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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Doch Dahlia ließ sich in Bezug auf Drizzt auf keinerlei Diskussion mehr ein, und als Entreri das Thema noch einmal anschnitt, fiel sie über ihn her und erstickte seine Worte mit einem gierigen, leidenschaftlichen Kuss.
    Und obwohl sie vorgehabt hatte, genau das vorzutäuschen, um ihr wahres Ziel zu erreichen, war dieses Ziel jetzt in den Hintergrund gerückt und ihre Gier nicht gespielt.
    Sie griff nach seinem Hemd und nestelte die Knöpfe auf. Entreri wollte halbherzig protestieren, aber seine Einwände waren den Empfindungen, die Dahlia in ihm weckte, nicht gewachsen.
    Ein Stück weiter öffnete sich eine Tür zum Gang, aus der ein Schattengesicht zu Entreris Zimmer hinüberspähte.
    Die Geräusche, die herausdrangen, verrieten deutlich, was sich hinter dieser Tür abspielte. Der Beobachter runzelte die Stirn.
    Effron Alegni widerstand dem Impuls, in das Zimmer zu stürmen und das Paar mit einem Hagel magischer Geschosse einzudecken. Er erinnerte sich an Draygo Quicks Warnung. Allerdings hatte diese sich ausdrücklich auf Drizzt bezogen, nicht auf diese zwei.
    Er konnte also ruhig losziehen und sie umbringen, solange sie abgelenkt waren …
    Aber er tat es nicht.
    Effron schloss die Tür, lehnte sich dagegen und atmete tief durch.
    Das schräg einfallende Morgenlicht drang durch die schmutzige Scheibe und beschien die helle Haut von Dahlia, die immer noch schlief.
    Artemis Entreri betrachtete sie.
    Er dachte über seine Pläne nach. Er hatte nicht versehentlich »uns« gesagt und sich damit zu der Gruppe gezählt, die Baldurs Tor auf der Elritze verlassen würde, denn genau das hatte er vor. Schließlich war das Schiff auf dem Weg nach Memnon, auch wenn Drizzt, Dahlia und die anderen das nicht wussten. Je näher Entreri Calimhafen kam, desto besser, fand er.
    Aber warum?
    Was wartete in Calimhafen eigentlich auf ihn? Dwahvel war schon lange tot. In Calimhafen hatte Entreri nicht mehr Freunde als überall sonst auf dieser erbärmlichen Welt.
    Eigentlich hatte er gar keine Freunde.
    Er sah Dahlia an.
    Und geriet ins Grübeln.

Kapitel 12
    Das verzweifelte Kind
    Effron hatte schlechte Laune, als er anderntags zum Hafen von Baldurs Tor lief, was unter anderem dem Umstand geschuldet war, dass seine Mutter eine wilde Nacht hinter sich hatte. Ausgerechnet mit Artemis Entreri – Barrabas dem Grauen –, einem Mann, den Effron seit ihrem gemeinsamen Dienst unter Erzgo Alegni gründlich verabscheute.
    Dieser Mann hatte Effrons besten Versuch vereitelt, Dahlia zu fangen, und war den Tiefling bei dem gescheiterten Hinterhalt von Cavus Dun teuer zu stehen gekommen, sowohl in Bezug auf sein Gold als auch auf seinen Ruf.
    Im Hafen traf er seine Informanten an, die sich wie immer einen geschäftigen Anschein gaben. Heute waren beide mit Schrubbern unterwegs, aber Effron begriff schnell, dass sie letztlich überhaupt nichts zustande brachten.
    Der alte Mann stieß seinen Begleiter an, als er Effron kommen sah.
    »Wann?«, fragte Effron und blieb kurz stehen. Er hatte nicht vor, sich längere Zeit hier draußen aufzuhalten. Nachdem die beiden ihm die Ankunft von Drizzt und Dahlia gemeldet hatten, hatte er ihnen einen einfachen Auftrag erteilt und wünschte nun eine einfache Antwort.
    Aber die beiden grinsten breit und deuteten damit etwas anderes an.
    »Einen Zehntag, bis sie ablegt, heißt es«, sagte der Jüngere.
    »Erst hieß es, drei Tage, aber Kapitän Cannavara hält die anderen hin«, ergänzte der Ältere.
    Effron nickte und warf ihm einen kleinen Beutel zu, aber die zwei grinsten noch immer verschlagen.
    »Was wisst ihr noch?«, fragte er.
    »Oh, das sollte dir etwas wert sein«, sagte der alte Mann. »Mehr als das, was wir schon bekommen haben.«
    »Oh, vielleicht ist es euch euer Leben wert«, konterte Effron, ohne zu zögern. Er war heute nicht in der Stimmung, mit diesen zwei Idioten zu verhandeln. Deshalb kniff er drohend die Augen zusammen und wiederholte leise und sehr langsam: »Was wisst ihr noch?«
    Der alte Mann brach in keuchendes Lachen aus, aber sein Freund schluckte, klopfte ihm auf den Arm und starrte dabei Effron an. Offenbar verstand er, dass die Drohung des Tieflings kein Scherz war.
    »Sie fahren nicht nach Luskan zurück«, antwortete der Jüngere.
    »Wer? Die Elritze ?«, fragte Effron.
    »Aye. Sie fährt weiter nach Memnon und dann nach Calimhafen, wenn es nicht zu spät wird. Sie soll erst wieder in Luskan sein, wenn der erste Wintersturm vom Grat der Welt herabpfeift.«
    Das ließ Effron

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