und tranken in langen Zügen.
    Beide schienen vor Kraft anzuschwellen. Athrogate stieß seinen leeren Metallhumpen noch vorn und zerquetschte ihn in der Hand. Dann warf er ihn weg und hob seine Morgensterne.
    »Bei Moradins Arsch und Clangeddins Bart, was ist denn da wohl geschehen?«, deklamierte er. »Fünf Krieger, gestählt und kampfbereit, wer hätte das je gesehen? Doch staunen die Götter und hadern und zagen, lädt ein König zwei Drow und ’ne Elfe zum Gelage!«
    »Bruhaha!« Diesmal brüllte nicht Athrogate, sondern Bruenor vor Lachen.
    »Trinkt, ihr Dummköpfe!«, forderte Athrogate die Elfen auf. »Und lasst euch von der Macht der Zwergengötter durchströmen!«
    Drizzt wagte als Erster einen großen Schluck. Er sah die anderen an, nickte, trank aus und warf den Humpen weg.
    Bruenor blinzelte. Plötzlich glaubte er, viel klarer zu sehen, und als er Axt und Schild hob, kamen sie ihm leichter vor.
    »Eine Art Zaubertrank«, stellte Jarlaxle fest. »Was für ein Schild!«
    »Achtet die Schmiede von Gauntlgrym!«, sagte Bruenor. »Alte Magie. Gute Magie.«
    »Zwergenmagie«, ergänzte Athrogate.
    Mehr Lärm im Gang gegenüber brachte sie in die Gegenwart zurück.
    »Sie haben einen Drachen«, erinnerte Drizzt die anderen. »Wir sollten uns verteilen.«
    »Bleib an meiner Seite, Elf«, verlangte Bruenor, während die anderen zu beiden Flanken auswichen.
    »Nein, wir sollten Bruenor direkt zu dem Hebel schicken«, erklärte Jarlaxle.
    »Ja«, sagte Athrogate, »und ich kenne den Weg.«
    Doch als er gerade zu der kleinen Seitentür laufen wollte, hielt ihn ein Tumult auf der anderen Seite zurück. Wie die Übrigen sah er den Drachen aus dem Tunnel springen.
    Jedenfalls glaubten sie das im ersten Moment. Bis ihnen klar wurde, dass dies nur der Drachenkopf war, der aus dem Tunnel geworfen wurde. Er rollte

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