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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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wollte sichergehen. Er wusste nicht, ob die beiden wirklich an Dahlias Verschwinden beteiligt gewesen waren, aber Ambergris hatte eine ähnliche Ahnung gehabt, und in den letzten Tagen hatte Afafrenfere nichts von dem Glauben abbringen können, hier zwei gewissenlose Schurken vor sich zu haben. Sie hatten etwas zu verbergen, auch wenn er noch nicht genau wusste, was es war.
    Leise suchte der Mönch das Deck nach Hinweisen ab. Alles erschien ganz normal … bis ihm das Licht auffiel, das durch ein paar Ritzen aus dem Laderaum drang, nicht aus der Kabine.
    Afafrenfere stammte aus den Blutsteinlanden und kannte sich mit Schiffen nicht besonders gut aus, aber auf einigen war er schon gewesen. Seiner Erfahrung nach dürften die Arbeiter keine Möglichkeit haben, aus der Kabine direkt unter Deck zu gelangen. Er kehrte zur Kabine zurück, wo die beiden immer noch zu hören waren. Der Jüngere beschwerte sich gerade über den Rauch aus der Pfeife des Alten.
    Gegenüber der Kabinentür lag die Luke zum Laderaum. Es würde nicht leicht sein, ungesehen dorthinzugelangen, dachte der Mönch, kroch aber dennoch langsam darauf zu.
    »Raus mit dir! Verschwinde, du alter Stinker!«, hörte er von drinnen.
    Erschrocken sprang der Mönch auf und machte einen Satz, als die Tür aufgerissen wurde und der alte Mann herausstürmte.
    Der Gestank seiner Pfeife war in der Tat abscheulich. Hustend baute sich der Seebär unter Afafrenfere auf, der sich wie eine Schlange um die Rah des Großmasts geschlungen hatte. Die Kabinentür stand noch immer offen und knarrte leise, als sie mit dem Schaukeln des Boots langsam hin und her schwang. Afafrenfere erhaschte einen Blick auf den anderen Mann, der drinnen offenbar ein Essen zubereitete.
    Der Alte ging zur Reling und sah aufs Meer hinaus.
    Afafrenfere rutschte über ihm an der Rah entlang. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass der andere wirklich abgelenkt war, ließ der Mönch sich auf sein Opfer fallen. Er schlug dem Mann den rechten Unterarm fest gegen die Kehle, und mit der linken Hand packte er von hinten eine Handvoll Haare und ein Ohr und drückte seinen Kopf nach vorn, um den Würgegriff weiter zu schließen. Nach wenigen Augenblicken erschlaffte der Arbeiter in Afafrenferes starkem Griff, und der Mönch ließ den Bewusstlosen auf das Deck sinken.
    Er hielt sich nicht lange auf, sondern brach gewaltsam durch die Tür in die Kabine und packte den anderen Mann auf ähnliche Weise. Bald darauf saßen beide gefesselt und geknebelt Rücken an Rücken in der Kabine, während der Mönch vorsichtig zur Luke schlich.
    Auf dem Bauch liegend spähte Afafrenfere durch die Ritzen in den Laderaum. Dabei achtete er gut darauf, keinen Laut von sich zu geben – obwohl er dort Dahlia entdeckte, die ebenfalls geknebelt an einen Stuhl gebunden war. Und auf der anderen Seite saß Effron und starrte sie an.
    Dahlia konnte ihm nicht in die Augen sehen, stellte Afafrenfere fest. Er rief sich alles ins Gedächtnis, was er über den gefährlichen Hexer wusste. Was war da zwischen Effron und Dahlia? Warum hatte er sie gefangen genommen, und warum war er überhaupt noch auf Toril? Afafrenfere wusste schließlich, dass Effron jederzeit mit ihr zusammen ins Schattenreich zurückkehren könnte.
    Es steckte also mehr dahinter, und Afafrenfere wollte davon erfahren.
    Deshalb wartete er, während es immer dunkler wurde. Der Mondstellung nach war es bereits nach Mitternacht, als Effron sich schließlich rührte.
    Der junge Tiefling ging zu Dahlia und zog ihr den Knebel heraus.
    »Jetzt schlafen alle«, sagte er. »Keiner wird dich schreien hören.«
    »Ich werde nicht schreien«, erwiderte Dahlia, ohne ihn anzusehen.
    »Ich könnte dafür sorgen.«
    Nicht einmal jetzt blickte sie auf. Wo war der Hitzkopf, den Afafrenfere kannte? Wenn Drizzt oder Entreri oder sonst jemand in Letzthafen so mit ihr gesprochen hätte, hätte sie ihnen ins Gesicht gespuckt, ob gefesselt oder nicht.
    »Weißt du, wie sehr ich dich hasse?«, fragte Effron.
    »Kein Wunder«, flüsterte Dahlia kaum hörbar und zutiefst zerknirscht.
    »Warum also?«, herrschte er sie an. Seine Stimme wurde lauter und zitterte. »Wenn die Erinnerung dir derart wehtut, warum?«
    »Das kannst du nicht verstehen.«
    »Versuche es!«
    »Weil du aussahst wie er!«, schrie Dahlia ihn schließlich an und öffnete die tränennassen Lider. »Du hast ausgesehen wie er. Wann immer ich dich angesehen habe, habe ich nur ihn gesehen!«
    »Erzgo Alegni?«
    »Sprich diesen Namen

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